Treffen

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"Ich dachte wir wollten alleine reden." Philipp sah misstrauisch zu dem Mann neben mir. Ich verschränkte die Arme vor meinem Körper. "Nein. Das geht leider nicht aber das wirst du wahrscheinlich schon alles erfahren haben." sagte ich wütend. Taylor, mein netter Aufpasser den mir Marco auf den Hals gehetzt hatte, stand zwischen mir und Philipp. Ich war sehr froh das Taylor dabei war. Er versuchte mir auch dieses Treffen mit Philipp auszureden. "Dies ist auch kein Treffen unter Freunden." Philipp sah mich kurz traurig an riss sich jedoch schnell wieder zusammen und zeigte zu unseren Sitzplätzen. "Erst mal Glückwunsch zu deinem Verlobung und..." Er zeigte auf meinen Bauch, winkte aber sofort ab und nahm sich die Karte von Tisch. "Was willst du? Ich lad dich ein.","Ich verzichte. Will das hier schnell hinter mich bringen." Philipps Gesichtsausdruck wurde härter. Taylor setzte sich aufrecht hin da er auch dies deutete. "Ok. Lea. Was willst du denn so wichtiges von mir?" ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Du weißt ganz genau warum ich hier bin. Wer ist die Person die noch vor kurzem im Garten stand und mir gestern am Auto aufgelauert hat?" ich merkte das er mir nicht mehr in die Augen sehen konnte "Ich weiß es doch nicht. Das gleiche hab ich doch schon der Poli..." ich schlug mit meiner flachen Hand auf den Tisch. "Jetzt spiele hier nicht den ahnungslosen. Rede doch endlich" Philipp stand sofort auf und schmiss sein Stuhl hinter sich um. "Ich kann es dir nicht sagen man." ich zuckte zusammen. Seine blauen Augen sind jetzt fast weiß und die Wut konnte man an seiner Halsschlagader erkennen. Taylor stand auf, setzte seinen Stuhl wieder ordentlich hin und drückte ihn darauf. "Fass mich nicht an." sagte er zu ihm und schlug seine Hände von ihm weg. Mein Handy klingelte. Auf dem Bildschirm konnte ich Marcos Bild erkennen. Ich sah zu Taylor der nickte. "Hi. Was gibt es?" "Hey Babe. Wo bist du? Wollte mit dir essen gehen." ich sah zu Philipp der mich wütend ansah. "Ich bin mit Taylor in der Stadt. Komm aber gleich nach Hause." "Oh ok. Ich hol dich. Wo seid ihr?" ich sah abwechselnd zu Taylor und dann zu Philipp der jetzt lächelte. "Du hast ihm nicht gesagt das wir uns treffen?" ich ignorierte ihn. "Nein. Das brauchst du nicht. Ich bin eh schon auf den Weg zum Auto." kurze Pause an der anderen Leitung "Lea? Ich merk wenn was nicht stimmt. Wo bist du?" "In der Stadt." "Gib mir Taylor" ich sah zu Taylor der mir seine Hand entgegen streckte. Mit dem Blick zu Philipp gab ich ihm mein Handy "Marco? Ja Taylor hier. Es ist alles gut... Sind schon auf dem Weg zu dir. Ja keine Sorge." ich sah immer noch zu Philipp der sich vorbeugte. "Wieso verheimlichst du dieses Treffen?" ich dachte nach und starrte dabei auf den Tisch. Warum habe ich mich mit ihm getroffen? Ich konnte es mir doch denken das er nichts sagen wird. Und das nächste ist, was würde Marco sagen wenn er erfährt, dass ich mich mit ihm getroffen habe. "Ja bis gleich" Taylor legte auf und gab mir mein Handy. "Ich glaub wir gehen jetzt." Ich nickte, stand auf und drehte mich um. "Lea!" ich hielt inne. "Ich versuche mit der Person zu reden damit du endlich deine ruhe hast aber du musst mir auch ein gefallen tun." ich drehte mich wieder zu ihm. "Ich möchte mit dir Zeit verbringen so wie früher." ich schüttelte instinktiv mit dem Kopf "Das kann ich nicht und das weißt du." Er zog seine Schultern hoch. "Gut wie du willst." Taylor bewegte sich ruckartig zu ihm und drückte ihn an die Wand. "Ich würde dir raten endlich zu reden. Siehst du nicht wie fertig du sie machst?" Die Leute in der Nähe beobachteten uns und ich merkte auch das mich viele erkannten. Ich setzte schnell meine Sonnenbrille auf, lief zu Taylor und legte eine Hand auf seine Schulter. Sofort ließ er Philipp in Ruhe und ging mit mir zum Auto. Ich legte eine Hand an meine Stirn "Warum habe ich nicht auf dich gehört. Es hat gar nichts gebracht." Er legte mir eine Hand in den Rücken und leitete mich durch die Menschenmassen "Das wird schon wieder. Hoffen wir nur, daß Marco keine weiteren Fragen stellt."

Zu Hause angekommen ging ich ins Wohnzimmer und sah Marco telefonieren. Er sah zu mir und hob seine Hand. "Ja klar geht das. Ich glaub sie freut sich über jede Hilfe. Ich schick dir nachher die Nummer von Ulla. Da kannst du dich schon mal mit ihr austauschen. Ich glaub sie trifft sich nächste Woche eh mit ihr. Ja klar... Du ich muss auflegen sie ist wieder da." Er wendete sich etwas ab von mir. "Danke für dein offenes Ohr. Bis später." Er drehte sich wieder zu mir und lächelte. "Melanie?" Er nickte. "Und Yvonne. Sie wollen mit bei den Hochzeitsplanungen helfen. Wenn das für dich ok ist?" ich nickte "Klar. Da wird sich meine Mutter auch freuen." Er kam zu mir und legte seine Hände auf meine Hüfte. "Alles ok bei dir?" Er sah mir direkt in die Augen. "Ja. Alles super. Hatte vorhin nur so viele Babysachen gesehen und da bin ich bissl verrückt geworden. Am liebsten hätte ich den ganzen Laden gekauft." ich hasse es ihn anlügen zu müssen. Er küsste mich und ging weiter zu meinem Hals. "Ich liebe dich" Er legte eine Hand auf meinem Bauch. "Und du wächst schneller damit wir endlich Gewissheit haben." ich lächelte. Wir haben uns nochmal nicht über den Kinderwunsch geäußert. Für mich stand schon immer fest das es ein Junge werden sollte. Er hat einen berühmten Vater der Fußball spielt und ich glaube er wäre stolz mit seinem eigenen Sohn Fußball zu spielen. "Es wäre toll wenn es ein Junge wird. Aber ein Mädchen ist doch auch nicht schlimm." er schüttelte den Kopf. "Dann wird das meine kleine Prinzessin."

Im Restaurant angekommen schob mir Marco gerade den Stuhl zurecht als schon der Kellner mit der Speisekarte kam. "Wünschen sie schon etwas zu trinken?" Marco setzte sich mir gegenüber "Eine Wasserflasche und zwei mal Apfelschorle. Bitte" Der Kellner drehte sich um und ging. Marco nahm meine Hand. "Ich freu mich schon so auf den Termin nächste Woche. Kann es gar nicht mehr abwarten endlich zu wissen was es wird." ich nickte. "Wir haben noch nicht über unseren Termin wegen Hochzeit gesprochen. Da gab es ja noch Meinungsverschiedenheiten zwischen uns. Also... Ich würde sehr gerne warten bis der Fratz da ist." Marco lächelte. "Warum willst du das denn? Er bekommt doch sowieso nicht viel mit und am Ende schreit er vielleicht nur rum." ich nickte. Er hatte wieder mal recht. "Ja. Das stimmt schon aber ich will in ein schönes Kleid rein passen. Jetzt seh ich aus wie eine Bombe die immer größer wird. Ich will dir gefallen." Marco nahm meinen Ring und drehte ihm an meinem Finger "Du gefällst mir immer Babe. Jetzt besonders. Du trägst etwas in dir. Unser Kind. Das darfst du nicht immer vergessen.","Ich vergess das nicht. Aber...","Kein aber... Wir werden zeitnah heiraten. Ich habe das schon mit den anderen abgesprochen." ich sah ihn mit offenen Mund an. "Du hast was? Ihr könnt doch nicht über meinem Kopf hinweg entscheiden wie unsere Hochzeit wird." ich wollte schon neu ansetzen doch der Kellner kam mit unseren Getränken "Keine widerrede. Hör es dir doch erstmal an. Bitte" ich sah ihn skeptisch an und nickte.

Nach dem Essen spazierten wir noch am Phönix See entlang. Mir schwirrte schon die ganze Zeit Philipp im Kopf herum. Vielleicht war sein Angebot gar nicht mal so schlecht. Bloß der Gedanke daran, dass er daran beteiligt ist oder war müsste mich schon zu einer Entscheidung zwingen dieses Angebot abzulehnen. Dies heißt aber auch weiterhin das ich nicht alleine sein kann. Immer ist einer bei mir wenn ich das Haus verlasse. "An was denkst du gerade?" Marco drückte leicht meine Hand. "Wie es ist ohne jeglichen Schutz aus dem Haus zu gehen." Er senkte seinen Blick und ich sah wie seine Wangenmuskeln arbeiten "Das geht alles nicht anders. Bis wir endlich wissen wer dieser Kerl gestern war. Es beruhigt mich extrem wenn ich weiß Taylor oder Ben sind bei dir." ich nickte. "Ja, aber ich fühle mich so eingeschlossen. Ich will wieder auf Arbeit. Das geht aber nicht wenn einer von beiden immer neben mir stehen." Er leitete mich zu einer Bank. Wir setzten uns und Marco legte einen Arm um mich. "Dann geb mir einen Vorschlag das zu beenden!" Er sah mich von der Seite an. Soll ich ihm von Philipp und unserem Treffen erzählen? Der Moment würde passen aber ich weiß auch das diese Ruhe die wir beide gerade genießen futsch wäre. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Na siehst du. Irgendwann werden wir herausfinden wer es ist und dann haben wir auch endlich wieder Ruhe." ich konnte ihm nicht von dem Treffen erzählen. Er wäre wahrscheinlich vollkommen ausgerastet. Doch ich hätte es lieber machen sollen.

Der lange Weg einer großen Liebe [Marco Reus FF] -Band 1-Where stories live. Discover now