Beobachtet

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Ich hatte nicht viel gegessen die letzten Tage aber ich kotzte alles raus. Marco stand hinter mir und streichelte mir den Rücken. "Besser?" ich nickte, drückte die Spülung und lehnte mich über das Waschbecken. Das kühle Wasser tat gut auf meiner Haut. "Es tut mir leid." sagte Marco die ganze Zeit. Ich zeigte ihm mit einem Handzeichen das er still sein soll. Mit einem Handtusch bewaffnet trocknete ich mich ab und ging wieder mit Marco ins Zimmer. Ich atmete noch einmal tief durch "Ok. Und weiter?!" Marco räusperte sich und erzählte weiter wie er heute früh wach geworden ist und was die dumme Bitch ihm im Café gesagt hat. Mir wurde wieder schlecht aber diesmal konnte ich es aufhalten. Ich presste mir das Handtuch an den Mund, damit er nicht sah wie mein Kinn wackelte. Ich bin mal wieder den Tränen nahe aber ich habe ihm Versprochen, dass ich ihm von Anfang bis Ende zuhören werde. "Dann haben mir Kevin und Erik gesagt, dass sie eigentlich lesbisch ist." meine Augen wurden größer. "Hä, das passt nicht zusammen. Wieso sagt sie dir das dann?" "Ich habe keine Ahnung. Ich hab eh die Vermutung, dass es einen oder mehrere gibt die nicht wollen dass wir zusammen sind." Diese Worte machten mir Angst. Wir werden beobachtet. Von wem? "Wie kommst du jetzt da drauf?" er zog etwas aus seiner Hosentasche. "Das hat mir Mario vorhin gegeben. Scheinbar wollte jemand, dass du das siehst." ich sah die Bilder und konnte meine Tränen nicht zurück halten. Jetzt verstand ich ihn auch was er meinte. "Scccch.. Es tut mir leid." Er nahm mich in die Arme. Ich atmete tief durch. "Du musst mir glauben." Ich küsste ihn. "Ich glaube dir natürlich. Wirklich. Es tut einfach nur so weh das zu sehen." Er zerriss die Fotos sofort. "Jetzt musst du sie nicht mehr sehen." ich lächelte leicht. "Denkst du wirklich, dass uns hier jemand auseinander bringen möchte? Ok. Es sieht danach aus. Aber wer will das?". Marco lehnte seinen Arm um mich und ich lehnte mich an seiner Schulter. "Kannst du vielleicht die Schrift erkennen?" Ich nahm den Brief und sah ihn mir genau an. "Irgendwie kommt mir die Schrift bekannt vor. Aber woher weiß ich nicht." "Das ist doch schon mal was" er lachte. "Sei ruhig du Spinner." "Was hast du eigentlich mit deiner Hand gemacht?" Ich sah auf sie herunter. "Ich war wütend. Hab auf mein Lenkrad geschlagen." ich zuckte mit den Schultern. "Tut mir leid." ich sah ihn an. "Hör auf dich die ganze Zeit zu entschuldigen." "Ok ok, lass uns runter gehen." Er half mir hoch. Wir ließen unsere Hände nicht los und gingen in die Küche "Na endlich. Die beiden sind wieder vereint." Wir lächelten. "Jetzt müssen wir nur mal darüber sprechen wer euch leiden sehen will. Mario hat mir schon alles gesagt. Also diese Claudia und auch dieser Philipp kommen mir nicht geheuer vor." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, mit Philipp ist nichts. Der ist zu lieb." Marco sah mich ernst von der Seite an. "Ist doch so! Bei ihm kann ich mir das nicht vorstellen. Und außerdem hat er nichts schlimmes gemacht." ich musste mir ernste Blicke gefallen lassen aber die waren mir egal. Philipp ist ein guter Mensch und das werde ich denen irgendwann beweisen. Es klingelte an der Tür. "Wer klingelt denn bitte zu so einer Zeit." Mario stand auf und ging in den Flur. ""Wann triffst du dich wieder mit Philipp?" fragte mich Ann. Ich bemerkte Marcos blick von der Seite. "Aller spätestens beim nächsten Spiel." "Leute?" wir drehten und zu Mario um und erstarrten. Er hielt mehrere Briefumschläge in der Hand und legte sie auf den Tisch. Auf jeden einzelnen stand etwas. 'Sofort aufmachen!' 'Lea' 'Marco' wir sahen uns an. "Macht schon auf." Marco sah in meine Richtung und ich schüttelte den Kopf. Ich will diese Sachen nicht anfassen. Marco nahm den ersten Brief mit der Aufschrift 'Sofort aufmachen' Es war ein großes Bild drin. Uns stockte der Atem. Auf dem Bild sind wir alle zu sehen. Genau hier. Mit den Tellern vor uns. Marco drehte das Bild um "Wie friedlich ihr ausseht. Mal schauen wie lange noch" Mario ging sofort zum Fenster zog die Gardinen zu. Ann stand auf und ging zu jeder Tür im Haus und schloss sie zu. Marco nahm mich in die Arme. "Willst du den Umschlag aufmachen" Ich schüttelte mit den Kopf hielt aber seine Hand fest. Marco öffnete den Brief mit meinem Namen drauf. Auch hier war ein Bild. Marco zeigte es mir und ich brach zusammen. Sofort hielt mich Marco. Er hob mich hoch und legte mich auf die Couch. Auf dem Bild sind meine Eltern abgebildet wie auch sie am Tisch sitzen und aßen. "Welcher Bastard macht sowas?" Marco kniete sich neben mich und streichelte meine Wange. "Wir werden rausfinden wer das ist. Ich verspreche es das!" "Marco!" rief Mario aus der Küche. Marco wollte aufstehen doch ich ließ ihn nicht los. "Bitte bleib bei mir." er küsste mich auf die Stirn. "Ich komm sofort wieder." Ich hörte ein leichtes quietschen von Ann. Scheinbar steht auch hier was auf der Rückseite des Bildes. "Ich kann sie nicht erreichen. Lea?" Ich drehte mich um. "Hast du noch irgendwelche Nummern von deinen Eltern. Handy oder Festnetz Arbeitstelefon?" Ich nickte stand auf und lief zu meinem Handy. "Warum was ist?" sie sahen sich alle zusammen besorgt an. Marco hielt mir die Rückseite des Bildes entgegen. "Denkst du wirklich Marco ist es wert? Deine Familie steht doch an oberster Stelle." Ich wählte sofort die Nummern die ich noch von meinen Eltern hatte. Bei der dritten Nummer ging meine Mutter ran. Mir kamen die Tränen "Mama? Geht es dir gut?" "Hey Schatz. Ja klar geht es uns gut. Was ist denn los?" "Bitte schließt alle eure Fenster und Türen und zieht die Gardinen zu. Frag nicht. Mach es bitte einfach." Ich hörte nur ein leichtes "Ok" und hatte auf einmal meinen Vater dran. "Alles ok? Was ist los." Marco nahm das Telefon und redete mit meinem Vater. Ich sank wieder auf die Couch. Ann kam zu mir und umarmte mich. "So deine Eltern wissen Bescheid. Security haben sie auch schon angerufen. Bei denen werden welche sein und in einer halben Stunde sollten auch hier welche vorm Haus stehen." Mario ging mit Marco in die Küche. "Also wir haben nur noch ein Brief." Ich stand auf und ging mit zum Tisch. Marco sah mich an und nickte. Er nahm den Briefumschlag und öffnete ihn. "Was würdest du alles für sie tun?" Diese Worte wurden genau auf das Bild geschrieben. Genau auf mein Gesicht.

Der lange Weg einer großen Liebe [Marco Reus FF] -Band 1-Onde histórias criam vida. Descubra agora