Freude oder Angst?

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Lea POV

"Marco?" ich drückte mich von ihm weg um ihn direkt in die Augen zu sehen. Er starrte immer noch in den Kamin. Ich wusste einfach nicht wann, wie und ob ich es ihm überhaupt sagen sollte. "Bitte sag doch was!" ich drückte seine Unterarm. "Bitte" Mir wurde schlagartig schlecht. Ich stand auf und rannte auf das Gästeklo. Ich war wütend. Wütend auf mich. Ich kotzte alles was ich gestern zu mir genommen habe. Ich presste alles aus mir raus. Mir liefen die Tränen. Als ich fertig war drückte ich die Spülung und setzte mich auf den Boden. Mir liefen die Tränen die Wange runter. Warum musste ich es ihn nur sagen. Das hat alles kaputt gemacht.

Die Tür öffnete sich und Marco stürmte rein. Er ging auf die Knie und nahm mich in den Arm. "Es tut mir leid. Ich hätte anders reagieren sollen. Es wird alles gut." Er nahm mich hoch und trug mich wieder zur Couch. Ich lag immer noch in seinen Armen und streichelte meine Wange. "Wie weit?" Ich sah ihn fragend an. "Wie weit bist du?" ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Der Arzt hat es mir nur gestern gesagt. Ich wusste gar nicht was ich dazu sagen sollte." "Jetzt wird mir auch einiges klar. An dich kam ich gestern einfach nicht mehr ran." Ich nickte. "Es tut mir leid, aber ich musste das selbst erstmal verdauen." Marco beugte sich zu mir runter und küsste mich "Ist schon ok. Wir packen das." ich setzte mich jetzt neben ihm und nahm seine Hand. "Bist du dir sicher? Wir sind so jung und du bist auch gerade in deiner Höchst Form und ... und wir sind noch nicht lange zusammen und ..."er legte einen Arm um mich. "Denk ja nicht darüber nach! Wir behalten es." mein Mund stand offen "Dein Ernst?" er nickte. Mir entkam ein kleines quietschen und umarmte ihn. Wir küssten uns leidenschaftlich und er streichelte mir meinen Bauch.

"Wir müssen dann auch bald zum Frauenarzt. Der Arzt meinte, dass ich an starken Schwangerschaftsübelkeit leide. Ist nichts Schlimmes. Das passiert bei vielen Frauen in den ersten 3 Monaten." er hörte mir aufmerksam zu und nickte die ganze Zeit. "Soll ich dir ein Tee machen" ich lächelte ihn an "Ja. Kräuter bitte." er stand auf und ging in die Küche. Ich legte mir meine Hände auf den Bauch. In mir wächst unser gemeinsames Kind. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass wir es wirklich machen. Marco kam mit meiner Tasse Tee wieder ins Wohnzimmer und gab sie mir. "Soll ich uns schon mal Frühstück machen?" Ich nickte und wollte aufstehen doch Marco drückte mich an den Schultern wieder runter. "Du bleibst hier. Ich mach das alles." "Du Spinner ich bin doch nicht krank." er ging aus dem Zimmer "Nein. Aber du hast mein Kind in dir." Bei diesen Worten bekam ich schlagartig wieder ein grinsen ins Gesicht.

Ich habe Gott sei Dank heute noch ein Termin bei meinem Frauenarzt bekommen. Morgen früh würden wir schon nach London fliegen. Daher war es uns wichtig den Termin noch vor Abflug zu bekommen. "Hast du alles" Marco stand an der Tür und wartete auf mich. Ich rannte noch einmal durch das Haus. "Ich weiß es nicht." Ich nahm meine Uhr, Handy, Portemonnaie und meinen Impfausweis. "Ich glaub ich hab alles." Marco lächelte mich an "Was ist?" Er kam zu mir und küsste mich. "Nichts. Bin nur glücklich."

Beim Arzt angekommen, lag ich schon auf der Liege und mir wurde eine komische Substanz auf den Bauch geschmiert. "Achtung, das wird kurz kalt." Marco nahm meine Hand und schaute auf den Bildschirm. "Da ist er ja." Sofort stoppte der Arzt die Aufnahme und zeigte uns den kleinen Punkt. "Ich druck Ihnen ein Bild aus." Marco küsste mich an die Wange. Ich hatte nur Augen für den kleinen Punkt auf den Bildschirm. "oh mein Gott. Wir bekommen wirklich ein Kind." Der Arzt beglückwünschte uns und gab uns das Bild. Marco nahm sich dies gleich und schaute es die ganze Zeit an. "Sie sind schon in der 10. Woche" Ich sah ihn geschockt an. "Bitte was? Meine Beschwerden hab ich doch erst seit ungefähr 2 Wochen." "Das hat damit nichts zu tun. In den ersten 3 Monaten variiert das immer mit Schlaflosigkeit, Übelkeit und anderen Beschwerden." Ich nickte und wischte mir meinen Bauch wieder sauber. Marco half mir bei Aufstehen. "Auch in den ersten 3 Monaten müssen sie ganz besonders auf sich aufpassen. Hier kommt es vermehrt bei Frauen vor, das sie ihr Kind verlieren." ich sah ihn geschockt an. "Aber wenn sie nicht zu viel Sport treiben wie ihr Freund dann klappt das schon." Marco sah ihn etwas zu ernst an meiner Meinung nach. "Und wie ist es jetzt mit Fliegen? Wir Fliegen morgen nach London." Der Arzt wackelte kurz mit dem Kopf und ging zu seinem Schreibtisch. "Eigentlich darf das kein Problem sein. Es kommt immer darauf an wie Frau Klopp den Flug übersteht. Ist es zu viel Stress, dann rate ich ihnen das ab."

Marco sah mich an und ich zuckte nur mit den Schultern. "Ich komm aber mit. Das ist das Finale Marco" "Am Ende verlierst du es noch" ich sah den Arzt an. "Sie müssen jetzt entscheiden und auch immer daran denken, dass in ihnen was heranwächst."

Wieder zu Hause angekommen schmissen wir unsere Sachen achtlos zur Seite und legten uns auf die Couch. "Unser Pünktchen" Marco hatte das Bild bis jetzt nicht einmal weggelegt. Er küsste mich an die Wange "Ich würde es am liebsten allen sagen" "Geht mir auch so aber wir müssen uns noch etwas gedulden. Noch 1 Monat, ja?" Ich sah Marco von der Seite an der immer noch das Bild anstarrt und nickte. In den Moment bin ich einfach die glücklichste Person. Auch wenn uns jemand nicht zusammen sehen will. Uns kann ab heute wirklich niemand mehr auseinander bringen.

Hoffentlich werde ich dies auch noch in einem Monat sagen können.

Der lange Weg einer großen Liebe [Marco Reus FF] -Band 1-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt