Kapitel 17

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Luna ging hinter Jake in ein kleines Zimmer. Dort gab es nur einen kleinen Tisch und einen Erste Hilfe Kasten an der Wand.
Jake öffnete diesen und holte Verbandsmaterial und Salbe heraus.
,,Wir müssen deine Hand zuerst reinigen. Da ist ein Wasserhahn. Das wird jetzt ein bisschen wehtun okay?" Luna nickte. Er ließ das Wasser laufen und nahm dann vorsichtig die verletzte Hand und hielt sie in den Wasserstrahl.
Luna zuckte zurück, weil die Flüssigkeit in ihrer Wunde brannte.
,,Es hilft nichts Luna. Wenn deine Hand nicht gesäubert wird, entzündet sie sich"
Sie nickte und streckte ihre Hand wieder ins Wasser. Langsam löste sich der Schorf ab und es blieben klaffende Schnitte zurück, die leicht anfingen zu bluten.
Jake zog ihre Hand aus dem Wasser und schmierte eine gutriechende Salbe darauf.
Danach wickelte er mit geübten und geschickten Fingern, den Verband um ihre Verletzungen.
,,Danke" murmelte Luna und besah sich ihre verbundene Hand.
,,Gern geschehen. Also was willst du jetzt machen" fragte Jake.
Luna zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte.
,,Ich schätze mal, dass ich noch eine Weile hier bleiben werde. Wie wärs mit einer Führung? "
,,Einverstanden" antwortete er mit einem Lächeln und ging aus dem Raum. Luna sah ihm hinterher.
Was sollte jetzt mit ihr geschehen? Sie wusste nicht wo sie war, geschweige denn, wie sie nach Hause kommen sollte.
,,Kommst du?" Er drehte sich zu ihr um.
Luna nickte und ging ihm hinterher.
Jake zeigte ihr das Schiff von oben bis unten. Angefangen vom Oberdeck, wo die meisten Männer arbeiteten, über die Kajüten, bis schließlich ganz unten, wo ein Flur war, von dem der Heizraum abzweigte.
,,Kann ich da rein?" fragte sie, während ihr Finger auf die Tür zeigte.
,,Theoretisch schon, aber da wird nur Kohle in große Heizöfen geschaufelt und es ist dort sehr warm" antwortete er auf ihre Frage. ,,Aber wenn du unbedingt willst, kannst du natürlich rein"
Luna legte ihre Hand auf die Klinke und drückte diese herunter.
Ein Schwall heißer Luft schlug ihr entgegen, sodass ihr für kurze Zeit der Atem weg blieb.
Ihre Augen tränten leicht und sie musste warten bis sie nicht mehr alles verschwommen sah.
Jake, der hinter ihr eingetreten war, stellte sich neben sie.
Zusammen betrachteten sie den Raum. Er war voller Heizkessel, die eine unglaubliche Hitze ausstrahlten. Ein rötlich-orangenes Glühen ging von ihnen aus.
Daneben waren hohe Berge von Kohle, die alles mit schwarzem Staub belegten.
Einige Arbeiter mit Schaufeln, schippten die Stücken in die großen Öfen.
Vier der fünf Heizer schauten von ihrer Arbeit auf und grüßten sie kurz. Der Fünfte beachtete sie gar nicht und schaufelte einfach weiter.
,,Der ist neu hier bei uns. Er hat sich noch nicht eingewöhnt, arbeitet aber wie ein Verückter Tag und Nacht" erklärte Jake ihr, doch Luna hörte ihm gar nicht zu.
Sie kannte diese Statur und diese Bewegung. Doch wie konnte das sein?
Flink durchquerte sie den Raum und blieb schließlich hinter der Person stehen.
Was, wenn er es nicht war? Was, wenn sie sich falsche Hoffnungen machte?
Ein Versuch war es jedenfalls wert.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Wütend drehte er sich um: ,,Ich sagte doch, dass ihr mich in Ruhe..."
Abrupt hielt er inne und sah sie an.
Einen kurzen Moment lang blickten sie sich einfach nur in die Augen, wobei sie die Welt um sich herum ignorierten.
Dann lief Luna in seine offenen Arme und drückte ihn fest an sich. Hysterisch krallte sie sich in sein rußgeschwärztes Hemd, als wollte sie sicher gehen, dass er keine Illusion war.
Dicke Tränen rannen über ihr Gesicht und wurden schließlich von seinem Oberteil eingesogen. Sie vergrub ihren Kopf an seiner Brust und schluchzte unaufhörlich.
,,Schsch" versuchte er sie zu beruhigen. ,,Ich bin ja da. Es ist alles gut"
,,Ich dachte, ich hätte dich verloren. Ich dachte, du wärst tot" schniefte sie in sein Hemd.
,,Aber ich lebe und ich bin hier. Und ich werde auch bleiben" entgegnete er.
,,Versprichst du es?"
,,Was?"
,,Versprichst du mir, dass du immer bei mir bleibst, egal was passiert?" fragte Luna und sah ihm dabei direkt in die Augen.
,,Ich verspreche es"
Glücklich senkte sie ihren Kopf wieder an seine Brust und lauschte seinem kräftigen und lebendigen Herzschlag. Er lebte.
Und das war das einzige was zählte.



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Hey liebe Leser!
Hattet ihr schöne Weihnachten? Also bei mir wars wirklich schön nur leider liegt hier kein Schnee. Liegt bei euch welcher?
Ich freu mich übrigens total über die 120 reads. Ihr seid die besten!
Wahrscheinlich schaff ich morgen noch ein Kapi. Bis dahin wünsche ich euch noch schöne Ferien und viel Spaß mit euren Weihnachtsgeschenken.
Viele Grüße von
Eurer Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz