Kapitel 19: Die Zeichen deuten

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Es fühlte sich seltsam real an, sie kannte den Raum, in dem sie saß.
Es war ein gemütliches Wohnzimmer, Kerzen standen überall verteilt, eine Flasche Wein, halbleer, stand auf dem Tisch vor ihr, daneben zwei Gläser.
Sie lehnte sich zurück, lächelte, der Wein verfehlte seine Wirkung nicht, sie lachte, fühlte sich gut und entspannt.
„Noch ein wenig Wein?", fragte eine bekannte Stimme neben ihr, sie sah zur Seite, Remus lächelte sie an, wartete auf ihre Antwort.
„Mh... ich glaube ich habe genug.", meinte sie lachend und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
„Du hast recht, ich auch.", sagte Remus ebenfalls lachend, lehnte sich nach vorne und goss bei beiden Gläsern den Rest der Flasche ein, nahm beide Gläser und lehnte sich wieder zurück in die Couch, hielt Hermine ihr Glas hin, „Ups...", sagte der Werwolf lachend, Hermine stimmte dem Lachen bei und nahm das Glas, trank einen weiteren Schluck.
„Remus, dein Wohnzimmer sieht richtig toll aus", sagte sie und sah sich um, die Wärme des Alkohols stieg ihr weiter durch ihren Körper, sie knöpfte ihre Bluse ein wenig auf, fächerte sich Luft zu.
„Ich habe ein wenig dekoriert, extra für dich.", meinte er, fast schon stolz und sah sich ebenfalls um.
Hermine lachte wieder, nahm noch einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch, streifte dabei sein Knie. Sie drehte sich zu ihm, nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es ebenfalls auf den Tisch, „du hast auch genug gehabt."
Er musterte ihr Gesicht, sah ihr tief in die Augen, strich ihr eine Strähne hinter das Ohr. Hermine schmunzelte und drückte seine Hand von sich, ließ sich in die Couch fallen, zog die Beine zu einem Schneidersitz zu sich.

„Du bist außergewöhnlich", meinte er leise, sein Blick glühte.
„Genau wie du", stupste ihm in den Bauch, „mein werwolfiger Werwolffreund...", sie prustete los vor Lachen.
„Ich glaube das Wort werwolfig gibt es nicht", meinte er lachend, sie kicherte umso mehr und wibbelte mit ihren Beinen.
„Bring mich nicht so zum Lachen", nuschelte sie, stand auf und entschuldigte sich.
Kurze Zeit später kam sie wieder und ließ sich auf die Couch fallen, ihre Beine lagen halb über seinen Beinen, er musterte sie lächelnd, gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Du machst doch nicht schon schlapp!", protestierte Hermine, seine Hand kam auf ihren Unterschenkeln zum Liegen.
„Ich mache nie schlapp...", sagte er mit einem vielsagenden Grinsen, Hermine grinste ebenfalls zu ihm, schlug ihm leicht in den Bauch.
„Du kannst ja viel behaupten...", meinte sie schmunzelnd und plötzlich war die Stimmung ziemlich aufgeheizt.
„Soll ich es dir zeigen?", fragte er charmant, seine Augen fesselten sie.
Er streichelte an ihren Beinen, sie grinste zu ihm, wandte sich leicht unter seinen Berührungen, „Remus..."
„Ja?", fragte er unschuldig, sie strich über seine Finger und den Unterarm, spürte die Muskeln und Kraft in ihm, spürte seine Beine unter ihren Beinen.
Sie biss sich auf die Unterlippe, strich ihm vorsichtig über die Brust, öffnete langsam den obersten Knopf seines Hemdes. Seine Hand strich höher über ihren Oberschenkel, kam an ihrem Po an, sie grinste wieder. Öffnete den Rest seines Hemdes und die Knöpfe seiner Hose, fasste ihm in den Schritt und sah ihn anerkennend an.
Er lehnte sich zu ihr, legte seine Lippen auf ihre und verwickelte sie in einen wilden, animalischen Kuss, sie spürte den Werwolf in ihm und es gefiel ihr.
Hermine brach den Kuss ab und setzte sich auf, atmete tief durch und strich sich die Haare zurück. Er war in die Couch gelehnt und sah sie abwartend an, sie drehte sich zu ihm, krabbelte auf seinen Schoß, drückte mit ihrem Unterkörper gegen seine enorm gewachsene Mitte, beugte sich zu ihm und küsste ihn wieder.

Mit einem Keuchen und einem plötzlichen Ruck saß sie kerzengerade im Bett, Severus, neben ihr, wurde von der Bewegung ebenfalls geweckt.
„Ist alles in Ordnung?", fragte er verschlafen. Sie atmete hektisch ein und aus, strich sich durch das Gesicht, konnte sich nur schwer beruhigen.
„Ich hab schlecht geträumt...", sagte sie fahrig und fasste an ihre Lippen.
„Leg dich wieder hin", meinte er immer noch müde, wartete, dass sie sich wieder an ihn kuscheln würde. Sie legte sich zu ihm, er nahm sie in die Arme, strich ihr über den Rücken und die Haare, sein Kräuterduft legte sich um sie, sie schloss die Augen und nahm ihn auf, wurde wieder beruhigt und schlief langsam ein.

Am nächsten Morgen wurde Hermine von Severus wachgeküsst, sie schmunzelte, als sie seine Lippen an sich spürte, vergrub ihre Hand in seinen Haaren.
„Guten Morgen", nuschelte er an ihrem Hals, er zog seinen Kopf zurück und lächelte sie an, küsste ihre Lippen.
„Morgen", lächelte sie.
„Was hast du geträumt heute Nacht?", fragte er interessiert.
„Das hab ich schon wieder vergessen", meinte sie lächelnd, sie hatte diese Traumbilder ganz deutlich im Kopf, wollte ihm aber nichts davon sagen. Sie setzte sich auf das Bett, streckte sich, stand auf und sah aus dem Fenster.

Die Sonne strahlte, legte sich auf die Ländereien, sie sah zu Severus, „wir sollten am Wochenende mal zum See gehen... ein bisschen schwimmen.", meinte sie überlegend, Severus war nicht so begeistert, sie lachte, drehte ihren Kopf wieder zum Fenster und sah in zwei graue Augen.
Sie konnte im ersten Moment nicht fassen, was sie sah und starrte in sie.
Als sie erkannte, was es war, verschwanden sie, dazu sah sie ein hämisches Grinsen, sie schrie auf vor Schreck und stolperte rückwärts, fiel halb gegen und auf das Bett, verknackste sich leicht den Rücken.
Severus sprang auf, lief zu ihr, half ihr beim Aufstehen, „Bei Salazar, was ist denn los?", fragte er verwirrt und besorgt.
„Hast du das nicht gesehen?", fragte sie panisch und zeigte auf das Fenster.
„Nein, was denn?", er sah sie verwirrt an.
„Da waren Augen, zwei Augen! Grau... kalt... du musst sie gesehen haben, sie waren da!", sie war aufgebracht und sprach schnell.
Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie liebevoll ihn anzusehen, „ich hab keine Augen gesehen... bist du dir sicher, dass es Augen waren?"
„Ja! Menschliche Augen! Und ein Grinsen...", sie schüttelte sich bei der Erinnerung, sie hatte wieder diese Kälte gefühlt, sie hatte Angst, tiefe Angst. Er zog die Augenbrauen zusammen.

„Du glaubst mir nicht...", sagte sie fassungslos, schob seine Hände von sich.
„Ich glaube dir, nur... ich habe es nicht gesehen.", sagte er leise.
„Schau dir meine Erinnerungen an, dann wirst du es sehen!", sagte sie aufgebracht.
Er zögerte, „los!", dann seufzte er, drang in ihre Gedanken und suchte nach der letzten Stelle.
Sie stand am Fenster, sah zu ihm, drehte sich wieder zum Fenster und fing an zu schreien, er konnte keine Augen und kein Grinsen sehen. Da war nichts, nur Hermine wie sie schrie und nach hinten stolperte, gegen das Bett knallte.

„Hermine, da ist nichts.", meinte er leise, als er wieder auftauchte, „Wirklich nicht. Da waren keine Augen."
„Doch! Ich bin doch nicht verrückt. Ich habe Augen gesehen!", sie stand auf, kämpfte mit den Tränen, zauberte sich ihre Kleidung wieder an und verließ seine Räume. Sie rannte schnell nach oben, knallte am Eingang zur Großen Halle mit Remus zusammen, ging erneut zu Boden.
„Oh Hermine, ich hab dich überhaupt nicht gesehen, entschuldige", sagte er leise, half ihr beim Aufstehen.
Sie schlug sich den Staub vor der Kleidung, er musterte sie.
„Ist alles in Ordnung?", fragte besorgt, er spürte, dass etwas nicht stimmte.
„Ja", gab sie fahrig zurück.
„Bist du dir sicher?"
„Ja... nein.. eigentlich nicht.", sie sah ihn aufgebracht an, wandte aber schnell den Blick ab, dieser Traum machte sie nervös, „ich hab etwas gesehen, was offenbar nicht da war.", sie lachte ungläubig, wollte es ins Lächerliche ziehen.
„Was hast du gesehen?", fragte er skeptisch.
„Zwei Augen... und ein Grinsen.", sagte sie leise, Remus sah sie konzentriert an, „Du glaubst mir auch nicht...", stellte sie fest, als er nichts sagte.

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