Schock und Schmerzen

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Lea POV

Die endlose Stille in der ich schon seit gefühlten Jahren fest saß durchdrang ein leises Piepen. Erst dachte ich, ich bildete es mir nur ein aber da war es schon wieder. Es wurde immer und immer lauter. Mit jedem einzelnen Piep Ton Schmerzte mein Körper aufs neue. Ich bewegte leicht meine Kopf und bemerkte, dass etwas weiches unter mir lag. Mit meinen Händen versuchte ich meine Umgebung ab zu tasten was mir nur mit meiner rechten gelang da etwas auf meiner linken lag. Ich öffnete ganz langsam meine Augen und mir schoss noch ein viel stärkerer schmerz durch den Kopf. Sofort schloss ich sie wieder und lehnte mich leicht zurück. 'Wo bin ich hier?' Wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen aber diesmal gelang es mir. Sie brauchten etwas um sich an die übertriebene Helligkeit im unbekannten Zimmer zu gewöhnen. Ich sah mich im Raum um. Neben mir standen unzählige Geräte von denen das schreckliche Piepen kam. Ich nahm ein leichtes stöhnen neben mir wahr und drehte mich in die Richtung. Dort saß nichts weiter als mein wunderbarer Verlobter. Er schlief auf einem sehr unbequemen Sessel. Ich folgte seinem Arm der auf meiner Hand endete. Ich lächelte leicht. "Marco?" keine Reaktion kam von ihm. Ich versuchte meine Hand zu bewegen aber ich hatte nicht die Kraft dazu. Ich stieß einen kurzen Schrei aus als ich mich aufsetzten wollte. "Lea? Was ist los?" ich sah wieder zu Marco der jetzt erschrocken und auch erfreut mich ansah. "Marco?" er legte eine Hand auf meine Wange "Es wird alles gut, Lea. Keine Angst." ich nickte leicht. Seine Berührungen und sein Gesicht zu sehen war ein Segen. "Hast du schmerzen?" ich nickte wieder. "Ok. Ich hol schnell einen Arzt." er griff hinter mich und lief dann zur Tür. Ich wusste das er nicht für immer gehen würde doch mein Körper reagierte sofort als er mich verlies. Mir wurde schlagartig kalt. Die schmerzen wurden von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Bei jeder Bewegung schmerzte mein Brustkorb. Als ich mit meiner Hand die Decke wegzog sah ich sie. Die ganzen Flecken auf meinem Körper. "Was? Wie?". Ich versuchte sie mit meinen Hände wegzuwischen. Mein Körper reagierte sofort panisch. Mir liefen die Tränen wie ein reisender Fluss die Wange herunter. "Nein. Nein." Ich legte meine Hände auf den Kopf da er noch mehr schmerzte als alles andere. "Lea. Beruhig dich. Der Arzt kommt." Wieder lag die Hand von Marco auf meiner. Er küsste sie. Ich sah ihn an. "Ich bekomm keine Luft Marco." Mein ganzer Körper reagierte so überempfindlich auf alles. Der Raum bewegte sich. 'Beruhig dich Lea. Ganz ruhig. Er ist bei dir!' dachte ich. "Frau Klopp? Ich bin ihr behandelter Arzt." ich öffnete meine Augen leicht und atmete stoßweise aus. Er nahm meinen Arm "Wo haben sie schmerzen?" ich presste meine Augen zusammen und versuchte tief Luft zu holen "Überall" er nickte leicht. "Ich werde ihnen ein Beruhigungsmittel geben. Sie brauchen keine Angst mehr haben." ich nickte leicht sah noch einmal zu Marco der mich mit großen Augen ansah. Langsam wurde die Geräusche um mich leiser. Der Raum verdunkelte sich bis er schließlich ganz in Schwarz gehüllt ist. "Ich bin immer bei dir." hörte ich noch eine Stimme genau neben mir die nur von Marco kommen konnte.

Marco POV

Die Reaktion von ihr war erschreckend. Ich hatte Angst. Zu viel Angst. "Ich gebe ihr ein Schlafmittel. Sie wird erst einmal bis morgen früh schlafen. Jedoch müssen wir ihr aller paar Stunden Schmerzmittel spritzen damit sie nicht unter den schmerzen zerbricht." immer noch hielt ich ihre Hand an meinem Mund. Meine Augen brannten voller Trauer. Am liebsten würde ich ihr all den Schmerz und die Angst abnehmen. "Haben sie mit solch einer Reaktion gerechnet?" fragte Jürgen der vor dem Bett stand und seine Arme vor dem Körper verschränkte. "Ja. Das war ein typischer Panikanfall. Sie wusste nicht wo sie ist und was alles passiert war. Dann kam noch dazu das sie ihren eigenen Körper nicht mehr erkannte. Die schmerzen werden bei einer Panikattacke nur noch extremer dem Körper übermittelte. Wir müssen hier sehr gut aufpassen das wir ihr keine weiteren Belastungen mehr ausliefern da es sich mit auf das Kind auswirken könnte." ich sah den Arzt jetzt an. "Was meinen sie damit?" er zog sich seine Handschuhe aus und setzte seine Brille ab. "Es könnte durch eine große Belastung im Körper zu einer Frühgeburt kommen. Sie ist bereits in der 29. Schwangerschaftswoche. Hier sind schon alle lebensnotwenigen Organe vorhanden. Aber ich muss ihnen leider sagen das es nur eine Überlebensmöglichkeit von 40 % gibt." ich schloss meine Augen. Versuchte damit auch meine Ohren zu schließen um nicht mehr weiter zuhören zu müssen. Doch es ging nicht. "...aber soweit dürfen wir jetzt nicht denken. Sie ist in einem Stabilen Zustand. Weiteres müssen wir morgen sehen. Sie steht unter ständiger Beobachtung, Herr Reus."

Der lange Weg einer großen Liebe [Marco Reus FF] -Band 1-Where stories live. Discover now