Kapitel 38

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Sie öffnete die Augen und sah sich um. Sie befand sich in einem Wald voller hoher Bäume. Es war Nacht und doch war es nicht komplett dunkel. Es war als würden die Bäume leuchten um einem den Weg zu weisen.
Luna spürte, dass jemand hinter ihr stand und drehte sich um, doch sie konnte niemanden sehen.
Sie runzelte verwirrt die Stirn. Sie war sich sicher gewesen, dass da jemand war. Ein Windstoß strich durch ihre Haare und ließ sie erschaudern.
Sie fühlte sich beobachtet, obwohl sie niemanden sehen konnte.
,,Zeig dich. Wo bist du?" rief sie in den Wald. Ein weiterer Windstoß fuhr ihr durch die Haare und sie spürte die Präsens eines Wesens.
,,Ich bin froh, dass du den richtigen Weg eingeschlagen hast" sagte die Stimme, die Luna schon so oft gehört hatte.
In diesem Moment wusste sie, dass sie nur träumte. Obwohl das garnicht sein konnte. Luna war nicht eingeschlafen, sondern schwer verletzt ohnmächtig geworden. Sie war sich sicher, dass man dann nicht träumen konnte.
Also gab es nur eine Alternative:
,,Bin ich tot?" fragte sie panisch. Das Wesen antwortete kurze Zeit nicht und Luna bekam noch mehr Angst.
,,Nein, du lebst" sagte das Wesen schließlich. ,,Aber es hätte nicht mehr viel gefehlt und du wärst gestorben"
Luna atmete tief durch. Sie lebte.
,,Was ist passiert?" fragte sie die Präsens.
Ein kalter Luftzug fegte durch die Bäume und ein Zittern durchfuhr Luna.
,,Der Zauberer hat dein Leben gerettet. Er heilt dich gerade. Spürst du die kalte Luft? Das ist seine Magie" sagte das Wesen. ,,Konzentriere dich und du kannst es spüren"
Luna schloss ihre Augen und versuchte etwas zu spüren. Zuerst geschah nichts, doch dann hörte sie ein leises Murmeln und eine Kraft, die ihren Körper durchströmte und sich dann auf ihre gebrochenen Rippen konzentrierte. Eine unglaubliche Kälte machte sich in ihrem Körper breit und es knackte in ihrem Brustkorb.
Danach spürte sie nur noch eine leichte Berührung an ihrer Stirn.
Luna öffnete wieder ihre Augen und sah in den leuchtenden Wald. Sie wusste, dass die Präsens hinter ihr stand, doch sie machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen. Sie würde sowieso nichts sehen.
,,Konntest du es spüren?" fragte das Wesen.
Luna nickte.
,,Was passiert jetzt mit mir?" wollte sie wissen.
Das Wesen seufzte tief.
,,Das kommt ganz darauf an, welchen Weg du wählst" sagte es. Luna stöhnte genervt. Sie konnte es wirklich nicht mehr hören. Woher sollte sie denn wissen, welchen Weg sie wählen sollte oder welche Wege überhaupt zur Auswahl standen?
,,Du wirst jedoch sehr erschöpft sein in nächster Zeit. Eine Heilung verausgabt menschliche Körper stark und es wird dauern, bis du wieder komplett erholt bist" fuhr das Wesen fort.
,,Und was soll ich jetzt tun?" fragte Luna weiter.
,,Das hängt ganz von dir ab. Momentan ist deine Zukunft sehr ungenau. Du musst selbst entscheiden, was du tun willst. Aber in einer Sache kann ich dir helfen" meinte die Präsens.
,,Und wie willst du mir helfen?"
Luna bekam keine Antwort sondern spürte nur eine Hand auf ihrem Kopf die gleichzeitig heiß und kalt war. Dann fiel sie in unendliche Leere ohne jemals auf dem Boden aufzuschlagen.

Sie schlug die Augen auf und sah blau. Verwirrt schloss sie die Augen und öffnete sie nochmal. Immernoch alles blau.
Erst kurze Zeit später fiel ihr auf, dass sie in den Himmel schaute und auf dem Rücken lag.
,,Sie ist wach" sagte jemand und ein Gesicht schob sich vor das Blau. Der Zauberer sah sie lange schweigend an.
,,Wie geht es dir?" fragte er schließlich.
Wie es ihr ging? Das wusste sie selbst nicht. Jedenfalls tat ihr nichts weh.
,,Gut" antwortete sie deshalb. Wenn sie dem Wesen aus ihrem Traum Glauben schenken konnte, dann hatte der Zauberer sie geheilt.
,,Danke" flüsterte sie noch und Gandalf nickte einmal, bevor sein Gesicht wieder aus ihrem Blickfeld verschwand.
Luna stützte sich auf die Ellenbogen und sah sich um.
Sie befanden sich in einem Wald und waren umgeben von hoher Bäumen. Die Zwerge saßen auf dem Boden verteilt und aßen etwas oder redeten miteinander.
Jedoch fehlten einige Zwerge. Irritiert setzte Luna sich auf.
Circa die Hälfte der Zwerge war nicht anwesend, genauso wie Marc.
Sie hörte ein klapperndes Geräusch hinter sich und drehte sich um.
Die fehlenden Zwerge traten aus einer Höhle heraus und trugen allerlei Zeugs bei sich. Die meisten hatten Waffen in der Hand, aber einige steckten sich auch glänzende Dinge in die Taschen. Vermutlich Münzen oder andere wertvolle Dinge.
Auch Marc trat aus der Höhle heraus. Er hielt ein Schwert in der Hand und hatte sich ein zweites Schwert an den Gürtel gehängt.
Als er entdeckte, dass Luna wach war, kam er lächelnd auf sie zu. Er hockte sich neben sie und legte das Schwert neben sich ab.
,,Wie lange bist du schon wach? "
Sie zuckte kurz mit den Schultern.
,,Ein paar Minuten"
,,Tut dir noch irgendetwas weh?" fragte er.
Luna sah die Sorge in seinen Augen und schüttelte langsam mit dem Kopf. ,,Nein, alles in Ordnung. Hat Gandalf mich geheilt?"
Marc nickte.
,,Er hat dir die Hand an die Stirn gelegt und sofort waren alle deine Verletzungen verschwunden. Es war Magie. Da bin ich mir sicher. Er muss wirklich ein Zauberer sein"
Luna sah sich im Lager nach dem Zauberer um. Er redete gerade mit Bilbo, dem Hobbit.
,,Und ich habe dir etwas mitgebracht" sagte Marc und hob das Schwert vom Boden auf, dass er aus der Höhle mitgebracht hatte.
Luna nahm es entgegen und betrachtete es eingehend. Es war schlicht und hatte nur eine winzig kleine Verzierung in Form einer Rosenblüte am Griff.
,,Was soll ich damit?" fragte Luna irritiert.
Marc lachte leise.
,,Kämpfen natürlich! Du musst dich im Notfall verteidigen können" sagte er.
,,Aber ich weiß doch gar nicht wie man damit umgeht" entgegnete sie und schaute skeptisch auf die Klinge.
,,Die Zwerge werden es uns beibringen" meinte Marc lächelnd.
,,Wirklich?" fragte sie.
Er nickte und setzte gerade zu einer Antwort an als ein lautes Rascheln durch das Unterholz drang.
Sofort verstummten alle Gespräche und die Zwerge zogen ihre Waffen. Luna stand auf und packte das Schwert in ihrer Hand fester, auch wenn sie nicht wusste, wie sie es benutzte, fühlte sie sich damit besser.
Kurze Zeit später rauschte ein Schlitten auf die Lichtung, der von Kaninchen gezogen wurde.
Auf dem Schlitten stand ein Mann, der braune Sachen trug und irgendwie verwirrt wirkte.
,,Radagast" rief Gandalf und ging auf den Mann zu. Die beiden fingen an, leise miteinander zu reden und Luna sah fragend zu Marc. Der zuckte aber auch nur mit den Schultern und steckte sein Schwert wieder weg.
Die Zwerge entspannten sich wieder und warteten anscheinend darauf, dass Gandalf ihnen sagte, wer dieser Mann war und was er wollte.
Luna beobachtete, wie der Mann Gandalf ein Päckchen überreichte. Sie würde zu gern wissen, was darin war.
Plötzlich ertönte ein lautes Heulen.
Luna zuckte zusammen und sah sich ängstlich um. Alle anderen hatten ihre Waffen wieder gezogen und musterten wachsam die Umgebung.
,,Kili, pass auf" schrie einer der Zwerge.
Ein riesiges wolfsähnliches Tier, erschien auf einem Felsvorsprung und setzte zum Angriff an.
Kili fuhr herum, spannte seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf das Tier. Er traf mitten in den Kopf und das Monster fiel tot von dem Felsen.
,,Was war das?" fragte Luna panisch.
,,Warge" antwortete ein weißhaariger Zwerg. Luna glaubte sich zu erinnern, dass er Balin hieß. ,,Und wo Warge sind, können die Orks nicht weit sein"
Die Zwerge rannten in die Mitte der Lichtung und sahen sich misstrauisch um.
,,Ich werde sie ablenken" sagte Radagast und stieg auf seinen Schlitten.
,,Bist du sicher? Das sind Warge, die werden dich einholen" wandte Gandalf skeptisch ein.
,,Und das sind Rhosgobel-Kaninchen. Sollen sie das erstmal versuchen" meinte Radagast und stellte sich auf seinen Schlitten. Die Kaninchen preschten sofort los und der Schlitten war schon bald außer Sicht.
,,Kommt. Hier entlang" rief Gandalf.
Die Zwerge, Luna und Marc liefen ihm hinterher.
Die Jagd hatte begonnen.



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Hey ihr Lieben,
da bin ich wieder. Es tut mir sehr leid, dass so lange nichts kam, aber ich hatte sehr viel mit der Schule zu tun.
Ihr könnt mir natürlich wie immer Bescheid sagen, wenn ihr Fehler findet.
Also bis zum nächsten Kapi.
Viele Grüße
Eure Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Where stories live. Discover now