Das sechste Jahr 6/9

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Ein kalter Windhauch schwebt über die weiße Landschaft von Wiltshire. Es hat Tage lang geschneit und hat die einst grüne Landschaft in ein schönes weiß getaucht. Der schwere Schnee drück die Baumkronen, um Malfoy Manor nach unten. Nur wenige Tiere trauen sich bei der Kälte nach draußen und diejenigen welche sich nicht die Pfoten abfrieren hinterlassen atemberaubende Fußspurenbilder im Schnee. Von diesem wunderschönen Bild was sich um Malfoy Manor abspielt bekommen die Arcanus und die zwei Lehrer nichts mit. Es ist der letzte Schultag bevor fast alle das Schloss verlassen und nach Hause zu ihren Familien kehren. Die nun nicht mehr so kleine Familie wird Weihnachten in Slytherin Manor verbringen. Danach werden sie alle nach Malfoy Manor reisen, denn dort wird die Hochzeit stattfinden. Lucius und Severus werden, wie fast jedes Paar, danach auf ihre Flitterwochen fahren. Wobei ihre Kinder zu Tom abgeschoben wurden. An Silvester erscheinen alle Freunde von Harry und sie werden gemeinsam das nächste Jahr feiern. Wenn die Eltern schon nicht da sind, dann kann man auch eine Party schmeißen. Gelangweilt sitzt Harry im Unterricht von Professor Binns und kaut auf dem Ende seiner Schreibfeder drauf rum. Seine Augen starren direkt durch den Geist hindurch, welcher ein Buch in seiner Hand hält und mit monotoner Stimme etwas über einen Koboldkrieg redet. Die Meisten Gryffindors schlafen mit dem Kopf auf ihren Tischen, ein Buch aufgestellt vor ihnen, um etwas von ihrer Untätigkeit abzulenken. Hermine schreibt fleißig auf, was der Professor alles von sich gibt. Die meisten Slytherins fangen schon mit den Aufgaben an, welche sie von den anderen Professoren über die Ferien aufbekommen haben. Die letzte Stunde und es muss natürlich Geschichte der Zauberei sein. Genervt legt Harry seine zerkaute Feder weg und zaubert einen stillen Tempus. Noch 15 Minuten und dann können sie endlich ihre freie Zeit genießen. Ein leichtes Krachen ist zu hören und Harry schaut sich leicht verwirrt um. Einige tische weiter ist gerade Goyle seinen Kopf aus seiner Hand gefallen und dieser ist nun mit voller Wucht auf dem Tisch aufgekommen. Kann ja mal passieren. Augenverdrehend räumt Harry langsam seine Sachen ein, was die Aufmerksamkeit seines Hauses und von Hermine auf sich zieht. Nach und nach machen es ihm seine Hausgenossen nach und schauen erwartend auf ihren Boss. Seine Tasche schulternd steht er leise auf und geht Richtung Tür. Alle haben darauf gewartet und erheben sich fast gleichzeitig. Geschlossen verlassen sie den Raum und lassen die Gryffindors zurück. Obwohl Hermine eigentlich eine ist, welche gegen Regelverstöße ist, packt auch sie schnell ihre Sachen und hetzt den Slytherins hinterher. In letzter Zeit ist sie immer mit den Slytherins mitgegangen, nachdem Ron sie einmal vom Mädchenklo abgefangen hatte. Seitdem läuft sie immer nur in Gesellschaft herum und vorzugsweise mit Harry und seiner Truppe oder Ginny und Neville. „Wartet auf mich“, ruft Hermine von hinten zu der Gruppe. Leicht grinsend dreht sich Harry zu seiner ehemaligen besten Freundin um und bleibt dementsprechend stehen. „Geht schon einmal vor“, spricht er zu den Slytherins aus seinem Jahrgang, welche nicht zu seinem Freundeskreis gehören. „Ich hätte nicht gedacht, dass du den restlichen Unterricht schwänzen würdest“, meint er ehrlich, als die Gryffindor neben ihm zu stehen kommt. „Professor Binns bekommt es eh nicht mit und ich möchte ganz sicher nicht von Ronald abgefangen werden“, prustet Hermine sofort drauf los, was die Slytherins leise lachen lässt, was sie versuchen zu unterdrücken. „Gutes Argument“, nickt Draco darauf, worauf sie dann alle weitergehen. „Da seid ihr ja endlich“, meckert Ginny drauf los, welche mit Luna gemeinsam im Innenhof auf sie gewartet haben. „Gewisse andere Leute hatten noch Unterricht“, verdreht Lily leicht die Augen. Luna kommt leicht träumerisch an gehüpft und schmust sich an ihren großen Bruder dran. „Es hat dich niemand geärgert oder?“, fragt Harry besorgt nach, welcher die Umarmung seiner Schwester erwidert. „Nein“, lächelt sie zu ihm hoch und erhält einen Kuss auf die Stirn. „Gut“, sagen Draco und Harry dann plötzlich gleichzeitig. „Bleibt der Plan mit er Hochzeit und dem anschließenden da bleiben in Slytherin Manor?“, fragt Ginny leicht nervös nach. „Wieso sollte es sich etwas ändern?“, versteht Harry nicht ganz die Frage. Seufzend lässt sich Ginny auf eine Steinbank fallen. „Nach dem Ministeriumsball haben meine Mum und ich uns immer öfters in den Fetzen. Dad hält sich aus allem raus. Und Ron ist auf der Seite von Mum, ich soll jemanden heiraten den ich mir selbst nicht aussuchen darf. Bill und Charlie sowie auch die Zwillinge sind nicht zu Hause und können deshalb nichts dazu sagen. Es ist anstrengend zuhause und ich würde gerne eine Auszeit haben“, erklärt die rothaarige es ihren Freunden. „Aber Ginny! Wieso hast du denn nichts früher gesagt? Ich werde meine Eltern schreiben und fragen ob du die Ferien bei mir verbringen kannst“, setzt sich Hermine sofort neben ihre Freundin und nimmt ihre Hände in die ihre. „Ich möchte keine Umstände machen“, beteuert sie dann sofort, wird aber nur streng von der Muggelgeborenen angeschaut. „Du wärst ja dann nicht die ganzen Ferien bei mir. Wir verbringen doch auch einige Tage in Slytherin Manor“, meint Hermine überzeugend und Ginny willigt dann doch noch ein. „Was macht ihr denn schon hier?“, hören sie eine autoritäre Stimme und drehen sich alle erschrocken um. Die Hände in die Hüfte gestemmt schaut sie auf die sechs Slytherin, zwei Gryffindors und eine Ravenclaw. Speziell schaut sie auf die Sechstklässler, welche eigentlich noch einige Minuten Unterricht hätten. Die Maske der Slytherins rutsch sofort in ihr Gesicht und sie schauen kalkuliert auf ihrer Professorin. „Professor McGonagall“, sagt Harry vorsichtig. Bloß keine voreiligen Schritte machen, ansonsten brummt sie ihnen noch mehr Arbeit auf oder noch Nachsitzen für nach den Ferien. „Schwester! Brüder!“, schreit dann jemand von hinter der strengen Professorin. Kleine Fußschritte sind zu hören und um McGonagall herum flitzt ein kleiner Wirbelwind. Jedoch sieht sie einen Stein nicht und stolpert, wobei sie dann auf dem Boden vor Professor McGonagall ankommt. Tapfer setzt sie sich hin, doch dann fängt Serena an zu weinen. Die Maske von Harry und Draco zerschmettert sofort und ein besorgter Gesichtsausdruck nimmt auf ihren Zügen Platz. Mit schnellen Schritten sind die drei Geschwister bei ihrer kleinen Schwester und knien sich zu ihr nieder. „Shh Serena alles ist gut“, streicht Luna der Kleinen beruhigend über den Rücken. „Das ist nur eine kleine Schramme“, beteuert Draco, welcher sich die aufgescheuerten Knie ansieht. Harry holt seinen Zauberstab hinaus und verwendet einige kleine Heilzauber und schon sind die Wunden verschwunden. „Siehst du. Alles halb so schlimm“, lächelt Harry seine Schwester ehrlich an und wischt ihre Tränen von den Wangen. Sie hebt ihr Arme hoch und wird auch sogleich von Harry auf den Arm genommen. Freudig schwingt sie ihre Arme um den Hals von Harry und legt ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Natürlich stehen sie vor den Füßen von McGonagall auf und blicken in ihr Gesicht. Ihre sonst so strengen Züge werden von einem sachten Lächeln umschmeichelt. „Ich werde euch heute noch einmal davonkommen lassen“, sagt sie dann und kehrt um. Eine Gruppe erstaunter Teenager zurücklassend. Wer hätte auch das gedacht? Aus dieser Gruppe niemand. Sie geht, immer noch mit dem leichten Lächeln auf ihren Zügen, zu dem Gargoyle welcher den Eingang vom Direktorenbüro bewacht. „Zuckerspinne“, sagt sie und der Gargoyle macht ihr Platz. Vor der Tür bleibt sie stehen und bevor sie klopfen kann, wird sie schon hineingebeten. Manchmal fragt sie sich wirklich wie er das macht. „Minerva. Was kann ich für dich tun?“, fragt Dumbledore mit dem typischen glitzern in seinen Augen. „Ich möchte wissen was mit Harry Potter geschehen ist. Du hast versprochen er würde am ersten September 1991 hier in Hogwarts erscheinen wird, doch er ist es nicht. Du hast dann gesagt, er wäre in Sicherheit und ich müsste mir keine Gedanken machen. Nun möchte ich wissen was du spielst, Albus“, sagt sie in ihrem strengen Tonfall. Sie wird nicht gehen ohne Antworten bekommen zu haben. „Aber, aber Minerva. Wieso kommst du denn genau jetzt darauf?“, fragt Albus nach und schaut seine Stellvertretende Direktorin an. „Ist Harry Snape in Wahrheit Harry Potter?“, fragt sie dann plötzlich nach, was selbst den Alten überrascht. „Wie kommst du denn darauf?“, kommt auch sogleich seine Frage. „Ich habe schon länger die Vermutung. Seine Haare sind gepflegt und nicht so ein Vogelnest wie die von James, aber diese Augenfarbe habe ich bislang nur bei einer Person gesehen“, gesteht sie dann und Albus nicht. „Bei Lily“, spricht er es aus. Er selbst hatte bislang auch noch niemanden gesehen, welcher so leuchtende grüne Augen hat. „Du hast Recht. Severus hat ihn adoptiert nachdem seine Eltern ermordet wurden“, nickt Dumbledore, doch das Funkeln in den Augen fehlt. „Ich glaube ich habe dabei aber einen Fehler gemacht. Ich vermute das Harry nicht auf der Seite des Lichts steht“, seufzt er dann ergeben. „Was meinst du Albus? Glaubst du er würde sich Voldemort anschließen?“, fragt sie geschockt nach. Müde Augen blicken auf die Professorin und im Hintergrund trillert Fawkes leicht. „Ich weiß mein Freund“, spricht er zu dem Phönix und schaut auf diesen. „Ich vermute das er schon längst ein Mitglied ist und seine Freunde mit hineinzieht.“ „Bis auf einige Ausnahmen ist er ein aufgeweckter, netter junger Mann“, meint Minerva. Zumindest was sie von dem jungen Slytherin mitbekommen hat. Natürlich, hatte er einige Auseinandersetzungen mit Ron Weasley, welche auch nicht immer Glimpflich abgelaufen sind. „Wenn er nicht auf der Seite des Lichts steht, dann wird die Prophezeiung sich nicht erfüllen“, gibt Dumbles bekannt, worauf McGonagall schockiert ihren Boss anschaut. „Es gibt eine Prophezeiung über den Jungen? Albus das kann doch nicht dein Ernst sein“, versucht sie auf ihn einzureden. Sie ist nicht wirklich diejenige welche an so etwas glaubt. Besonders nicht, wenn sie immer die leichte Alkoholfahne von Trelawney riecht, wenn sie an dieser vorbeigeht. Wieso Albus sie noch nicht gefeuert hat ist ihr Schleierhaft. „Vielleicht sollte ich es wirklich nicht so ernst nehmen“, überlegt Albus Dumbledore oder eher Grindelwald, welcher im Hintergrund die Fäden zieht. „Ich muss meine Sachen noch packen. Ich werde über die Ferien zu meinem Bruder fahren“, sagte sie und steht aus dem Stuhl auf. Mit einem nicken verabschiedet sie sich und geht dann mit großen Schritten die Wendeltreppe hinunter. Sie muss wirklich noch ihre Sachen packen, schließlich kann sie nicht einfach so bei ihrem Bruder auftauchen. Getuschel, Gekicher und Gelächter ist in den Gängen von Hogwarts zu hören. Viele Professoren die in den Gängen entlang schreiten drücken an diesem einen Tag ein Auge mehr zu. Schließlich freuen auch sie sich auf ihre Ferien. „Ihr seid zu langsam“, hört sie die Stimme von Harry Snape, welcher gerade in die Kerker einbiegt. Sechs Slytherin rufen hinter ihm her und versuchen zu ihm aufzuholen. Leicht lächelnd biegt McGonagall in einen anderen Gang ab, welcher sie näher an ihr Privatgemach bringt.

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