Kapitel 24

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,,Wach auf, verdammt noch mal" rief jemand.
Ein Rütteln lief durch ihren Körper. Nur mühsam konnte sie ihre Augen öffnen.
,,Gott sei Dank! Ich dachte schon du würdest nie aufwachen!"
Sie wollte gerade etwas zu Marc sagen, als ihr auffiel das nicht er sie weckte, sondern Jake. Verwundert runzelte sie die Stirn.
,,Wo ist er?" fragte sie.
Jetzt war es Jake der verwirrt drein blickte.
,,Wen meinst du?"
Doch sobald er die Frage ausgesprochen hatte, erhellte sich sein Gesicht und er meinte nur:,,Achso, der hilft die Rettungsboote klar zu machen"
Auf Lunas weiter verwunderten Blick hin, fügte er hinzu, dass sie einen großen Riss im Rumpf hätten, der das Schiff sinken ließe.
Die Müdigkeit war sofort aus Lunas Kopf vertrieben. Sie sprang auf und rannte aus der Tür, ohne ein weiteres Wort zu Jake zu sagen. Der blieb auf der Brücke stehen und blickte ihr nach.
Dann setzte auch er sich in Bewegung und folgte ihr.

Luna indes lief immer weiter durch das Schiff. Irgendwann fiel ihr auf, dass sie nicht einmal wusste, wo die Rettungsboote waren.
Über sich selbst verärgert, blieb sie stehen und blickte zurück, in der Hoffnung, dass Jake bald um die Ecke kommen würde.
Und tatsächlich bog er in den Gang ein und stoppte dann neben ihr.
,,Was ist?" fragte er sie. ,,Warum läufst du nicht weiter?"
,,Ich....ich...ähm" druckste sie herum.
,,Du weißt nicht wo du lang musst oder?" unterbrach er sie.
Mit einem entschuldigenden Blick sah sie ihm ins Gesicht. Es war idiotisch von ihr los zu laufen, ohne einen Plan.
,,Komm" erwiderte er und führte sie durch das Gewirr der Flure.
Wenig später traten sie aus einer Tür hinaus ins Freie.
Der Wind der ihr entgegen kam, verschlug ihr für kurze Zeit den Atem. Gischt spritzte ihr ins Gesicht und innerhalb weniger Sekunden troff es ihr förmlich von der Nasenspitze.
Suchend blickte sie sich um. Da! Etwas versteckt hinter einer Ecke des Netz-Hebekrans sah sie ein Stückchen des Rettungsbootes.
Schräg gegen den Wind gelehnt, ging sie darauf zu. Sie hielt ihren Arm vor ihr Gesicht, weil die eiskalte, schneidende Luft ihr die Tränen in die Augen trieb.
Jemand rief ihren Namen. Als sie über die Schulter schaute, konnte sie mit Mühe Jake erkennen, der in die entgegengesetzte Richtung deutete. Schließlich drehte sie sich gänzlich um...
...und wurde promp von einer Windböe erfasst. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, dass ihre Füße den Boden verließen, aber das konnte auch Einbildung gewesen sein. Sie taumelte, um ihr Gleichgewicht zu behalten und prallte dann gegen jemanden, der bei ihrem Aufprall die Luft explosionsartig ausstieß.
Als sie auf blickte, sah sie Jake der sie anlächelte.
,,Was..." fing sie an, doch weiter kam sie nicht, denn er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie.
Luna erstarrte, unfähig sich zu rühren. Zu ihrem eigenen Erschrecken gefiel ihr das Gefühl der weichen Lippen auf ihren, doch es fühlte sich falsch an und sie musste auch nicht lange nachdenken, um zu wissen weshalb oder besser gesagt: Wegen wem.
Jake löste sich von ihr. Er schien nicht bemerkt zu haben, wie unwohl sie sich fühlte.
,,Jake, hör mir bitte zu..." setzte sie an, doch eine Bewegung in ihrem Augenwinkel ließ sie inne halten.
Luna suchte mit den Augen die Stelle ab, an der sie etwas zu sehen geglaubt hatte, doch sie entdeckte nichts. Vielleicht hatte jemand sie beobachtet. Oder, Luna wollte eigentlich keine weiteren Gedanken an solche Dinge verschwenden, Etwas hatte sie beobachtet. Allein die Vorstellung bereitete ihr eine Gänsehaut.
,,Jake" fing sie von neuem an. ,,Das geht nicht. Ich habe einen Freund"
,,Na und? Das hindert mich nicht daran, dich zu küssen und außerdem, gewehrt hast du dich auch nicht" meinte er nur gelassen.
,,Ich war überrascht" Mehr Argumente fielen ihr in dem Augenblick nicht ein. Sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie während des Kusses nur Marcs Gesicht vor Augen hatte.
Ein kräftiges Knallen ließ sie aufschrecken. Eines der Rettungsboote wurde zu Wasser gelassen und verschwand nun in der Dunkelheit.
,,Wir müssen zu den Booten. Schnell!" rief Jake ihr zu und zog sie mit.

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Hey meine lieben Leser!
Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr! Und ich danke euch für die Votes und Reads die ich von euch bekommen habe. Und an alle die ungeduldig auf die Ankunft in Mittelerde warten: Ich mache heute so viele Kapis bis sie endlich da sind.
Also bis zum nächsten Mal!
Viele Grüße von
Eurer Lou

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