Kapitel 33

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Der dagegen starrte völlig perplex den Zwergen hinterher, die nun in den verschiedenen Zimmern verschwanden, die anderen Zwerge begrüßten oder Essen durch die Gegend schleppten. Schließlich drehte er sich um und bekam noch größere Augen als er den Zauberer sah, der gerade Luna und Marc durch die Tür schob.
,,Gandalf" seufzte Bilbo und blickte den Zauberer vorwurfsvoll an. Währenddessen räumten die Zwerge die komplette Vorratskammer leer und trugen seine Speisen direkt vor Bilbos Nase in ein Zimmer mit einem großen Esstisch.
Luna lugte vorsichtig in das Zimmer hinein und wurde fast von einem Zwerg umgerannt. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie, dass ihm eine Axt im Kopf steckte. Der Zwerg trug eine Weinflasche durch die Gegend und als Bilbo das sah, regte er sich noch mehr auf und versuchte dem Zwerg zu erklären, wie wertvoll diese Flasche ist. Den Zwerg interessierte dies herzlich wenig und er schleppte den Wein weiter in das Esszimmer.
Plötzlich wurde Luna hart angerempelt. Sie drehte sich um und sah in das Gesicht eines jungen braunhaarigen Zwerges.
,,Entschuldigt schöne Dame, aber ich habe eine dringende Angelegenheit zu klären" meinte er und deutete mit dem Kinn auf die große Keule die er in den Händen hatte.
Luna trat zur Seite und beobachtete wie der Zwerg sich mit einem anderen jungen Zwerg darum stritt, auf welcher Seite des Tisches die Keule nun liegen durfte.
,,Geht rein, meine jungen Freunde, und lasst es euch schmecken" sagte Gandalf freundlich zu ihnen und drückte sie auf zwei Stühle an der Seite des Tisches, direkt gegenüber von dem jungen braunhaarigen Zwerg.
,,Dann haut rein" rief ein glatzköpfiger Zwerg und griff dann demonstrativ nach einen riesigen Stück Steak. Die anderen Zwerge ließen sich das nicht zwei Mal sagen und griffen herzhaft zu. 
Von jetzt auf gleich befanden sich Luna und Marc in einer Essensschlacht. Die Zwerge stritten sich und bewarfen sich mit Fleischstückchen.
Luna duckte sich, als ein großer Fleischbrocken auf sie zu flog und an der Wand hinter ihr landete. Der Werfer, ein dicker, rothaariger Zwerg, lachte laut und stopfte sich dann eine dicke Kartoffel in den Mund.
Es war eine heitere Runde und irgendwann fand Luna Gefallen an der lockeren Art der Zwerge. Der einzige, der überhaupt nicht glücklich schien, war Bilbo. Er beobachtete missmutig wie die Zwerge seine Vorräte vernichteten.
Eine halbe Stunde später war dann auch der letzte Zwerg satt. Luna wollte gerade mithelfen, den Tisch ab zu räumen, als ihr der Teller aus der Hand genommen wurde. Die zwei jungen Zwerge, die, wie Luna während des Essens herausgefunden hatte, Kili und Fili hießen, warfen sich die Teller gegenseitig zu und stimmten dabei ein Lied an.

Schlitzt das Tischtuch von Damast, steckt in Brand nur den alten Kork, Werft die Gläse fest an die Wand,
Tut, was Bilbo Beutlin hasst!

Spritzt den Wein an jede Tür,
In den Boden stampft das Fett,
Tränkt die Chaiselongue mit Bier, Schmeißt die Knochen unters Bett!

Wir zerkleinern mit dem Beil
Töpfe, Schüsseln, Porzellan.
Und ist danach noch etwas heil,
fangen wir von vorne an.

Tut, was Bilbo Beutlin hasst!

Sie wurden bei ihrem Lied von einigen Zwergen unterstützt, die am Tisch saßen und mit Messern und Gabeln den Rhythmus mitklopften. Luna beobachtete mit Erstaunen, dass kein einziger Teller, der durch die Luft flog, zu Bruch ging.
In der Küche stand der Zwerg mit der Axt im Kopf und wusch das Geschirr. Bilbo versuchte Fili zu erklären, dass ein Spitzdeckchen nicht zum abtrocknen geeignet ist, doch dieser ignorierte ihn. Am Ende stand das Geschirr ordentlich gestapelt auf dem Küchentisch.
Erst jetzt bemerkte Luna, dass Marc nicht mehr in ihrer Nähe war. Irritiert sah sie sich um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
Sie schaute in mehreren Zimmern nach und entdeckte ihn nach einiger Zeit in einem gemütlichen Raum. Ein Feuer flackerte im Kamin und tauchte die Wände und Möbel in ein gelbliches Licht. Marc saß in einem Sessel und starrte ins Feuer. Er schien sie noch nicht bemerkt zu haben.
Vorsichtig ging sie näher an ihn heran und legte ihm die Hand leicht auf den Arm. Er zuckte zusammen und sah sie an.
,,Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken" sagte sie leise.
,,Schon okay" erwiderte er und sah wieder in die Flammen. Eine kurze Pause entstand und Luna dachte darüber nach, Marc einfach in Ruhe zu lassen, doch da redete er schon weiter.
,,Weißt du, vielleicht ist das alles hier ein Traum.Vielleicht existieren diese ganzen Wesen nur in meiner Phantasie und morgen früh wache ich auf und alles ist wieder ganz normal" sagte er und zog dabei nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
,,Und woher willst du wissen, dass das alles nicht mein Traum ist? Meine Phantasie könnte sich das auch ausgedacht haben" meinte sie zu ihm und stellte sich direkt neben den Sessel. Er zuckte nur mit den Schultern.
,,Ich weiß einfach nicht, wie ich mir das sonst erklären sollte" Seine Stimme wurde leiser, während er das sagte.
,,Ich weiß es auch nicht, aber es ist zu real, als das es ein Traum sein könnte" sagte Luna. Sie strich mit den Fingern wieder ganz sacht über seinen Arm. Er seufzte leise, schlang seinen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich auf den Sessel, sodass sie auf seinem Schoss saß.
,,Ja. Es ist viel zu real" flüsterte er und vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Luna genoss das Gefühl seines Atems in ihrem Nacken und schloss die Augen. Ehe sie es sich versah, war sie eingeschlafen.



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Hey meine lieben Leser!
Schön, dass ihr bis hier gekommen seid. Ich bin glücklich über jeden einzelnen, dem meine Geschichte gefällt. Bitte kommentiert und votet weiter.
Ich habe schon so viele nette Rückmeldungen von euch bekommen und dafür danke ich euch aus ganzem Herzen.
Ihr seid die besten!
Und ihr könnt mir natürlich wie immer sagen, wenn ihr Fehler findet.
Dann also bis zum nächsten Kapi.
Viele liebe Grüße
eure Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Where stories live. Discover now