Das wunderbarste der Welt

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"Boar ist die kleine niedlich." sagte Marco hinter mit und schmiss unsere Reisetasche achtlos in den Flur. Er half mir aus meiner Jacke und ich versuchte mit so wenig Kraft meine Schuhe ausziehen. "Ich geh noch schnell aufs Töpfchen. Danach ins Bett?" als ich keine Antwort von ihm bekam drehte ich mich kurz vor der Badtür noch einmal um. Marco lehnte gegen einen Schrank im Flur und lächelte auf sein Handy. Ihr müsst wissen er ist verliebt in Emilia, das Kind seines besten Freundes und meiner besten Freundin. Wir waren für 4 Tage bei ihnen in München um auch endlich mal das 3 Wochen alte, süßeste, Kind zu sehen. Es ist wirklich nicht übertrieben aber Emilia ist wirklich das niedlichste Kind auf der ganzen weiten Welt.  Aber bei solchen Eltern wie Mario und Ann ist dies schon vorher abzusehen. Ann lag 6 Stunden in den Wehen als das Kind endlich kam. 6 Stunden. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen. Ich hoffe, dass ich nicht so lange warten muss auf mein Kind wenn dann endlich mal die Wehen einsetzen würden. "Erde an Marco. Sind sie da?" er sah lächelnd zu mir auf. "Was? Ich hab dir nicht zugehört. Sorry." er lief zu mir und steckte sein Handy in die Hosentasche. "Ich hab dich gefragt ob wir dann ins Bett gehen." aus seinem breiten Lächeln wurde ein dickes fettes schmollen. Ich habe vor Marco noch niemanden so schmollen sehen. Er kann das richtig gut. "Ich wollte noch einmal rüber zu den Jungs." Ich zog ihn zu mir und hielt seine Hand. "Wolltest du dich nicht erst nächste Woche mit ihnen treffen?","Ja schon aber ich hab eine Einladung von DEM abgesagtesten Club der Stadt bekommen." ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Welcher?" er hockte sich vor mich damit er in Kopfhöhe vor meinem Bauch ist und sah zu mir hoch. "Cocaine. Für den Club war ich mit Auba letze Woche beim Fotoshoot." er legte seine Hände an meinen Bauch und streichelte ihn. Ich ging ihn durch seine Strähne. "Ok, aber mach nicht so lange. Denk dran, wir sind morgen mit unseren Eltern zum Frühstücksbrunch verabredet." er nickte, lächelte und sah zu meinem Bauch. "Und du lässt uns jetzt nicht mehr so lange warten. Wir wollen doch mal sehen wer hier das niedlichste Kind auf der Welt hat." als Antwort bekam Marco einen leichten tritt gegen seine Hände. "Ja wir wissen das du das niedlichste und süßeste Kind bist." er stand wieder auf und sah mir in die Augen "Bei so einer wundervollen Frau als Mama ist das ganz normal." und schon wieder ein Kompliment mit dem ich immer noch nicht klar kam und rot wurde. Er zog mich zu sich und legte seinen Hände auf meinen Po. "Ich liebe es wenn du bei meinen Worten rot wirst." er küsste mich zärtlich. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Wir sahen uns nach langer Zeit in die Augen. "Oh man, hättest du nicht diesen großen Bauch würde ich lieber hier bleiben und ungezogene Dinge mit dir machen." und auch genau das sagten seine Augen mir. Sie strahlten eine Begierde und Lust aus was mir ein Kribbeln im ganzen Körper auslöste.  "Sei froh das der Bauch da ist. Ich liebe dich." sagte ich nur dazu und küsste ihn noch einmal. "Ich euch auch." er streichelte noch einmal meine Wange und ging.

 Ich schreckte aus meinem Schlaf hoch. Mein Atem ging schneller als normal. Was ist los? Ich bemerkte meinen trockenen Hals und stand auf um mir was zu trinken zu holen. Doch so weit kam es nicht. Der Schmerz zog sich durch meinen ganzen Unterkörper. Stoßweise immer im selben Abstand. Ich tastete hinter mich und hoffte das Marco wieder da ist. Nach einer Weile merkte ich einen Arm den ich nahm und schüttelte "Marco?" ich hielt die Luft an vor der nächsten Wehe und stöhnte. Das Bett hebt sich und schon hockte Marco neben mir. "Es geht los." Er nickte nur und lief aus dem Zimmer. Ich hielt mir meinen Bauch der sich jetzt noch härter anfühlte als sonst. "Hier, leg deine Hände in meinen Nacken. Bei 3. 1...2...3" mit einem Ruck stand ich neben dem Bett. Marco zog mir schnell meine Jacke drüber und ich versuchte meine Schuhe anzuziehen was mir leider nicht gelang. "Warte" Sagte Marco und holte bequemere Schuhe in den ich sofort rein kam. Schnell nahm er noch die Tasche die schon seit Tagen neben meinem Bett stand und legte mir den Arm um. Am Auto endlich angekommen setzte ich mich so gut es ging in das Auto. Marco schmiss die Tasche einfach auf die Rückbank und fuhr los. Durch meine unzähligen Bücher und den Vorbereitungskursen die ich mit Marco gemacht habe, versuchte ich mich an die Atmungsübungen. Ich merkte durchgehen den Blick von Marco und seine Hand auf meinem Oberschenkel. "Wir sind gleich da Lea." Und wieder kam eine Wehe. Ich drückte meine Augen zusammen und lehnte mich an die Nackenstütze. Im Krankenhaus angekommen ging alles sehr schnell. Ich wurde von einer Schwester mit einem Rollstuhl in ein Zimmer geschoben, auf ein Bett gelegt und an den Geräten angeschlossen. Der Arzt kam und untersuchte mich. Marco ließ nicht einmal meine Hand los. "Es sieht gut aus. Die Abstände der Wehen werden kleiner." sagte eine Schwester die neben Marco stand und nur ihn lächelnd ansah. Oh Gott. Ist das ihr ernst? Die Verlobte liegt in den Wehen, ist kurz vor der Geburt und die hat nichts besseres zu tun als ihn anzusehen. Marco sah sie stirnrunzelnd an "und das heißt?" sie kam wieder in die Realität zurück und räusperte sich "Wir können die Geburt bereits einleiten." Marco drehte sich wieder zu mir und Küsste meinen Handrücken. "Bald ist der kleine Racker da." ich lächelte und verzog wieder mein Gesicht da sich wieder eine lange Wehe anbahnte.

"Lea, nur noch einmal dann hast du es geschafft." ich Atmete stoßweise. Marco wischte mir die Schweißperlen von der Stirn und wieder drückte ich in die nächsten Wehe. Es war eine Befreiung als ich endlich den ersehnten Schrei unseres Kindes hörte. Marco lächelte mich an und ging dann zur Schwerster um die Nabelschnur durch zuschneiden. Sofort bekam er das Kind und legte es mir kurz auf meinen Oberkörper. Es war so ein schönes Kind. Mir kullerten die Tränen an der Wange herunter die mir Marco wieder weg wischte und mich auf die Stirn küsste. "Er ist wirklich am niedlichsten." "Das stimmt." Ich streichelte ihm mit meinem Zeigefinger den Nasenrücken entlang. "Wie soll der kleine denn heißen?" ich sah zu Marco. Wir hatten uns viele Namen ausgesucht aber noch keinen richtigen festgelegt. Wie aus der Pistole geschossen sagten wir beide "Liam" Er sah mich erschrocken an "Bist du dir sicher? Du fandest ihn doch nicht gut." ich schüttelte den Kopf. "Es ist perfekt für ihn." er nickte leicht und lächelte zu der Schwester. "Liam Reus" Die Schwester schrieb es auf eine kleine blaue Karte.

Liam wurde gerade von Marco gewickelt und ich lag total erschöpft im Bett. "So. Jetzt wird erst einmal geschlafen damit deine Mama auch mal Ruhe bekommt." Er trug ihn zu einem kleinen Kasten und legte ihn behutsam hinein. "Mario wird Augen machen wenn er ihn sieht." Ich nickte leicht und schloss meine Augen. "Alles ok bei dir Babe?" ich bemerkte seine Hand auf meine. "Ja. Bin nur so Müde." Seine Lippen berührten meine "Dann Ruh dich aus. Ich werde erst einmal allen Bescheid sagen." wieder nickte ich. Mein Körper entspannte sich von Sekunde zu Sekunde. Nicht einmal Marco habe ich gehört wie er das Zimmer verließ.

"Oh Gott, ich bin so stolz auf euch.","Der ist sowas von niedlich.","Psst. Seid bisschen leiser. Lea schläft noch." Marcos Eltern mussten gekommen sein. Ich versuchte meine Augen zu öffnen doch ich war einfach noch zu müde und erschöpft  "Ihr hattet ganz schön viele Krankenhaus besuche in letzter Zeit." "Ja das stimmt. Aber heute ist es was besonderes. Jetzt wird es das letzte Mal... vorerst... sein.","Ihr habt eine schwere Zeit hinter euch. Das ihr sie so gut gemeistert habt..." ich nahm ein leisen schniefen war. "Jap. Der Weg ist lang bis man endlich mit seiner großen Liebe glücklich wird. Aber jetzt haben wir es geschafft und uns kann keiner mehr diese schöne Zeit nehmen die wir erleben werden."  

Der lange Weg einer großen Liebe [Marco Reus FF] -Band 1-Where stories live. Discover now