Kapitel 37

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Luna war nun beim Gatter der Ponys angekommen und versuchte verzweifelt die Knoten in den Befestigungsseilen zu öffnen, doch sie waren zu fest.
,,Was bist du?" fragte gerade einer der Trolle den armen Bilbo.
Der Troll hatte ihn immernoch in der Hand und von den Zwergen war bisher noch keine Hilfe gekommen.
,,I-ich bin ein Meister- äh Hobbit" stotterte Bilbo.
,,Ein Meisterhobbit? Sind hier noch mehr von euch in der Nähe?" fragte ein anderer Troll den Hobbit.
,,N-nein. Hier sind keine anderen. Ich bin ganz alleine hier" antwortete Bilbo überzeugend.
Trotzdem schaute sich einer der Trolle um. Luna duckte sich und hoffte, dass er sie nicht entdeckte.
In dem Moment sah sie Marc auf die kleine Lichtung treten.
,,Hey, ihr Spatzenhirne" schrie er und wirbelte ein Schwert durch die Luft. Wo hatte er das denn her?
Die Trolle schenkten ihm ihre ganze Aufmerksamkeit und Luna widmete sich wieder den Knoten.
Marc sagte noch irgendetwas zu den Trollen, doch Luna verstand es nicht, denn sie wurde von hinter gepackt und in die Luft gehoben.
,,Ah, hier ist noch so ein Würmchen. Dachtest wohl, ich hätte dich nicht gesehen hä?" sagte der Troll und drehte sich dann schwungvoll um, sodass Luna kurzzeitig schwindelig wurde.
Sie schrie auf als der Troll seine Hand fester um die schloss und ihr die Luft abdrückte.
Verzweifelt strampelte sie und stemmte sich gegen die Hand, doch sie hatte keine Chance gegen dieses Monstrum.

,,Den Geruch kenne ich" meinte ein anderer Troll und kam näher heran.
,,Das ist ein Menschlein. Und dazu noch ein ganz zartes. Schmeckt bestimmt gut" sagte der dritte, der Bilbo festhielt und kam der Hand, in der Luna steckte auch näher.
Der Troll, der sie festhielt, zog die Hand zurück.
,,Das ist meins. Ich habs gefunden und ich darfs essen" sagte er und führte die Hand näher zum Mund.
Luna wehrte sich noch mehr und schlug verzweifelt um sich.
,,Nein Bert, wir müssen uns das teilen sonst ist das ungerecht" jammerte der Troll, der weder den Hobbit noch ein Menschenmädchen in der Hand hatte.
,,Quatsch, ich ess das jetzt als Häppchen. Wenn man das teilt bleibt doch nix übrig" entgnete der Troll namens Bert und machte wieder Anstalten sie zu essen.

Auf einmal hörte man ein lautes ,,Attacke!" und die Zwerge stürmten auf die Lichtung und griffen die Trolle an. Luna war überglücklich, dass endlich Hilfe kam, denn wenn sie noch länger in der Hand des Trolles geblieben wäre, hätte er sie sicherlich erdrückt.
Der Troll, der Luna in der Hand hielt, schrie wütend als einer der Zwerge ihm ein Schwert ins Bein rammte.
Er drehte sich um sich selbst und versuchte den Zwerg zu treten, doch der war schneller und stach noch einmal zu. Der Troll ballte seine Hand zur Faust und Luna schrie vor Schmerzen. Es fühlte sich an als würden all ihre Organe und Knochen auf minimale Größe zusammengepresst werden. Der Troll grunzte frustriert und öffnete schwungvoll die Hand, sodass Luna durch die Luft geschleudert wurde.
Explosionsartig sogen ihre Lungen den Sauerstoff ein.
Schon einen winzigen Augenblick später, schossen Schmerzen durch ihren ganzen Körper. Sie wusste nicht warum, aber sie hielt sich, an was auch immer, fest.
Sie spürte ein Knacken und wieder einen unglaublichen Schmerz. Ein Schrei entwich ihren Lippen. Eine kurze Zeit bewegte sie sich nicht, doch dann öffnete sie ihre Augen.
Sie war hoch oben auf einen Baum geschleudert worden. Unter sich sah sie immer noch die Trolle und Zwerge kämpfen. Die Geräusche drangen zu ihr nach oben.
Sie spürte, wie sie langsam abrutschte und zog sich wieder etwas sicherer auf den großen Ast. Dabei schossen wieder Schmerzen durch ihren Brustkorb und sie keuchte. Mindestens eine ihrer Rippen war gebrochen.
Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Mit gebrochener Rippe auf einem Baum sitzen, erschien ihr nicht besonders vorteilhaft.
Also musste sie erstmal von diesem Baum herunterkommen.
Luna zog sich den Ast entlang bis zum Stamm des Baumes. Dann blickte sie nach unten und sah, dass die Äste glücklicherweise gut zum klettern geeignet waren.
Sie ließ sich vorsichtig auf den Ast unter ihr gleiten und dann auf den nächsten und wieder den nächsten.
So konnte sie den Großteil des Baumes hinunterklettern. Die Schmerzen waren zwar unerträglich, aber sie hatte keine andere Wahl.
Als sie nur noch ca. 4 Meter vom Boden entfernt war, hielt sie inne.
Sie war nun auf einer Augenhöhe mit den Trollen, die sie aber noch nicht bemerkt hatten.
Plötzlich hörten die Zwerge auf zu kämpfen. Die Trolle hielten Bilbo an Armen und Beinen fest und drohten ihn zu zerreissen.
,,Legt eure Waffen nieder oder wir töten den Meisterhobbit" sagte einer der Trolle und schaute dabei die Zwerge an.
Thorin zögerte. Luna sah ihn schockiert an. Wollte er etwa den Hobbit sterben lassen?
Doch nach kurzer Zeit schmiss er sein Schwert auf den Boden und die anderen taten es ihm nach.

Dann ging alles ganz schnell. Die Trolle verfrachteten die Zwerge in groben Säcken und schnürten die Hälfte von ihnen an einem langen Ast fest, den sie über das Feuer hängten.
,,Och Man, das dauert so lange bis die durch sind" jammerte einer der Trolle. ,,Können wir nicht schon vorher welche naschen?"
Dabei schaute er zu den Zwergen und leckte sich über die Lippen.
,,Ja, der da sieht gut aus" sagte der Troll und griff sich einen der Zwerge. Soweit Luna es erkennen konnte, war der Zwerg Fili.

Der Troll hob Fili hoch in die Luft und betrachtete den Zwerg.
,,Ein kleines Häppchen kann nicht schaden" meinte er und führte seine Hand zum Mund.
Luna wusste nicht was sie tun sollte, aber dann hatte sie eine Idee, die dem Zwerg vielleicht helfen konnte. Sie zog das Taschenmesser ihrer Mutter aus ihrer Hosentasche und klappte es auf. Dann zielte sie auf die Stirn des Trolles. Sie hatte zwar noch nie ein Messer geworfen, aber vielleicht funktionierte es und das Messer würde in der Stirn des Trolles stecken bleiben. Das wäre zumindest eine Ablenkung.

Luna zielte und warf dann mit Schwung das Messer durch die Luft. Es segelte direkt auf den Troll zu und würde ihn mit etwas Glück treffen.
Das Messer traf das Auge des Trolls. Er stieß einen fürchterlichen Schmerzenschrei aus und ließ Fili los, der auf den Boden fiel und sich schnell wieder aufrappelte.
,,Wer war das?" brüllte der Troll und hielt sich sein verletztes Auge zu.

Luna duckte sich und hoffte, dass der Troll sie nicht sehen würde, doch zu spät. Ein anderer Troll hatte sie entdeckt.
,,Das Menschlein wars" sagte er.
Der verletzte Troll drehte sich wütend um und griff in den Baum um sich Luna zu schnappen.
Der Troll riss den Ast ab, auf dem Luna saß und hob sie direkt vor sein Gesicht.
,,Jamm,jamm Abendessen" sang der Troll und hielt Luna direkt über seinen Mund.

,,Die würde ich an deiner Stelle nicht essen" rief eine Stimme und Luna erkannte, dass der Hobbit das gesagt hatte.
,,Und warum nicht?" fragte der Troll irritiert.
,,Sie ist ... verseucht" sagte der Hobbit.
Luna runzelte die Stirn. Verseucht?
,,Sie sind alle total verseucht. Fiese Würmer und andere eklige Dinge" versuchte der Hobbit die Trolle zu überzeugen.
Zuerst sah es so aus als würden die Trolle dem Hobbit glauben, doch dann schüttelte einer den Kopf und die anderen taten es ihm gleich.
,,Das glaube ich nicht. Du willst uns nur ablenken" meinte der verletzte Troll und hielt sich Luna wieder über den Mund.

Luna schrie, als sie in das geöffnete Maul sah. Und sie schrie, weil ihre Rippe knackte als sie das Gewicht verlagerte um nicht von dem Ast abzurutschen. Sie kam dem Monstrum immer näher und versuchte einen Ausweg zu finden, doch ihr fiel nichts ein, was ihr helfen könnte.

,,Der Tag soll euch treffen"
Es gab ein lautes Krachen als einer der Felsen sich in zwei Hälften spaltete. Der Grund dafür war der Zauberer, der auf dem Felsen stand.
Die Trolle stöhnten gequält und erstarrten innerhalb kürzester Zeit zu Stein. Leider hielt der Troll Luna immernoch fest, obwohl er zu Stein erstarrt war. Panik erfasste sie und sie versuchte sich verzweifelt zu befreien. Zum Glück schaffte sie es irgendwann sich aus der Hand zu ziehen. Da die Hand noch immer über dem Kopf des Trolles war, konnte sie auf das Gesicht des Trolles springen.
Es blinkte neben ihrem Fuß und sie bemerkte das Taschenmesser, das im Auge des Trolles steckte.

Sie griff danach und zog. Das Messer steckte fest, also zog sie noch stärker. Es brachte nichts.
Sie startete einen letzten Versuch und zog ruckartig am Messergriff. Die Klinge lockerte sich und Luna hatte das Taschenmesser in der Hand. Sie ging einen Schritt rückwärts...

...und trat ins Leere. Wiedermal.
Sie schrie und ruderte mit den Armen, jedoch konnte sie nicht verhindern, dass sie vom Kopf des Trolles fiel.
,,Luna" hörte sie Marc verzweifelt rufen.
Sie schlug auf dem Boden auf und sah kurzzeitig in den morgendlichen rosa Himmel. Dann überrollte sie eine schreckliche Schmerzenswelle und alles wurde schwarz.




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Hey liebe Leser!
Ich finds toll, wie viel ihr kommentiert und votet und natürlich lest.
Sorry, dass die Kapitelreihenfolge etwas komisch ist. Die 1k Bedankung habe ich eigentlich vor einer Woche veröffentlicht, aber dieses Kapitel wird trotzdem davor erscheinen. Ich weiß auch nicht warum. Falls jemand von euch einen Plan hat, wie man die Kapitelreihenfolge verändern kann, dann schreibt mir bitte eine Erklärung. Das würde mir wirklich weiterhelfen.
Danke schonmal im vorraus!
Viele liebe Grüße
eure Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Where stories live. Discover now