Kapitel 15

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,,Dein Schicksal liegt ganz allein in deinen Händen. Ich kann dir nur zu ein wenig Glück verhelfen" sagte diese tiefe, weise Stimme.
Luna befand sich wieder in diesem Traum, der sich so real anfühlte, als wäre er echt.
Sie versuchte schon seit gefühlten Stunden, aus ihrem Gegenüber etwas sinnvolles herauszubekommen, doch zurück bekam sie immer nur rätselhafte Antworten.
Auch dieses Mal konnte sie das Wesen nicht sehen, sondern nur seine Anwesenheit spüren.
,,Was meinst du damit? Wie solltest du mir helfen können?" fragte sie.
Die Gestalt bewegte sich und seufzte so tief, dass es sich anhörte, als würde ein Windstoß durch einen Wald, voller jahrhundertealter Bäume fegen.
,,Du wirst die Puzzleteile erst zusammenfügen können, wenn du hier bist. Mehr kann ich dir nicht sagen"
Und wieder sprach er nur in Rätseln. Wieso konnte er nicht einfach eine klare Antwort geben? Ist das denn so schwer?
,,Was soll ich denn tun?" fragte sie weiter.
,,Lebe" war seine einzige Erwiderung.
Dann legte er seine allzeit heiße und kalte Hand auf ihren Kopf und Luna fiel, wie beim letzten Mal, in ein Loch, ohne jedoch am Boden aufzuschlagen.

Müde rieb sich Luna die Augen. Heiße Sonne stach ihr ins Gesicht. Um sie herum war nichts als Ozean. Das Meer war ruhig, zwar nicht spiegelglatt, aber eben so ruhig, wie ein riesiges Meer sein konnte.
Kein Lüftchen wehte und Luna hatte das Gefühl, als würde die Luft um sie herum stehen.
Sie schwitzte und hatte Durst, doch gab es nichts, was sie trinken konnte.
Ihre Umgebung hatte sich nicht verändert. Auch bei Tag war kein Land in Sicht. Was sollte sie nur tun? Diese Frage hatte sie in ihrem Traum auch schon gestellt, aber die Antwort: ,,Lebe" war in ihrer Lage, wenig hilfreich.
Was hatte es mit diesen Träumen auf sich? Irgendwann hatte sie mal gelesen, dass man in Träumen, seine Erlebnisse des Tages verarbeitete.
Okay, dann hatte ihr Gehirn am gestrigen Tag, mehr Schaden genommen, als sie gedacht hatte.
Als sie wieder an die vergangenen Ereignisse dachte, musste sie sich zusammenreißen um nicht wieder in Tränen auszubrechen.
Sie versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren.
Es gab immer eine Lösung. Als ihr nichts anderes einfiel, warf sie einfach den Motor ihres kleinen Rettungsbootes an und fuhr los. Einfach in irgendeine Richtung.
In Filmen und Abenteuerromanen orientierten sich die Haupthelden immer an den Sternen und der Sonne und fuhren dann in die Himmelsrichtung, in der sie das Land vermuteten.
Luna konnte soetwas nicht. Sie war weder ein Held, noch ein Seefahrer oder Astronom. Sie war Luna Mackenzie, aus dem Sumpf in der Nähe von Sacramento und war ein normaler Teenager.
Luna fuhr stundenlang umher, bis der Motor schließlich mit einem Rattern den Geist aufgab.
Frustriert wollte sie fluchen, doch aus ihrer Kehle kam kein Laut, so ausgedörrt war diese.
Die Sonne brannte unerbittlich auf sie herab. Sie gab auf.
Es war aussichtslos. Sie würde sterben. Hoffentlich würde man ihre Leiche finden, damit ihr Vater nicht im Ungewissen blieb.
Vielleicht konnte sie dann als Engel über ihn wachen. Das wäre schön.
Luna war zwar nicht kirchlich, doch diese Vorstellung tröstete sie ein wenig.
Traurig krümmte sie sich auf dem Boden zusammen und schlief dann ein.
Sie hoffte, nie wieder aufzuwachen.







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Hey meine lieben Leser!
Ich habe gerade viel Zeit, deswegen kommen heute noch ein bis zwei Kapitel. Wie findet ihr es bis jetzt?
Schreibt mir einfach und bis zum nächsten Kapi.
Eure Lou

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