Das sechste Jahr 2/9

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Rowena hat sofort das Rätsel verstanden und schaut schockiert auf den Jungen herab. „Was hast du Rowena?", fragt Helga und schaut auf ihre alte Freundin. Noch wirklich nie hat sie Rowena in eine Art Schock gesehen. „Das Ritual welches du durchgeführt hast, war schon zu unserer Zeit alt. Wieso hast du die Gefahr für immer zu sterben in Kauf genommen?", geht sie gar nicht auf Helga ein. „Was für ein Ritual?", fragt nun auch Salazar, wieder so ruhig wie am Anfang. „Er hat ein Ritual durchgeführt mit dem er in die Vergangenheit gereist ist, aber wahrscheinlich nicht nur in die Vergangenheit, sondern in ein Parallel Universum", erklärt sie es nun für die anderen Gründer. „Wieso wolltest du sterben?", kommt die gebrochene Frage von Helga, ganz die Hufflepuff wie sie ist, leidet sie mit anderen Personen mit. „Ich wäre so oder so spätestens in einem Jahr gestorben. Meine ganze Familie war tot und viele meiner Freunde. Wieso sollte ich es nicht wagen?" Das, dass letzte eine rhetorische Frage ist, hätten die Gründer auch so herausgefunden. Aber durch das Schild, wo nochmal explizit ‚rhetorische Frage' draufsteht, welches Luna gerade emporhält, wissen sie sie sollen nicht antworten. „Wieso wärst du innerhalb eines Jahres gestorben? Wie alt warst du da?", fragt Godric seinen Nachfahren. Was für eine Drama Story der Junge einfach hat. „Es gibt eine Prophezeiung, welche ich nicht befolgt habe, da sie mir falsche gesagt wurde. Ich habe meinen Gefährten umgebracht und dadurch ist mein Herz immer weiter zerrissen, da es in Leere untergegangen ist. Egal was ich gemacht habe, mein Herz blieb Tot. Ich war 27 zu dem Zeitpunkt wo ich das Ritual angewendet habe." Verstehend nickt Rowena und schaut traurig auf den Jungen hinab. In was für einer grausamen Zukunft hat dieser wohl gelebt? „Was ist denn nun mit Lilitha? Vielleicht können wir sie retten", wechselt Harry geschickt das Thema und schaut auf Salazar. „Ich kann euch leider nicht den Eingang zur Kammer öffnen, wo sie sich befindet. Das Passwort ist auf Parsel, aber es wird von mir nicht angenommen, weil ich ein Geist bin." „Harry kann Parsel", versucht Luna ihn schnell aufzuheitern.

Kurz weiten sich die Augen des Geistes und dann zieht sich seine Stirn kraus. „Ein Nachfahre von Godric kann meine Sprache? Woher?" „Ich habe ein Teil der Seele deines Nachfahrens in mir", wiederholt Harry leicht genervt. „Die Eigenschaft wurde mir damit übertragen." „Dann würde ich mich freuen, wenn ihr euch sie mal angucken könntet", sagt Salazar schnell, bevor Harry noch seine Meinung ändert. „Gibt es noch einen anderen Eingang oder müssen wir jetzt den ganzen Weg in den dritten Stock zurücklegen, um dann wieder hinunter zu rutschen?" Mit Sternchen in den Augen schaut Luna ihren großen Bruder an. „Du hast mir nie gesagt, dass es hier eine Rutsche gibt", strahlt sie regelrecht vor Freude. „Ja. Eine Rutsche mit Knochen, Schleim und Staub", nickt Harry und hofft sie möchte nicht wirklich dort hinunterrutschen. „Nein es gibt hier unten in den Kerkern eine Doppelte Wand", spricht schnell Salazar, welcher die Jugendlichen nicht die Röhre im Badezimmer benutzen lassen möchte. „Dann wäre es uns eine Ehre euch dahin zu folgen", grinst Harry den Gründer seines jetzigen Hauses an. Nickend schwebt dieser wieder vor, aber dieses Mal folgen ihm die anderen auch. Gemeinsam gehen sie alle zurück auf den Hauptgang und um mehrere Ecken, wobei unsere Freunde nun überhaupt nicht mehr wissen, wo sie überhaupt sind. „Hier sind wir. Es ist das gleich Passwort wie beim Mädchenklo. Was früher ein Jungenklo war. Nicht das ihr denkt ich wäre Pädophil oder so", sagt Salazar das Letzte etwas leiser, doch alle haben ihn verstanden. „Öffne dich", zischt Harry und die Wand gleitet nach innen. Als sie dann alle in den Gang getreten sind, gleitet die Wand zurück. Sie sind in einem dunklen Gang, doch als sie einen Schritt nach vorne machen, geht eine Fackel nach der anderen an und beleuchtet den jeden kleinsten Winkel. Am Ende dieses Ganges kommen sie Mitten in der Kammer des Schreckens an. Vor ihnen erschreckt sich ein riesiger Kopf und an den Seiten sind ganz viele Schlangen Skulpturen. „Ich vermute mal, sie hatten einen Schlangenfetisch", lacht Lily und bei dem verwirrten Blick des Gründers fangen auch die anderen Jugendlichen an zu lachen. „Schon gut", winkt Lily das ab, ihn im Unwissen zu lassen ist viel witziger, als es ihm zu erklären. *Ich beschwöre dich. Familiär von Salazar Slytherin. Erscheine vor mir, doch benutze deine Schutzschicht*, spricht Harry in Richtung der Statue. Der Mund fällt scheppernd zu Boden und ein schleich Geräusch ist zu hören. Dann sieht man den großen Kopf des Basilisken und irgendwann ist sie mit dem ganzen Körper aus der Öffnung draußen. *Lilitha. Was fehlt dir Liebes?*, richtet sich Salazar sofort an seine ehemalige Familiär. *Ich vermute ich habe eine Infektion*, zischelt das schlaue Wesen und legt ihren Kopf auf den Boden ab. Traurig Blickt Salazar drein und jeder Anwesende weiß, sie können nicht mehr helfen, auch wenn sie nicht verstanden haben was die Schlange gesprochen hat. „Auch für einen Basilisken hat sie ein sehr hohes Alter erreicht", flüstert Hermine sachte. Sie hatte einmal in einem Buch über Basilisken gelesen. *Wie lange glaubst du, ist du stirbst?*, fragt Salazar ruhig, aber das zischen klingt traurig. *Höchstens einen Monat. Wenn überhaupt*, beantwortet Lilitha die Frage ihres Herrn. Am liebsten würde er jetzt über die große Schnauze seiner Familiär streichen, aber er ist nur ein Geist. Er würde durch sie durchgreifen und ihm selbst mehr Kummer bringen, als wenn er es lassen würde. „Es tut mir leid", beteuert Harry, der weiß wie schlimm es ist eine Familiär zu verlieren. In seinem siebten Jahr hatte er ja Hedwig verloren gehabt, seine treue Freundin und Familiär. „Es musste irgendwann so kommen. Wir wussten auch nicht, dass wir als Geister hier wiederauftauchen würden", beschwichtigt Sal ihn. „Was meinen Sie damit?", kommt die Frage von Luna, richtet sich aber an alle Gründer und nicht nur an den von Slytherin. „Wir haben so viel Magie in Hogwarts gesteckt, dass wir auch ein Teil unserer Seele hinein gepflanzt haben. Wenn ein Teil einer Seele auf der Erde ist, kann man nicht sterben. Ohne einen Körper ist man nur ein Geist", erklärt Godric es ihnen. So gesehen haben sie alle unfreiwillig einen Horkrux erschaffen ohne jemanden töten zu müssen. Allein dadurch, dass sie zu viel Magie benutzt haben um das Schloss zum Leben zu erwecken. „Es gibt mehrere Rituale womit man einen Körper zurück erschaffen kann. Ich habe meinen Gefährten auch den Stein der Weisen gegeben, welcher seinen Körper zurückgeholt hat", schlägt Harry es den Gründern vor, doch diese schütteln nur mit dem Kopf. „Wir gehören nicht in diese Zeit und es ist gut so, wie es ist", bestimmt Helga, worauf die anderen zustimmend nicken. Wenn sie nicht möchten, dann können sie ihnen auch nicht helfen. „Wir müssen zu essen", flüstert Ginny und zieht an dem Ärmel von Harry. Sie hat zuvor ein Tempus beschworen, um zu sehen wie viel Zeit sie schon mit den Gründern verbracht haben. „Wir müssen nun leider zum Essen in die Große Halle. Unsere Väter würden uns vermissen, weshalb es so dringend ist", spricht der Anführer der Gruppe und verbeugt sich dann leicht vor den Gründern. So verlassen sie die Kammer wieder, finden den Weg zurück in den Teil der Kerker die sie auch kennen und schlendern dann zur großen Halle. Dort trennen sie sich, zumindest die zwei Gryffindors und setzen sich dann an ihren Häusertisch. Wobei Luna sich neben Harry an den Slytherintisch setzt. Alle Slytherins sind dies schon gewohnt und Harry ist der Anführer von ganz Slytherin. Niemand würde etwas gegen ihn oder seine Familie und Freunde sagen. Schon mehr als einmal haben sie sein Temperament mitbekommen und sie fürchten sich davor und vor seine Fähigkeiten. Er ist ein viel zu begabter sechzehnjähriger, welcher in jedem Fach ein Ohnegleichen hat. Und dazu noch mehr im Kopf hat, als überhaupt abgefragt wird. Manche behaupten, er könnte jetzt sofort die Auroren Prüfung ablegen und würde 100 Prozent erreichen. Aber niemand möchte dies natürlich genau wissen. Lucius und Severus bemerken erfreut, dass ihre Kinder doch noch zum Essen aufgetaucht sind. Sind sie doch recht spät erst erschienen, obwohl sie eigentlich mit immer die ersten sind. Freudig sitzt Serena auf dem Schoß von Lucius und wippt leicht mit ihren Beinen, was einige Hufflepuffmädchen zum Kichern bringen. Es sieht aber auch wirklich niedlich aus. Ein schwarzer Adler fliegt in die Halle herein und kreist dort über den Köpfen der Schüler herum. Der Adlerscheint sein Ziel gefunden zu haben und macht einen Sturzflug auf ihn drauf. Als erstes dachten alle, der Adler würde Harry direkt anfliegen. Doch im letzten Moment bremst dieser ab und kommt vor ihm auf den Tisch zum Stehen. Ein Brief ist an dem Fuß befestigt, welches Harry abmacht. Dann zaubert er eine Maus herbei und gibt sie dem Adler zum fressen. Einige Erstklässler schauen angewidert weg oder bedecken ihre Augen mit ihren Händen.

Harry Potter: Change the futureWhere stories live. Discover now