Dreiunddreißigstes Kapitel - Momente der Wahrheit

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  • इन्हें समर्पित: readiiing_
                                    

„Ich will sofort zu meiner Tochter!", erklang eine laute Stimme vor meinem Zimmer.

Es war die meiner Mum, welche sich mit dem Cop stritt, der vor meiner Tür Wache hielt. Eine Maßnahme, auf die der Chief bestanden hatte. Auch wenn mein Peiniger tot war, wollte man sichergehen, dass er dieses Mal alleine gearbeitet hatte. Solange das nicht geklärt war, standen Amanda und ich weiter unter Polizeischutz.

Detektiv Walker, welcher sie ebenfalls gehört hatte, erhob sich von der Fensterband, von der aus er nach Draußen gespäht hatte und ging auf die Stimmen zu. Währenddessen schnappte ich mir schnell eine Strickjacke und zog sie über, da sie die meisten meiner Wunden überdecken würde. Mir war klar gewesen, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, ehe sie mich sehen wollten. Die meiste Zeit waren sie im Urlaub gewesen und hatten nichts davon geahnt, was vor sich ging, aber als sie zurückkamen und erfuhren, dass ich im Krankenhaus war, fingen sie an sich zu sorgen. Zwar war es nicht ungewöhnlich, das sich dort war, aber Eltern blieben Eltern. Es graute mir bereits vor dem Ausdruck auf ihren Gesichtern, welcher sich zweifellos darauf ausbreiten würde, sobald sie mich sahen. Dennoch ließ ich es zu, dass Walker die Tür öffnete und dem Cop davor sagte, dass er sie vorbei lassen könne.

„Sally? Warum steht da ein ...", fing meine Mum an, stockte jedoch in ihrem Verhör, kaum dass sie mir ins Gesicht schaute.

Es war erst zwei Tage her, seit man mich befreit hatte. Meine Züge waren zwar abgeschwollen, aber die Wunden würden noch eine ganze Weile brauchen um abzuheilen und zumindest Eine davon, würde immer eine hauchfeine Narbe entlang des Unterkiefers hinterlassen. Wer hätte gedacht, dass ich mich jemals darüber freuen würde, das Mason über eine derart ruhige Hand verfügt hatte.

„Oh Gott Liebes, was ist passiert?", fragte sie bestürzt.

Mir war bewusst, dass sie glaubte, ich sei überfallen und vergewaltigte worden. Keine Ahnung was schlimmer war. Die Realität oder ihre Vermutung. Ich hatte lange darüber nachgedacht, meinen Eltern die Wahrheit zu erzählen, mich jedoch letzten Endes dagegen entschieden. Die Wahrheit war einfach keine Option. Das konnte ich ihnen unmöglich antun. Sie würden sich Vorwürfe machen. Vorwürfe weil sie mir nicht geglaubt hatten, Vorwürfe weil sie mich nicht beschützen konnten. Beides wäre unsinnig gewesen. Deshalb hatte ich mit Walker eine Antwort zu Recht gelegt, welche er ihnen gab, da ich nicht in der Lage war auch nur ein Wort zu sprechen. Nicht weil ich ein Problem damit gehabt hätte sie zu belügen, sondern viel mehr, weil ich mich schämte. Ich schämte mich dafür so auszusehen, schämte mich für die Lage, in die ich alle Anwesenden gebracht hatte. Ich schämte mich für mich selbst und am allermeisten, für meine Taten.

„Sally wurde vor drei Nächten überfallen und brutal zusammengeschlagen. Es waren zwei oder mehr Täter, deshalb hat sie es auch nicht geschafft sich zu wehren. Wir sind noch auf der suche nach ihnen, deshalb steht sie solange unter Polizeischutz."

Meine Eltern standen dermaßen unter Schock, dass ihnen die fehlende Logik in seinen Worten nicht auffiel. Denn Normalerweise waren Überfälle zufällig und somit die Opfer nicht in Gefahr erneut angegriffen zu werden. Die Notwendigkeit einen Polizisten vor meiner Tür abzustellen, war also nicht gegeben. Aber darüber dachten meine Eltern in diesem Moment definitiv nicht nach.

„Warum hat man uns nicht darüber informiert?"", fragte mein Dad, welcher sich als Erstes wieder fasste.

„Ihre Tochter ist volljährig. Sie entschied sich dagegen, weil sie Sie nicht beunruhigen wollte. Dagegen können wir nichts machen", erklärte der Detektiv ruhig und schob sich unauffällig ein wenig vor mich, jedoch mit einem Abstand von mehreren Schritten. Meinen Eltern fiel es mit Sicherheit nicht auf, aber ich dankte es ihm innerlich und versuchte mich so gut es ging hinter ihm zu verstecken.

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