Kapitel 31: Chaos

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„Kommt bitte zurück nach Hogwarts, es geht um Remus", die Stimme war ein wenig hallend, aber es war eindeutig Harrys.
„Patronus-Kommunikation? Das konnten doch nur die Mitglieder des Ordens...", meinte Hermine skeptisch.
„Harry Potter kann offenbar alles...", sagte er gespielt freundlich, in seinem Inneren sah es ganz anders aus.
Wenn Harry sie mit einem Patronus zurück nach Hogwarts holte war etwas ganz und gar nicht in Ordnung und, dass er Remus erwähnte machte ihn ebenfalls nervös.

Sie machten sich schnell frisch, zogen sich an, packten die Sachen, die sie mitgebracht hatten ein und verließen das Haus. Auf dem Weg wurden sie von der Nachbarin aufgehalten.
„Severus!", rief sie, winkte ihn zu sich und wartete.
„Na los... geh zu ihr.", drang Hermine ihn.
„Wir haben keine Zeit", sagte er kurz und knapp.
„Wir haben nie Zeit, wir müssen uns die Zeit nehmen.", sie schob ihn zu der alten Dame und wartete.
„Severus", die alte Frau lächelte ihn gütig an, hielt ihm ihre Hände entgegen und umarmte ihn.
„Mrs. Crownly", er drückte sie kurz, eigentlich mochte er sie, sie war in Zeiten für ihn da, in der er das Gefühl hatte keine Zuflucht finden zu können.
Sie löste sich und sah ihn an, ihr Blick glitt immer wieder zu Hermine und sie lächelte gütig, „pass gut auf sie auf. Sie ist ein Goldstück, halte sie so lange bei dir, wie du kannst.", sie nahm ihn noch einmal in den Arm und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Severus zog die Augenbrauen zusammen, versuchte angestrengt zu hören, was sie sagte. Als sie sich lösten lächelte sie ihn an, tätschelte noch seine Wange und schob ihn dann zurück zu ihr.

„Und, was es jetzt so schlimm?", fragte Hermine als Severus wieder bei ihr war, ihre Hand nahm und sie ihren Weg fortsetzten.
„Das kann ich noch nicht genau sagen", sagte er nachdenklich.
Als sie in einer dunklen Gasse ankamen, sich umgesehen hatten und niemanden ausmachen konnten, apparierten sie zusammen zurück nach Hogwarts.
Harry wartete bereits an der Appariergrenze auf die beiden, er sah besorgt aus, ziemlich angespannt und irgendwie wütend.

„Was ist passiert?", wollte Severus wissen.
Harry sah zu Hermine, dann wieder zu Severus, „Remus ist nicht mehr Herr seiner Sinne... irgendetwas läuft furchtbar schief. Er ist vollkommen ausgeflippt. Er... ist in deine Räume eingedrungen Mine.. hat alles zerlegt"
„Was?", hauchte sie und rannte über die Brücke in Richtung Hogwarts, Severus und Harry folgten ihr mit schnellen Schritten.
In ihren Räumen angekommen, bot sich ein Bild völliger Verwüstung und rasender Wut. Schon die Tür der Räume hing schief in den Angeln, sah aus, als würde sie jeden Moment krachend auf den Boden knallen oder auseinander fallen.
Lange Kratzer zogen sich über das Holz und eine tiefe Delle, an der das Holz gesprungen ist, zierten sie.
Vorsichtig ging Hermine in ihre Räume, sie schluckte. Harry hatte nicht übertrieben, es war alles zerstört.
Die Couch, die Kissen, die Vorhänge, die Bilder und Bücher auf den Regalen und an den Wänden lagen kreuz und quer im Raum, zersprungenes Glas war überall auf dem Boden verteilt. Es sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.
Sie lief weiter und stoppte. Vor ihr auf der Erde lag das Buch, welches sie von Severus als Entschuldigung bekommen hatte. Es war halb zerfleddert und sah irgendwie feucht aus, die Seiten wellten sich, der Einband glänzte.
„Beim großen Salazar", kam es von Severus, als er sich das Ausmaß der Zerstörung ansah.
„Woher weißt du, dass es Remus war?", wollte Hermine traurig wissen, hob das Buch von der Erde und hielt es schräg von sich weg, es tropfte.
„Die Hauselfen haben McGonagall gemeldet, dass jemand in diese Räume eingedrungen ist, Ginny und ich waren zufällig gerade bei ihr... als wir hier ankamen, hat Remus grade auf das Buch da...", Harry sprach den Satz nicht zu Ende, aber Hermine konnte sich denken, was er sagen wollte, ließ auf der Stelle das verschandelte Buch fallen.
„Wo ist er?", knurrte Severus.
„Ginny ist bei ihm", gab Harry zurück.
„Du lässt sie alleine mit ihm in einem Raum nach allem, was er gemacht hat?", Hermine war fassungslos.
„Er steht unter verschiedenen Zaubern, er kann ihr nichts tun... ich glaube auch nicht, dass er ihr etwas tun würde", Harry war leise, musterte Hermine.

Offenbarung || Echos Where stories live. Discover now