Kapitel 39

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Gandalf führte sie zuerst durch den Wald und dann auf eine weite, kahle Ebene, die nur von großen Findlingen durchbrochen wurde.
Sie behielten immer den Schlitten von Radagast im Blick und Luna konnt auch manchmal einen Teil des Wargrudels sehen. Die Kreaturen auf den Rücken der Warge sahen schon von Weitem abstoßend aus und Luna hoffte nie einem Ork, wie die Zwerge sie nannten, gegenüberstehen zu müssen.
Sie rannten hinter einem großen Felsen entlang als Gandalf den Befehl gab, ruhig zu sein.
Ein kratzendes Geräusch ertönte und Luna hielt die Luft an.
Sie konnte hören wie der Ork auf seinem Warg auf dem Felsen stand und nach ihnen Ausschau hielt.
Thorin gab Kili ein Zeichen und der junge Zwerg packte seinen Bogen fester. Im nächsten Moment sprang er aus der Deckung hervor, legte einen Pfeil an und schoss damit auf den Warg. Das Tier stieß ein ohrenbetäubendes Heulen aus als der Pfeil sein Ziel fand und stürzte von dem Felsen herunter.
Der Ork wurde halb unter dem Warg begraben und versuchte sich freizukämpfen, doch da hatte Dwalin ihn auch schon mit seiner Axt getötet. Luna wandte schnell den Blick ab, aber sie hörte dennoch die durchdringenden Schreie des sterbenden Warg. Auch wenn das Tier sie angreifen wollte, hatte sie Mitleid mit ihm. So absurd es auch war.
Plötzlich zog sie jemand am Arm weiter und sie erkannte Marc, der sie hinter sich her zerrte.
,,Komm schon, Luna! Leg einen Zahn zu" rief er.
Sie fing an zu rennen und warf dabei einen Blick über die Schulter. Das Wargrudel war auf sie aufmerksam geworden. Wahrscheinlich hatten die Klagelaute des anderen Warg sie hergelockt.
Und das Rudel kam ihnen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näher.
Luna versuchte noch schneller zu laufen, doch sie spürte, dass ihre Beine immer schwerer wurden. Sie erinnerte sich daran, was das Wesen aus ihrem Traum zu ihr gesagt hatte kurz bevor sie aufgewacht war: Eine Heilung verausgabt menschliche Körper stark und es wird dauern, bis du wieder komplett erholt bist.
Sie konnte spüren, wie sich die Erschöpfung in ihr breit machte obwohl sie weiterlaufen musste. Würde sie stehen bleiben, würden die Orks und Warge sie einholen und das wäre ihr Ende.
Sie bemühte sich verzweifelt einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Die Zwerge liefen einige Meter vor ihr und den Zauberer hatte sie inzwischen aus den Augen verloren.
Ihr Atem ging keuchend. Sie sah, dass Marc auch in der Gruppe der Zwerge lief. Er sah sich um umd entdeckte sie dann weit zurückgefallen.
Luna stolperte und versuchte verzweifelt auf den Beinen zu bleiben. Hinter sich konnte sie schon die Geräusche der Wargpfoten auf dem trockenen Gras hören.
Sie sah Marc umdrehen und auf sich zulaufen. Was tat er da? Er sollte sich in Sicherheit bringen!
Sie wollte ihm zu rufen, dass er weiterlaufen sollte, aber sie bekam keinen Ton heraus.
Stattdessen knickte ihr Knie ein und sie fiel der Länge nach hin.
,,Luna, duck dich!" schrie jemand und sie presste sich weiter auf den Boden.
Das sirrende Geräusch eines Pfeils ließ sie aufhorchen. Vorsichtig hob sie den Kopf und sah gerade noch, wie der Pfeil in den Kopf des Wargs traf. Der Ork auf dessen Rücken wurde durch die Luft geschleudert und landete ein paar Meter weiter, während der Warg taumelnd umkippte und direkt auf Luna landete.
Ihr wurde die Luft aus den Lunge gepresst als der schwere Körper auf ihrem Rücken zu liegen kam.
Verzweifelt versuchte sie sich dagegen zu stemmen oder herauszuziehen, aber das einzige Resultat waren herausgerissene Grasbüschel.
Plötzlich packte sie jemand sanft aber bestimmt unter den Armen und zog sie unter dem Warg heraus.
,,Alles okay? Irgendwas gebrochen?" fragte er sie.
Luna schüttelte nur den Kopf. Sie traute ihrer Stimme nicht.
,,Gut, dann lauf" sagte er und zog sie mit sich. Er ließ ihre Hand nicht los, obwohl sie wusste, dass er ohne sie viel schneller wäre. Sie hielt ihn nur auf.
Aber sie wusste auch, dass Widerstand ihm gegenüber zwecklos war. Er würde mit ihr gehen oder gar nicht.
Also lief Luna so wie sie in ihrem gesamten Leben noch nicht gelaufen war.
Trotzdem wurde sie immer langsamer. Sie konnte einfach nicht mehr. Und das spürte Marc auch, denn er wurde immer langsamer um noch neben ihr laufen zu können.
Plötzlich sah sie eine Bewegung und sah über ihre Schulter. Vor Schreck weiteten sich ihre Augen.
,,Pass auf" schrie sie. ,,Hinter dir"
Marc fuhr herum und zog im gleichen Moment das Schwert. Ein Warg ohne Reiter stürzte sich auf ihn und er konnte nur mit Mühe zur Seite springen. Luna blieb stehen und dachte verzweifelt wie sie ihm helfen konnte.
,,Lauf weiter. Nicht umdrehen" brüllte Marc ihr zu.
Sie konnte sich nicht von der Stelle rühren und sah wie versteinert zu wie Marc gehen das Monster kämpfte.
,,Lauf, verdammt nochmal! Ich komme hinterher, wenn ich hier fertig bin" schrie er ihr nochmal zu. ,,Luna!"
Erst als er ihren Namen rief löste sie sich aus ihrer Starre. Sie blickte noch ein letztes Mal zu ihm und sah wie er das Schwert hochriss damit der Warg ihm nicht an die Kehle sprang.
Dann lief sie weiter. Die Zwerge standen inzwischen an einem Felsen. Kili befand sich ungefähr mittig zwischen ihr und dem Felsen. Er schoss in einer Tour Pfeile auf die Orks und Warge, die direkt hinter Luna waren.
Trotzdem hatte sie das Gefühl nicht vom Fleck zu kommen. Sie fühlte sich so träge und erschöpft. So müde.
Sie stolperte und sackte zusammen.
Kurz bevor sie wieder auf den Boden fallen konnte, wurde sie am Oberarm festgehalten.
Erleichterung durchströmte sie als sie Marcs Gesicht sah. Er sah zwar leicht lädiert aus und hatte einen blutigen Kratzer auf der Wange, aber sonst schien es ihm gut zu gehen.
Er trieb sie an, weiter zu laufen und sie kamen eine Weile gut voran. Der Felsen an dem die Zwerge gestanden hatten, war nun nicht mehr weit entfernt. Luna konnte gerade noch sehen, wie Kili in einer Spalte im Boden verschwand.
Inzwischen schlichen sich schwarze Punkte an den Rand ihres Blickfeldes und sie merkte, dass ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden. Insgesamt stützte sie sich die meiste Zeit eher auf Marc als auf ihre eigenen Füße.
Nur noch ein paar Meter von der Bodenspalte entfernt, hörte sie ein lautes Knurren direkt hinter sich. Sie sah über die Schulter.
Direkt hinein in ein aufgerissenes, riesiges Maul voller Reißzähne.
Sie war zu schockiert um zu schreien. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde sie zurückgerissen und flog durch die Luft.
Sie traf mit den Füßen auf irgendetwas steiniges und rutschte dann hinunter.
Im nächsten Moment wurde sie von zwei Händen gegriffen und weitergezogen. Ihr wurde kurz schwarz vor den Augen und als sie wieder alles sehen konnte lehnte sie mit dem Rücken an einer Felswand.
Es rutschte noch jemand in die Spalte nach unten und sie stellte erleichtert fest, dass es Marc war.
Sie wusste nicht wo sie waren, aber anscheinend hatten es alle Zwerge, der Zauberer und der Hobbit hierher geschafft.
Thorin diskutierte mit Gandalf über irgendetwas, aber Luna war zu erschöpft um zuzuhören.
Sie war einfach nur so müde. Seufzend lehnte sie den Hinterkopf an die felsige Wand und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Sie hatte keine Ahnung, warum sie das alles so sehr erschöpfte. Die einzige Erklärung war die Heilung.
Marc hockte sich vor sie und legte ihr die Hände an die Wangen.
,,Alles okay?" fragte er leise.
Sie rang sich ein Lächeln ab.
,,Klar"
Er zog kurz die Augenbrauen zusammen und Luna wusste, dass er ihr nicht glaubte.
,,Kannst du aufstehen?"
Sie nickte und nahm die Hand an, die er ihr entgegen streckte.
Als sie schließlich auf den Füßen stand, schwankte sie leicht. Kleine schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen.
Nach kurzer Zeit sah sie alles wieder normal.
,,Danke" flüsterte sie und lehnte sich ein wenig an ihn.
,,Für dich immer" murmelte er und hob ihr Kinn an.
Sie sah ihm in die Augen. Die Liebe darin.
Er strich mit seinen Fingern über ihren Hals und sie bekam eine Gänsehaut. Langsam beugte er sich zu ihr herunter bis sie seinen Atem auf ihren Lippen spürte.
Und dann wurde ihr schwarz vor Augen. Ihre Beine knickten ein und sie nahm noch wahr, dass er sie auffing. Danach sah und spürte sie nichts mehr.



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Hey ihr!
Ja, ich melde mich auch mal wieder. Ich hatte in letzter Zeit irgendwie keine Nerven um die Geschichte weiterzuschreiben.

Aber da jetzt ja glücklicherweise Osterferien sind, hab ich wieder etwas mehr Zeit fürs schreiben.
Ich fahre übrigens am 24.03.16 nach Hamburg zu Aladdin. Das war mein Geburtstagsgeschenk.

War von euch schon jemand bei Aladdin?

Ich freu mich schon mega drauf!

Also ich wünsche allen, die gerade Ferien haben noch schöne Ferien und frohe Ostern und allen, die keine Ferien haben denen wünsche ich auch frohe Ostern.

Gut das. Bis zum nächsten Kapi.
Viele liebe Grüße

eure Lou

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