Kapitel 40

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Sie wurde von der Sonne geweckt, die ihr im Schlaf in das Gesicht schien und ein rötliches Muster auf die Innenseite ihrer Lider zeichnete.
Sie öffnete die Augen und sah sich vorsichtig um.
Das Zimmer in dem sie lag war groß und hatte eine spitz zulaufende Decke. Es war fast rund und zur Hälfte bestand es aus riesigen Fenstern.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass gar kein Glas in den Fenstern war, sondern nur dünne, helle Vorhänge davor hingen.
Eine leichte Brise wehte durch den Raum und bewegte die feinen Schleier, die zu dem Himmelbett gehörten in dem sie lag.
Sie setzte sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Dabei fiel ihr auf, dass sie barfuß war und auch nirgendwo Schuhe zu sehen waren. Sie sah an sich hinunter und bemerkte erstaunt, dass sie ein langes weißes Kleid trug, das aus unglaublich zartem Stoff war und das rückenfrei war, soweit sie das ertasten könnte.
Wer sie wohl umgezogen hatte...
Plötzlich öffnete sich die Tür und eine hochgewachsene junge Frau trat herein. Sie war sehr schlank und hatte lange dunkelbraune Haare.
Die Frau knickste kurz und trat dann mit gesenktem Kopf näher an Luna heran.
,,Man hat mich geschickt, um nach Euch zu sehen. Mein Name ist Sariel. Braucht ihr irgendetwas?" fragte sie mit sanfter Stimme.
Luna schaute sie verblüfft an. Sie kam sich vor wie eine Prinzessin.
,,Ähm... Haben Sie vielleicht Schuhe für mich? "
Die Frau hob den Kopf und nickte bedächtig, bevor sie zu einer Truhe ging, die Luna bisher noch nicht bemerkt hatte.
Sie wühlte kurz darin herum und holte dann ein Paar dünne hellbraune Stoffschuhe hervor.
Zu Lunas Überraschung drückte sie ihr nicht die Schuhe in die Hand sondern bückte sich und zog sie ihr an.
,,Kann ich noch etwas für euch tun?" fragte sie dann höflich.
,,Nein... Oder doch! Könnten Sie Marc bitte sagen, dass ich wach bin?"
Sie nickte und knickste dann einmal. Daraufhin verließ sie ohne ein Wort das Zimmer.
Luna seufzte einmal und stand dann auf. Sie ging zu einem der offenen Fenster und sah hinaus.
Erstaunt riss sie die Augen auf. Der Anblick der sich ihr bot war wunderschön.
Die Sonne stand dicht am Horizont und ließ alles in einem goldenen Licht erstrahlen. Überall standen elegante Torbögen, die sich über hübsche schmale Wege spannten.
Auf den Wegen wandelten Gestalten in gemäßigtem Schritt. Die meisten von ihnen waren in lange Gewänder gekleidet.
Ein Stück entfernt konnte sie eine Gruppe Musiker erkennen, die offensichtlich gerade übte.
Auf einmal hörte sie leise Schritte hinter sich. Sie lächelte, denn sie wusste ganz genau wer da eben den Raum betreten hatte.
Kurz darauf spürte sie zwei Arme die sich um ihren Bauch schlangen.
Er stütze sein Kinn auf ihrer Schulter ab und sie spürte seine weiche Haare, die ihren Hals kitzelten.
,,Hey" sagte er leise. ,,Wie gehts dir?"
,,Ganz gut, glaube ich" antwortete sie.
,,Ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf"
Sie runzelte die Stirn.
,,Wie lange habe ich denn geschlafen?"
,,Zwei Tage" meinte er.
,,Was? So lange?"
Sie spürte, wie er anfing zu lächeln.
,,Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment auffassen soll oder nicht" sagte er daraufhin.
,,Was denn?" fragte sie irritiert.
,,Naja, ich habe dich geküsst und dann bist du für zwei Tage ohnmächtig geworden" meinte er.
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er grinste.
,,Das hatte aber garantiert nichts mit dir zu tun" gab sie zurück.
,,Sicher?"
,,Ganz sicher"
Er seufzte gespielt enttäuscht und zog sie noch enger an sich heran. Er vergrub das Gesicht in ihren Haaren.
,,Du riechst gut" murmelte Marc schließlich.
Luna nahm eine ihrer Haarsträhnen in die Hand und roch daran. Tatsächlich roch es nach einem Gemisch aus Vanille und Apfel.
Sie zuckte kurz mit den Schultern, sodass sein Kopf einmal auf und ab hüpfte.
Luna kicherte.
,,Wo sind wir hier überhaupt?"
Marc hob seinen Kopf und lehnte seine Wange an ihre.
Als er anfing zu sprechen, spürte sie die Bewegung seines Kiefers.
,,Wir sind in Bruchtal. So nennt der Zauberer es jedenfalls. Und hier wohnen die Elben. Die Frau, die vorhin bei dir war, war auch eine Elbin. Thorin hat vor kurzem auch schon mit Elrond, dem Hüter von Bruchtal, geredet und er hat auf der Karte irgendeine Prophezeiung gelesen" klärte er sie auf.
,,Und was stand in der Prophezeiung?"
Luna merkte wie er den Kiefer anspannte. Das machte er immer, wenn er konzentriert nachdachte.
,,Irgendetwas von einer Drossel und dem letzten Licht am Durinstag. Ich weiß nicht genau wann der ist, aber Fakt ist, dass wir jetzt auch noch auf Zeit reisen" meinte er und atmete einmal geräuschvoll aus.
Luna drehte sich in seinen Armen und musterte ihn einmal von oben bis unten.
Er hatte ein weißes Hemd und eine schwarze Hose an. Seine Haare waren leicht verstrubbelt und leuchteten golden im Sonnenlicht. Seine Augen strahlten in einem intensiven Blau und sahen nur in ihre Augen. Er sah perfekt aus.
Langsam hob sie ihre Hand und strich ihm über die Wange. Er schloss die Augen und legte seine Hand auf ihre.
,,Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich dich vermisst habe" murmelte er.
,,Ich habe doch nur zwei Tage geschlafen" flüsterte sie lächelnd.
,,Eben. Zwei ganze Tage" gab er zurück und öffnete langsam wieder die Augen. ,,Zwei Tage ohne mit einem menschlichen Wesen sprechen zu können"
Sie zog ihre Hand zurück und schnaubte gespielt empört.
,,Tja, wenn das dein einziges Problem war... Da ist die Tür" sagte sie und deutete süßlich lächelnd auf die Tür. Dann drehte sie sich um und ging zu der Truhe, so als würde sie dringend etwas suchen müssen.
Er lachte hinter ihr.
,,Oh ja, dir geht es definitiv wieder gut" meinte er.
Daraufhin spürte sie, wie er einen Arm um ihre Taille legte und sie zu sich umdrehte.
Sie legte ihm die Hände auf die Brust als er sich zu ihr hinunterbeugte.
Kurz vor ihren Lippen stoppte er und blickte in ihre Augen.
,,Bist du sicher, dass du nicht ohnmächtig wirst? Ich will nicht wieder zwei Tage warten müssen" murmelte er.
Sie verdrehte die Augen.
,,Idiot" hauchte sie und legte ihre Lippen auf seine. Es fühlte sich so gut an. Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und krallte sich in seine Haare um nicht zusammenzuklappen, da ihre Knie drohten nachzugeben.
Seine Hände klammerten sich an ihre Hüfte und sie spürte, dass der Kuss ihn genauso beeinflusste wie sie.
Sie wusste nicht womit sie ihn verdient hatte. Er hatte ihr verziehen, dass sie Jake geküsst hatte. Er war immer für sie da, auch wenn sie ihn noch so unfair behandelt hatte.
Er hatte ihr noch nie Unrecht getan und er war so viel besser als sie. Und so egoistisch es auch klingen mochte: Sie würde ihn niemals gehen lassen und er sie auch nicht. Dieses Versprechen hatten sie sich gegenseitig gegeben und Luna schwor sich, es niemals zu brechen.
Marcs Finger fuhren sanft über ihren nackten Rücken und sie schaltete ihren Kopf aus und fühlte nur noch.
Seine feinen Fingerspitzen auf ihrer Haut. Seine Lippen, die auf ihren lagen und sich gefühlvoll bewegten. Ihre eigenen Finger, die durch seine seidenweichen Haare fuhren.
Sie spürte wie seine eine Hand zu ihrer Schulter fuhr und den Träger ihres Kleides zur Seite schob.
Er löste seine Lippen von ihren und küsste sanft ihre nackte Schulter. Dann verteilte er kleine Küsse ihren Hals hinauf bis zu ihrem Kiefer.
Sie lehnte sich nach hinten damit er besser ankam und sie drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Er schlang schnell die Arme um ihren Körper und hielt sie fest.
Ein Grinsen huschte über sein Gesicht und er entfernte sich ein Stückchen von ihr.
,,Wenn ich dich jetzt loslassen würde..." überlegte er laut.
,,...dann bringe ich dich um" entgegnete sie.
Er grinste noch breiter.
,,Gut zu wissen, aber das würdest du nicht tun. Dafür liebst du mich zu sehr"
Sie kniff die Augen zusammen.
,,Ach ja?"
Er beugte sich vor und drückte einen ganz leichten Kuss unter ihr Ohr.
,,Ja" flüsterte er. ,,Und das kannst du mir jetzt auch sagen"
,,Ich soll dir sagen, dass ich dich liebe?"
Er nickte, entfernte sich aber immer noch nicht von ihrem Hals.
,,Und wenn ich das nicht tue?" fragte sie provozierend und wartete auf seine Antwort.
,,Dann bringe ich dich dazu" kam es zurück.
Er strich mit seinen Lippen ganz leicht über ihren Hals und sie schloss die Augen.
Sie verließ sich völlig auf seine Arme, die sie in der Senkrechte hielten.
Kurzzeitig spürte sie seine Zähne an ihrem Hals entlangstreichen und sie musste sich zusammenreißen um nicht laut aufzuseufzen.
,,Willst du mir etwas sagen?" hauchte er gegen ihre Haut. Sein Atem ließ sie erzittern, aber sie schüttelte stumm den Kopf.
Er schob ihr vorsichtig den zweiten Träger von der Schulter und die obere Hälfte ihres Kleides rutschte hinunter, sodass das Kleid nur noch locker an ihrer Hüfte festhing. Sie zog die Arme aus den Trägerschlaufen und legte wieder die Hände in seinen Nacken.
Seine Lippen fanden ihre Kieferlinie und seine Hände strichen ihre nun die nackte Taille entlang.
Er küsste sich sanft weiter vor bis zu ihrem Mundwinkel. Seine Lippen drückten sich erst auf ihren rechten Mundwinkel und dann auf ihren linken, während seine Fingerspitzen an ihrem Rücken hinauffuhren und in ihrem Nacken anhielten.
Bis auf den letzten Millimeter näherte er sich ihren Lippen und dann stoppte er.
Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Seine Augen glühten förmlich und ihr Verlangen nach seinen Lippen stieg.
Sie kam mit ihren Lippen auf seine zu, doch er zog sich immer so weit zurück, dass sich ihre Lippen gerade so nicht berührten.
,,Bitte..." flehte sie leise und versuchte es nochmal, doch keine Chance.
,,Sag es " forderte er sie flüsternd auf.
Sie krallte sich in seinen Haaren fest und biss sich auf die Unterlippe, doch innerlich wusste sie, dass er längst gewonnen hatte.
Seine Hände wanderten zu ihren Wangen und er strich mit dem Daumen über ihre Haut.
Ihr Verlangen nach seinen Lipoen wurde noch größer und schließlich ergab sie sich.
,,Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr wie ich noch nie jemanden geliebt habe und wie ich nie einen anderen lieben werde. Du bist der erste den ich geliebt habe und du wirst der letzte sein. Und jetzt küss mich verdammt!"
Und das tat er dann auch. Er küsste sie wie noch nie zuvor. Strich mit seinen Händen ihren Körper entlang.
Er drängte sie langsam rückwärts und als sie das Bettkante in ihrer Kniekehle spürte, ließ sie sich fallen. Er landete auf ihr, stützte sich jedoch mit den Händen neben ihr ab, um sie nicht zu erdrücken. Ganz vorsichtig ließ er sich auf seine Ellenbogen absinken bis sie den Stoff seines Hemds am nackten Bauch spürte.
Er rückte ein wenig weiter nach unten und zerrte an der unteren Hälfte ihres Kleides.
In dem Moment räusperte sich jemand an der Tür und sie zuckten beide auseinander.
Luna griff nach den Trägern ihres Kleides und zog sie schnell nach oben. Sie sprang aus dem Bett und zupfte ihr Kleid zurecht, sowie ihre Haare, die zu allen Seiten abstanden.
Dann ging sie zur Tür und öffnete diese komplett. Vor ihr stand Gandalf.
,,Kommt mit" sagte er nur, drehte sich um und verschwand um eine Ecke.
Seufzend drehte sie sich zu Marc um, der sich gerade durch die Haare fuhr.
Er blickte auf und sah ihr dann lächelnd in die Augen.
,,Auf geht's" sagte er wenig begeistert.

Hey meine Lieben!
Sorry, dass ich so lange nichts rausgebracht habe.
Ich mach momentan Praktikum und muss deswegen immer bis spät abends arbeiten. Aber keine Sorge, das Praktikum dauert nur noch eine Woche ^~^
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, denn mir hat es beim Schreiben sehr viel Spaß gemacht.
Wenn ihr Fehler findet, könnt ihr mich wie immer anschreiben. Danke schonmal im Vorraus und ganz viele liebe Grüße von eurer
Lou

Die Entdeckung Mittelerdes Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt