35.

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Jungkook POV

‚In jener Nacht hast du mir die Jungfräulichkeit genommen.'

Immer und immer wieder plagte ich dieser Satz. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Als Jimin es vor wenigen Stunden aussprach, schaute ich ihn nur geschockt an und es lief mir kalt den Rücken herunter.

Das konnte nicht wahr sein. Ja, Besoffene sagen die Wahrheit, aber gibt es nicht dann doch irgendwie Ausnahmen?

Ich konnte nicht mal wirklich darauf reagieren, als er dies Aussprach, weil er danach auch schon sofort eingeschlafen war. Und hier lag er nun. In meinem Bett und ich neben ihm, während ich ihn beim Schlafen beobachtete.

Wie konnte sich so Jemand wie er, auf so einen Scheiß einlassen und das nur für Geld?

„Mhm", hörte ich ein ganz leises schmerzerfülltes Wimmern. Meine Gesichtszüge änderten sich und wandelten sich in Besorgnis um.
„Jimin?" flüsterte ich leise.
Nein, bitte nicht. Hilfe", sagte er und krallte sich an meinen Arm fest, welches neben ihm lag.
Hatte er gerade einen Albtraum? Sollte ich ihn aufwecken?
Sein Griff wurde fester und meine Sorge umso größer.

„Jimin, alles ist gut. Es ist nur ein Traum", sagte ich flüsternd, hob den Arm, an dem er sich festkrallte und legte meine Hand an seine weiche Wange, um ihm dann mit dem Daumen drüber zu streichen. Jimin legte sich in meine Hand und wurde etwas ruhiger. Dann kam er mir automatisch und noch immer im Schlaf etwas näher, um sich dann schließlich an mir zu kuscheln, in dem er seinen Kopf gegen meine nackte Brust lehnte und einen Arm um mich legte.
Jap... hier lag ich nun, Arm in Arm mit Jimin in einem Bett.

Und einem viel zu schnell schlagenden Herzen.

„Scheiße!" hörte ich jemanden schreien, weshalb ich unsanft aus dem Schlaf aufwachte. „Was mache ich hier?"

Ich öffnete meine Augen und erkannte Jimin. Ich musste lächeln, als ich ihn sah und wollte ihn gerade wieder zu mir ziehen, doch drückte dieser mich sofort wieder weg.

„Ich habe dich etwas gefragt JK!" zischte Jimin, und stand viel zu schnell vom Bett auf.
„Oh fuck", sagte er dann und hielt sich den Kopf.
„Mach langsam. Du hattest gestern zu viel, Jimin. Ein Wunder, dass du dich nicht übergeben hast, wenn du schon sagst, dass du noch nie Alkohol getrunken hast."
Ich packte ihn an den Schultern und wollte ihn gerade wieder auf die Matratze zurückdrücken, doch dieser schlug meine Hand weg.

„Hör auf! Wieso hast du mich hier schlafen lassen?!" wurde er langsam wütend und ich schaute ihn geschockt an.  Wieso war er jetzt so wütend?

„Jimin, hätte ich dich betrunken nach Hause schicken sollen? Okay, nehmen wir mal an, ich hätte dich selbst gefahren, wenn ich nicht getrunken hätte, woher sollte ich deine Adresse wissen?"

Jimin würdigte mir endlich mal einen Blick, doch ohne etwas zu sagen, blieb er stur und stand auf, um seine Sachen zusammenzusuchen und diese anzuziehen.

„Wie spät ist es?" fragte er.
Ich schaute auf mein Handy.
„Es ist nach Mittag", antwortete ich und seine Augen wurden noch größer.
„So eine verdammte scheiße."

„Jimin, was ist denn los? Jetzt beruhige di-"
„ICH WERDE MICH NICHT BERUHIGEN!" schrie er mich an und ich war nur noch geschockter von seiner Reaktion.

Jimin schien zu bemerkten, dass er wahrscheinlich überreagiert hatte.
„E-Entschuldige... i-ich... ich muss hier weg", entschuldigte er sich und war den Tränen nahe.

Ich würde lügen, wenn es mich nicht stören würde, dass er so mit mir sprach, aber... eigentlich sollte es mir doch egal sein.

Er... war nur ein ganz einfacher Junge, den ich irgendwann sowieso vergessen würde, sobald er mich langweilt...

Ja, rede dir das nur ruhig ein Jeon Jungkook.

Ich stand ohne etwas Weiteres zu sagen auf und zog mich an.
„Ich fahre dich", sagte ich.
„Nicht nötig."
„Jimin, ich sagte, ich fahre dich", entgegnete ich bestimmend und sah ihn auch entsprechend an.

Jimin schaute mir tief in die Augen und erkannte, dass Widerrede zwecklos war.

„Du kannst mich hier rauslassen", sagte Jimin dann zum dritten Mal, weil er nicht wollte, dass ich ihn direkt vor seiner Haustür rausließ. Der feine Herr wollte nicht, dass ich weiß, wo er wohnte.
Genervt fuhr ich dann schließlich rechts ran.
„Bis da-"

Noch bevor ich meinen Abschiedsgruß aussprechen und ihm noch einmal in die Augen schauen konnte, stieg Jimin auch schon aus und rannte viel zu eilig davon.

Was zur Hölle war das alles gerade?



20.09.2020

Sexual Tension - Part 1 [BTS FF]Where stories live. Discover now