Kapitel 4

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,,Wow! Das Zimmer ist ja riesig!" sagte Luna, wobei sie aus dem Strahlen nicht mehr rauskam.
,,Und es ist nur für uns zwei" entgegnete Marc.
,,Wär ja auch beschissen wenn hier mehr Leute als wir zwei drin wohnen würden.
Stell dir mal vor, dass hier der Koch oder Kapitän mit drin wohnen würden oder ganz fremde Leute die vielleicht total stinken oder die uns nicht mögen oder stell dir vor wenn hier..."
Weiter kam sie nicht, weil Marc ihren Redefluss, durch seine Lippen, auf ihren stoppte.
,, Ich glaube hier sind wir vorhin stehen geblieben'' hauchte er an ihren leicht geöffneten Mund.
Sie wollte eigentlich noch mehr davon, riss sich dann aber zusammen und drückte ihn sanft weg.
,,Wir haben noch ein ganzes Jahr dafür Zeit, Marc" sagte sie, während er sie enttäuscht anschaute ,,Lass uns erstmal das Schiff erkunden, außerdem würde ich gern wissen wann es Abendessen gibt. Ich habe Hunger."
,,Oh Gott, das habe ich total vergessen" sagte er auf einmal mit toternster Miene.
,,Was hast du vergessen?" hakte sie leicht ängstlich nach.
,, Wie verfressen du bist" entgegnete er grinsend.
,,Du bist so ein Spinner'' lachte sie und knuffte ihn in die Seite.
Als sie den Speisesaal dann endlich gefunden hatten, wurde ihnen auch gleich ein Tisch zugewiesen.
Ganz Gentlemen wie er war, hielt Marc den Stuhl für Luna bereit und als sie sich setzte, schob er ihn an den Tisch heran.
Dann setzte er sich selbst auch auf seinen Stuhl.
,, Möchten die Herrschaften schon etwas bestellen oder möchten sie erst noch in die Karte schauen? " fragte ein Kellner nach.
,, Also ich möchte gerne das Tagesgericht was auch draussen auf der Tafel stand"
,,Für mich das Gleiche bitte" sagte Marc und der Kellner ging weg, in Richtung Küche.
,,Also wohin geht die Reise denn?" fragte Luna und schaute ihren Freund erwartungsvoll an.
,,Willst du dich nicht überraschen lassen?''
stellte er eine Gegenfrage, anstatt auf ihre Frage zu antworten.
,,Das wäre verlockend, aber nein. Ich würde gerne wissen wo ich das nächste Jahr verbringe"
,,Wie du willst. Also wir sind ja aus dem Kleinhafen von Los Angeles losgefahren. Dann haben wir erstmal eine längere Schiffsreise vor uns, während der wir viele pazifische Inseln besuchen. Irgendwann kommen wir nach Neuseeland und von da können wir uns aussuchen wohin wir danach wollen." meinte Marc.
,,Wow!" war das einzige was Luna herausbrachte.
,,Es wird noch besser" fuhr Marc lächelnd fort. ,,Auf Neuseeland wohnt ein guter Freund von mir und der ist professioneller Surfer. Er hat mir angeboten, dass wir da Surf-Stunden bekommen können...also nur wenn du willst..."
,,Natürlich will ich! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich gerade bin" Verträumt sah sie ihn an. Er war so perfekt. So unglaublich makellos, dass es ihr immer wieder schwer fiel zu glauben, dass er nur sie wollte und keine andere. Sie hatte so viele Macken und Fehler und trotzdem liebte er sie. Es war eigentlich ein Wunder...
,,Madame, Monsieur, ihre Vorspeise!" sprach ein Kellner während er ihnen ihr Gericht auf den Tisch stellte.
Luna zuckte erschrocken zusammen. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Vor ihr stand jetzt eine Suppe auf der ein grüner Petersilienstängel schwamm. Luna nahm sich ihren Löffel und wollte gerade von der Suppe probieren, als diese plötzlich Wellen schlug und erzitterte.
Der Boden unter Lunas Füßen vibrierte kurz, als wäre der Dampfer gegen irgendetwas gegengefahren.
,,Was war das?" fragte sie verwirrt den Kellner der noch immer an neben ihr stand.
Doch auch er konnte ihr nicht sagen woher das Rütteln kam, dass das Schiff durchschüttelte hatte.
Plötzlich hörten sie einen weiblichen Schrei. Er endete in einem hohen Kreischen und brach dann abrupt ab. Nun war es entgültig um Lunas Ruhe geschehen. Sie sprang von ihrem Stuhl auf und lief in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Sie hatte schon immer eine helfende Ader gehabt und wenn andere flüchteten hatte sie das Gefühl helfen zu müssen. Hinter sich hörte sie Marc, der ihr anscheinend folgte.
Er griff nach ihrer Hand und zeigte ihr damit, dass er ihr beistand, egal was passierte.
Als sie schließlich in einem langen Flur ankam, ging sie langsamer. Doch sie hörte einen weiteren Schrei.
Sie lief los.
Marc hinter ihr, ließ ihre Hand nicht los und rannte in ihrem Tempo weiter.
Plötzlich spürte sie einen dumpfes Krachen hinter sich und seine Hand entglitt ihr.
So schnell sie konnte drehte sie sich um, sah aber nur noch wie Marc stöhnend auf die Knie fiel und dann gänzlich auf den Boden stürzte.
,,Nein" schrie Luna verzweifelt und wollte zu ihm laufen, aber da wurde sie schon mit den Schultern gegen eine Wand gepresst.
Jetzt verstand sie auch was passiert war denn in der Hand der Person sah sie einen langen schwarzen Stock. Er hatte Marc einfach niedergeschlangen.
Der Mensch, der sie festhielt, zog sich seine Skimaske vom Kopf und grinste sie dreckig an. Er hatte ein kantiges Gesicht mit Dreitage-Bart und kurze dunkle Haare.
Seine stechend grünen Augen sahen sie gierig an. Wäre sie nicht in so einer misslichen Lage würde sie ihn als gutaussehend bezeichnen.
Luna schätzte ihn auf circa 20 Jahre.
,, Na Püppchen? Wie siehts aus? Lust auf einen schönen Abend mit mir?" fragte er, wobei er unaufhörlich grinste.
,,Lieber würde ich sterben" fauchte sie ihm ins Gesicht.
,,Oh das lässt sich einrichten, aber wo bleibt denn da der Spaß? " entgegnete er und kam ihr immer näher.
Luna wehrte sich mit aller Kraft. Auch versuchte sie ihn zu treten, doch er stellte sein Bein so geschickt zwischen ihre, dass sie gar keine Chance hatte.
Schließlich presste er seine Lippen auf ihre und küsste sie voller Leidenschaft.
Immer wieder versucht sie den Kopf wegzudrehen, aber er hielt ihn fest an seinem Platz.
Sie hatte Angst und versuchte, während er ihren Mund mit Küssen übersähte, einen klaren Kopf zu fassen. Doch ihr fiel kein Ausweg ein.
Plötzlich spürte sie seine Hand unter ihr Top fahren. Er strich ihr zärtlich, aber doch voller Verlangen den Rücken entlang.
Sie bekam ungewollt eine Gänsehaut. Auch ihr Peiniger sah dies.
Er lächelte:,, Offensichtlich gefällt dir das"
Luna nutzte diese Gelegenheit und schrie so laut sie konnte um Hilfe.
Er presste ihr schnell die Hand auf den Mund.
,, Du Miststück! Aber was solls...es wird dir keiner helfen können. Meine Männer haben warscheinlich schon alle Passagiere auf unser Schiff gebracht."
,,Fass noch einmal meine Freundin an und ich brech dir dein Genick" kam es hinter dem Piraten hervor.
Noch während er das sagte, schlug Marc mit dem Stock, den ihr Peiniger fallen gelassen hatte, auf den Hinterkopf des Mannes, der sofort bewusstlos wurde.
Danach stürmte er zu Luna und fing sie auf bevor sie auf dem Boden aufschlug.
Sie hatte weiche Knie vor Angst aber auch vor Erleichterung.
,,Es tut mir so unendlich leid" flüsterte er.
,,Es ist nicht deine Schuld, du kannst nichts dafür" versuchte sie ihm einzureden. Doch er schüttelte nur unwillig den Kopf und half ihr wieder auf die Beine.
,,Gehts wieder?" fragte er sorgenvoll.
,,Ja, alles in Ordnung " sagte sie wenig überzeugend, doch Marc erwiderte nichts.
Stattdessen zog er sie den Flur entlang, mit dem Ziel aufs Oberdeck zu kommen.
Doch noch bevor sie überhaupt von dem Flur herunterkamen, stellte sich eine Truppe von Männern in ihren Weg.
Luna und Marc machten auf dem Absatz kehrt und wollten in die andere Richtung rennen, doch auch von dort kamen ihnen maskierte Menschen entgegen.
Schließlich waren sie umzingelt und sie wurden von dem halben Dutzend Männern auseinandergerissen. Die kläglichen Versuche sich zu wehren, scheiterten alle und wurden durch eine Spritze in ihrem Hals schließlich gänzlich gestoppt.
Luna merkte, wie sich schwarze Schatten an den Rand ihres Blickfeldes schlichen.
Ihre Gliedmaßen versagten ihr den Dienst und sie brach zusammen.
Das letzte was sie mitbekam war, dass ihr ein Klebestreifen auf den Mund geklebt wurde. Dann verlor sie das Bewusstsein.

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Guten Abend/Nacht/Morgen/Mittag
meine lieben Leser!
Ich wurde netterweise von Miss_Fairytail_23 daran erinnert noch ein Kapitel zu schreiben bevor ich schlafe.
Tja, das hab ich auch gemacht und ich hoffe sehr, dass ihr keine Fehler findet! Ich geb mir immer wirklich Mühe.
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag (egal wie spät es gerade bei euch ist...schreibts mir doch einfach)
Viele, viele Grüße von
Eurer Lou ^^

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