67.

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Jimin POV

Wir standen an der Straße, doch weit und breit war kein Taxi zu finden. Ein Bus kommt auch nur alle 60 Minuten. Wir gingen daher in die Straße, wo auch JK mich immer abgeholt hatte. Sie war befahrener, weshalb wir hofften, ein freies Taxi würde hier durchfahren.

„Jin, wieso kommt denn keins?" fragte ich und schaute besorgt auf meinen kleinen Bruder. Wieder legte ich meine Lippen an seine Stirn, die noch immer heiß war.
„Ich beschütze dich, mein Engel. Hyung beschützt dich."

Jihyun ist vor Erschöpfung eingeschlafen. Hoffentlich konnte er sich etwas erholen und spürte durch den Schlaf nicht allzu viel Schmerz.

Doch dann schien er aufzuwachen und fing wieder an zu weinen. „Shhh ich bin ja da, mein Schatz. Alles wird gut. Wir sind gleich im Krankenhaus", wiegte ich ihn in meinen Armen.
„Verdammt Jin, wieso kommt hier niemand vorbei?"
Es war definitiv noch viel zu früh. Nicht einmal Menschen waren auf der Straße. Ich verfluchte diesen Wohnort.

Doch dann näherte sich ein Auto, zuerst hatte ich Hoffnung, ehe ich erkannte, dass es kein Taxi war. Verzweifelt seufzte ich und schaute wieder auf die andere Seite mit der Hoffnung, von dort würde ein Taxi kommen. Aber nichts da.

„Ehm... Jimin? Wer ist das? Er hält an", bemerkte Jin und ich schaute genauer zu dem Auto.

„Steigt ein", hörte ich dann von einer ganz bestimmten Person.
„Jungkook?"
Ich war verwundert, dass er noch immer da war. Schien so, als wäre er nicht sofort Heim gefahren.
„Na los, worauf wartet ihr?"

„Jimin, steig ein, uns bleibt keine andere Wahl", sagte Jin und öffnete die Tür.
Wir stiegen hinten ein und leider quengelte Jihyun immer noch.
„Jihyun, gleich wird alles gut."
„Ich nehme an, ihr wollt den Kleinen ins Krankenhaus bringen?" sagte JK.
Ich war überrascht und hob die Augenbrauen.
„Schau nicht so. Er weint die ganze Zeit. Man konnte es die ganze Straße entlang hören. Und du schaust besorgt aus und nach dem du dem Kleinen sagtest, dass gleich alles gut wird, lässt sich das Ganze leicht schlussfolgern."

„Ja, Jungkook, fahr uns bitte einfach ins Krankenhaus", sagte ich ohne weitere Worte.
JK fuhr los. Er tat gerade zwar etwas Nettes, aber ich wusste, dass es in ihm noch immer brodelte. Wenn er mir doch nur zuhören könnte. Aber nun war nicht der richtige Zeitpunkt. Ich musste mich um meinen kleinen Bruder kümmern.

Nach ca. 15 Minuten kamen wir im Krankenhaus an. „Gib mir Jihyun", sagte Jin und deutete mit einem Kopfnicken zu JK.
Jin stieg aus dem Auto und ich übergab ihm meinen kleinen Bruder, ehe er dieser dann auch schon in das Gebäude lief.

„JK, vielen da-"
„Verpiss dich. Ich habe das ganz bestimmt nicht für dich und deinen Lover getan. Ich habe es für das unschuldige Kind getan. Das Kind kann nichts dafür, dass es jemanden wie dich als Vater hat. Ich wollte nicht, dass er auch noch körperliche Schmerzen ertragen muss", sagte JK noch immer ahnungslos von der eigentlichen Wahrheit.

Ich riss wegen seinen harten Worten die Augen auf. Das meinte er gerade nicht ernst oder? Jin war weder mein Lebensgefährte, noch Jihyun mein eigenes Kind!

Ich hätte ihm die Wahrheit sagen wollen. Ich wollte es wirklich sagen, doch wenn er mich schon nicht ausreden ließ, hatte er nach so etwas sowieso nicht die Wahrheit verdient.

Ich schüttelte einfach nur enttäuscht den Kopf, stieg aus und knallte die Tür zu, ehe dann auch ich ins Gebäude ging.

„Ich bin froh, dass es Jihyun wieder besser geht", sagte ich erleichtert.
„Ja, auch, wenn es nicht so schlimm war, wie wir beide dachten, was der Arzt uns zum Glück bestätigt hat... bin ich dennoch froh, dass wir hierhergekommen sind", sagte Jin. „Na los, pack deine Sachen. Lass uns endlich nach Hause", fügte er noch hinzu.

Die Sachen zusammengepackt und meinen friedlich schlafenden kleinen Bruder im Arm gingen wir aus dem Gebäude.
Er ist tatsächlich weggefahren...

Ich schüttelte den Kopf. Natürlich war JK wieder weg. Wieso sollte er auch hierbleiben?

„Sag mal Jimin... du bist die ganze Zeit so ruhig. Natürlich, ist es wegen der Sorge um Jihyun, aber was ist mit dir und diesem JK nun wirklich passiert?"

Ich konnte es nicht mehr für mich behalten und erzählte Jin, was vorgefallen war. Jin wusste ja nicht einmal, was an der Haustür passiert war. Was genau mir JK an den Kopf geworfen hatte. Alles erzählte ich ihm, schüttete ihm mein Herz aus, bis zu dem Punk, an dem ich dann auch noch das sagte, was mir JK eben im Auto gesagt hatte.

Jin schaute mich geschockt an.
„Alter, CEO der BigFour hin oder her. Jungkook wird definitiv was erleben."

- 3 Tage später -

Jungkook POV

Ich rief Jimin weder zur Arbeit, noch machte ich sonst irgendwas. Ich hatte seit dem Morgen, an dem ich ihn und seine kleine, ach so tolle, Familie ins Krankenhaus gefahren hatte, nicht ein einziges Mal den Kontakt zu ihm gesucht.

Und dies führte dazu, dass ich mal wieder in einem Meetingraum mit Namjoon, Hoseok und Yoongi saß, welches wir wieder in demselben Hotel wie immer gebucht hatten und keinerlei Beachtung den Sprechenden schenkte.

„JK? Sag mal hörst du überhaupt zu?" fragte mich dann Hoseok und wieder musste ich feststellen, dass er mich beim abdriften erwischt hatte.
Ich setzte mich wieder gerade auf uns fuhr seufzend durch die Haare.
„Tut mir leid, Leute", sagte ich und schaute sie entschuldigend an. Besonders meinen großen Bruder.

Auch er seufzte nun und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Ist gut. Kommt... lasst uns eine kleine Pause machen. Wir werden heute ausnahmsweise Mal in Ruhe hier im Raum essen. Ich werde das Essen hierher bestellen. Irgendwelche Extrawünsche?"

Wir gaben unsere Bestellung auf und nach 20 Minuten klopfte es an der Tür. Ich war überrascht darüber, wer uns das Essen gebracht hatte, bis mir dann wieder einfiel, dass dieser Jin hier im Hotelrestaurant arbeitete. Jimin hatte mir mal davon erzählt.

Dieser schien mich zuerst nicht zu beachten, bis er dann einen Teller nach dem anderen auf den Tisch stellte. Zuerst bekam mein Bruder etwas, dann Yoongi, dann Namjoon.

Alter... ist Namjoon schockverliebt, oder wieso gafft er diesen Jin so an?

„Danke", sagte Namjoon in dem ‚respektvollsten' Ton und dem größten Lächeln, dass ich je gesehen hatte, sodass seine Grübchen zum Vorschein kamen wie noch nie. WTF?

„Und zu guter Letzt, für Sie", sagte Jin und griff nach dem Teller auf dem Servierwagen. Ich wollte es ihm gerade abnehmen, als er jedoch ‚versehentlich' die Spaghetti mit Hausgemachter Bolognese-Sauce auf mein teures, weißes Hemd überschüttete.

„Jihyun ist Jimins kleiner Bruder und ich denke, mehr muss ich dir nicht sagen, Arschloch!"




23.10.2020

Sexual Tension - Part 1 [BTS FF]Onde histórias criam vida. Descubra agora