Kapitel 34

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,,Du hast den hellsten Weg bereits angetreten" sprach das Wesen und zeigte Luna eine golden, schimmernde Linie, die die karge Landschaft durchbrach und sich bis zum Horizont zog.
Luna befand sich auf einem Felsboden, der in unregelmäßigen Abständen von tiefen Rissen durchzogen wurde. Dünne goldene Linien kamen aus diesen Rissen, verbanden sich miteinander und trennten sich nach einiger Zeit wieder.
,,Bisher beschreitest du das große Band deines Schicksals, doch das kann sich ändern. Selbst die allerkleinste Linie" Er ließ eine winzige, fast unsichtbare Linie aufleuchten. ,,kann von dir beschritten werden"
Erstaunt betrachtete Luna das Liniennetz.
,,Und was muss ich tun, um den hellsten Weg zu gehen?" fragte sie.
,,Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Du musst dein Schicksal selbst bestimmen, doch fast alle deine Wege treten eine Reise an" antwortete er.
,,Was soll das heißen? Was für eine Reise?" fragte sie weiter, doch das Wesen erwiderte nichts mehr, sondern legte nur noch seine heiß-kalte Hand auf ihren Kopf.
Luna fiel in unendliche Schwärze ohne den Boden zu erreichen.

Plötzlich nahm sie einen Knall wahr und wachte schlagartig auf. Marc, der immernoch unter ihr im Sessel saß, regte sich. Als Luna den Kopf drehte und ihm in die Augen schauen wollte, merkte sie, dass er noch schlief. Sein Atem ging ruhig und regelmäßig, nur seine Lider zuckten manchmal im Schlaf.
Sie lächelte und blickte dann auf seine Lippen, die so schön weich waren. Sie konnte nicht anders und strich mit ihren Fingerspitzen über seine Unterlippe. Marc schlug die Augen auf und hielt blitzschnell ihre Hand fest, bevor er ihr ganz leicht den Handrücken küsste. Erstaunt hob Luna eine Augenbraue.
,,War das alles?" flüsterte sie leise und grinste.
,,Natürlich nicht" antwortete er gespielt empört, legte ihr die Hand in den Nacken und zog sie zu sich herunter.
Sie spürte seinen heißen Atem auf ihren Lippen und schloss in inniger Erwartung ihre Augen.
Auf einmal ertönten Stimmen, die näher kamen.
Luna öffnete wieder ihre Augen und sah, dass Marc ihr über die Schulter schaute. Sie drehte den Kopf und bemerkte, dass der Zauberer in den Raum getreten war.
Er hielt Bilbo in den Armen, der sich nicht regte.
,,Gandalf? Was ist mit ihm?" fragte Luna.
,,Er muss sich nur ausruhen. Das hat ihn alles sehr erschöpft" antwortete er sanft. Er hatte offensichtlich vor, Bilbo in den Sessel zu setzen.
Luna kletterte vorsichtig von Marcs Schoß und streckte dann die Hand aus um Marc auch hochzuziehen.
Gandalf indes, legte Bilbo auf dem Sessel ab und zog sich einen Stuhl heran um sich auch zu setzen.
,,Setzt euch bitte wieder. Ich habe mit euch einiges zu besprechen" sagte der Zauberer zu ihnen.
Luna sah sich kurz um, aber da sie keine weitere Sitzgelegenheit sah, ließ sie sich auf der Steinstufe vor dem Kamin nieder. Es war angenehm warm.
Marc setzte sich neben sie.
,,Ich habe vor, mit den Zwergen und dem lieben Bilbo auf eine Reise zu gehen" begann der Zauberer. ,,Unter den Zwergen ist ein König, der vor langer Zeit auch ,König unter dem Berge' genannt wurde. In unserer Gemeinschaft heißt er Thorin und wird uns anführen"
Gandalf betrachtete den bewusstlosen Bilbo und ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht.
,,Unser Ziel ist es, das einstige Königreich der Zwerge zurück zu erobern. Es wurde ihnen von einem Drachen genommen, der nun mehr als 70 Jahre über den Schätzen des Erebor wacht. Niemand weiß, ob er noch lebt, jedoch wird diese Reise gefährlich werden. Ich möchte euch zu nichts zwingen, deshalb frage ich euch jetzt, ob ihr uns auf dieser Reise begleiten wollt. Es gibt vielleicht Möglichkeiten, die euch zurück in eure Heimat führen können, doch dazu müsst ihr das Auenland verlassen und mit der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild kommen"
Der Zauberer sah ruhig zwischen Luna und Marc hin und her, während das Feuer knisterte.
Luna musste an ihren Traum denken. Dort hatte das Wesen auch etwas von einer Reise erzählt und vielleicht war damit ja die Reise zum Erebor gemeint. Außerdem konnte sie schauen, ob sie etwas über ihre merkwürdigen Träume in Erfahrung bringen konnte. Denn so langsam glaubte sie nicht mehr, dass diese Träume Zufall waren.
Sie blickte zu Marc, der sie auch ansah. Dann nickte er und Luna wusste, dass er die Reise antreten wollte. Es war vielleicht die einzige Möglichkeit, wieder nach Hause zu finden.
,,Ja, wir kommen mit" meinte sie.




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Hallo liebe Leser!
Wow, schon über 500 reads. *-*
Das ist total abgefahren. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand meine Geschichte liest. Danke Danke Danke :*
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Ganz viele liebe Grüße
eure Lou

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