Kapitel 8: Nachgeben

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„Nein, das ist es nicht. Aber wenn es dir dabei so schlecht ging, hättest du gehen sollen", sagte sie traurig.
„Und du... hättest mich einfach so gehen lassen?", seine Stimme war immer schmerzerfüllter.
„Wenn es dir dadurch besser ergangen wäre... ja.", ihr Gesicht spiegelte pure Ehrlichkeit wieder.
Sein Blick flog über ihre Züge.
„Ich dachte du verstehst mich... ich musste mich erst einmal selbst finden. Ich war sieben Jahre lang Teil des Goldenen Trios. Ein Abenteuer, eine Gefahr nach der anderen. Ich brauchte Ruhe, ich habe immer funktioniert. Ich wusste nicht mal mehr, wer ich wirklich war... diese Nacht mit dir, damals während der Schlacht... da habe ich mich das erste Mal lebendig gefühlt und ich wollte dieses Gefühl einfach wieder finden.", erklärte sie mild.
„Und danach musstest du fünf Jahre suchen?", fragte er leise, seine Stimme war dunkel.
„Das traurige ist... ich hab es in den fünf Jahren nicht einmal gefunden. Diese Suche war völlig umsonst. Es war immer vor meiner Nase und ich bin um die halbe Welt gereist um es zu finden.", sie nahm seine Hand und hielt sie zwischen ihren, zog ihn zu sich, er ging langsam zu ihr, seine Wut war verraucht.
Da war nur Trauer und Angst, dass sie wieder verschwinden würde.

„Ich bin froh, dass du so sauer auf mich bist.", sagte sie und lächelte ihn an.
„Warum?", fragte er perplex.
„Das heißt, dass ich dir nicht egal bin...", sie schmunzelte und streichelte seinen Arm.
„Habe ich dir den Eindruck vermittelt, dass du mir egal bist?"
„Nein... aber in fünf Jahren kann sich ja viel ändern.", gab sie zurück.
„Manche Dinge ändern sich nicht.", er strich über ihre Wange.
„Das stimmt", flüsterte sie, zog ihn weiter zu sich, legte eine Hand an seinen Nacken, neckte ihn wieder, öffnete die Lippen und wollte ihn küssen, zog ihr Gesicht dann wieder zur Seite und schmunzelte.
„Dieses Mal nicht", nuschelte er, hielt ihren Kopf und presste seine Lippen auf ihre, der Kuss war dem Wiedersehen nach fünf Jahren würdig, er war zärtlich und wild, leidenschaftlich und bedächtig und er forderte nach mehr.
Severus zog sie zu sich, während er sie weiter küsste und wollte mit ihr ins Schlafzimmer laufen als Hermine schmerzerfüllt aufstöhnte und den Kuss unterbrach, sich humpelnd zurück zum Sofa schob.

„Ich glaube mein Fuß ist gebrochen.", sagte sie mit zusammengepressten Zähnen.
„Immer muss ich auf dich aufpassen...", sagte er wehleidig, hob sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer, legte sie vorsichtig auf sein Bett und zog ihr magisch den Schuh aus, zog die Socke von ihrem sichtlich geschwollenen Fuß.
Er war dick, sehr dick und blau, sehr blau. Hermine konnte ihn pochen spüren, er schickte unaufhaltsame Schmerzsignale durch ihren Körper, ließen ihren Magen sich zusammenziehen.
Hermine stöhnte auf, als Severus vorsichtig den Fuß bewegte.
„Entschuldige, er ist mehrfach gebrochen...", zauberte eine Phiole mit einem Schmerztrank zu Hermine, gab ihn ihr.
„Episkey", hörte sie ihn nuscheln, sie spürte es Knacken, die Knochen schoben sich wieder in die richtige Position, dann zauberte er einige andere Zauber, um die Knochen wieder schneller zusammenwachsen zu lassen.
Als der Fuß wieder normal aussah, strich er darüber, er war immer noch leicht blau, aber weniger dick und schmerzhaft.

Hermine kaute auf ihrer Unterlippe, ließ ihre Augen über seinen Körper wandern. Severus schnaubte leicht auf, konnte ein Schmunzeln nicht verbergen.
Er wollte es ihr aber nicht so einfach machen, auch wenn er gerne mit ihr geschlafen hätte, sie sollte auch ein wenig leiden. Er ließ ihren Fuß wieder los, lief zurück ins Wohnzimmer und setzte sich an seinen Schreibtisch, auch er hatte einige Aufsätze zu korrigiere.
Hermine sah ihm perplex hinterher, zog den anderen Schuh und die Socke aus, folgte ihm dann durch das Schlafzimmer zurück ins Wohnzimmer, legte den Kopf schief und sah zum Schreibtisch.
Sie ging zu ihm und lugte über seine Schulter, wie am Abend zuvor bei Remus.
Severus' Aufsätze waren allerdings sehr viel roter, als Remus'.
„Welche Klasse?", fragte sie schmunzelnd.
„Siebte... unfassbar", sagte er dunkel und langgezogen.
So unterschiedlich kann es sein, dachte sie und lachte innerlich.
„Schmunzle du nur... du wirst dich auch bald damit auseinandersetzen müssen. Ich bin gespannt wie du reagierst.", sagte er fast schon eingeschnappt.
„Vielleicht liegt es am Lehrer", gab sie mutig zurück, was ihn aufblicken ließ, „Remus hat keine so großen Probleme...", sie lächelte unschuldig und drehte sich dann um, ging zur Couch und setzte sich auf das Leder.

„Remus...", er schnaubte, „Remus ist viel zu weich."
„Er war ein guter Lehrer.", sie beharrte auf ihrem Standpunkt.
„Und ich nicht?", er schürzte die Lippen und zog eine Augenbraue nach oben.
„Du bist der Meister der Zaubertränke", sagte sie samten und herzlich, „das ist besser als ein guter Lehrer", ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Er legte die Feder beiseite, er hatte ja eigentlich sowieso keine Lust zu korrigieren und setzte sich ebenfalls auf die Couch. Sie hatte ihr Gesicht an das kühle Leder der Lehne gelegt und beobachtete ihn.
„Möchtest du etwas trinken?", fragte er.
„Tee, wenn du hast", sie lächelte, mit einem Schnipsen wurde der Tee in die Tassen gefüllt und mit heißen Wasser aufgebrüht, kam dampfend auf dem Tisch zum Stehen.
Beide sahen sich tief in die Augen, während der Tee zog und seinen angenehmen Duft durch Severus Wohnzimmer trug.
„Schwarz steht dir... immer noch.", meinte er schmunzelnd.
„Ich hab es extra für dich angezogen.", ein leichtes Flackern trat in ihre Augen, die greifbare Spannung und Erotik zwischen ihnen war auch nach fünf Jahren nicht abgeflaut, im Gegenteil, sie war sogar noch stärker vorhanden als damals.
Ein leichtes Zucken in seinen Mundwinkeln stachelte Hermine an weiter zu flirten.
„Ich kann es auch extra für dich ausziehen, wenn du möchtest...", sie sagte es so ruhig und bedacht, löste damit in Severus aber trotzdem einen Sturm aus, die gut aufgebauten Mauern bröckelten, sie schaffte es immer wieder ihn aus seiner Reserve zu locken und das schlimmste für ihn war, dass er sich damit auch noch gut fühlte, sehr gut sogar.

„Du kannst ablegen was du möchtest", versuchte er beherrscht ruhig zu sagen, was ihm nicht ganz so gut gelang, wie ihr.
Auf diese Einladung hatte Hermine gewartet, sie stand auf, öffnete die Knöpfe ihrer Hose und zog sie sich von ihrem Po, streifte sie von ihren Beinen und befreite ihre Füße davon, legte sie fein säuberlich neben die Couch, Severus schluckte, damit hatte er nicht gerechnet.
Sie trug einen recht knappen Spitzenslip in schwarz und grinste ihn an, als sie sich wieder auf die Couch setzte, nahm sie dann die Tasse und nippte an dem Tee.
„Mh... wirklich gut.", sagte sie nach einem Schluck und roch an der Mischung.
„Besser als Sex on the Beach?", fragte er verschmitzt und nahm nun selbst einen Schluck.
„Kommt drauf an ob du das Getränk meinst oder das andere...", sagte sie lachend, stellte die Tasse wieder auf den Tisch, wandte dann den Blick wieder Severus zu und warf ihn damit fast von der Couch.

Er spürte ein angenehmes Kribbeln in seiner unteren Region und versuchte lässig die Beine zu überschlagen, sie sollte nicht sofort sehen, dass sie immer noch eine unheimliche Wirkung auf ihn hatte.
„Naja nach fünf Jahren wirst du mit Sicherheit auf einige Referenzen zurückgreifen können...", sagte er beiläufig.
„Woran machst du das fest?", sie war interessiert, wie er auf diese Feststellung gekommen war.
„Eine Frau wie du wird viele Verehrer haben", sagte er selbstverständlich.
„Eine Frau wie ich... was soll das heißen?", sie lachte.
„Intelligent, schön, witzig, charmant,...sinnlich..", er wurde zum Schluss immer leiser.
„Sinnlich.. das gefällt mir", ein warmes Lächeln hatte sich über ihre Lippen gelegt und sie befeuchtete wie zufällig ihre Lippen, griff sich eine Strähne ihrer Haare und drehte sie um ihren Finger.
Er lachte leicht auf und schnaubte, nahm dann einen weiteren Schluck Tee.
„Hattest du denn Frauenbesuch in der Zeit?", fragte sie unverhohlen.
„Was vermutest du?", spielte er den Ball zurück.

Offenbarung || Echos Where stories live. Discover now