Ich lebe für dich

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,,Sag es.", hauchte ich fast unhörbar.
,,Was soll ich sagen?", raunte er. ,,Vielleicht dass es mir nicht gefällt wenn du nicht in meiner Nähe bist? Oder dass ich es hasse wenn du allein mit Shane oder Glenn bist? Oder dass ich an nichts anderes als dich denken kann wenn du nicht in meiner Nähe bist? Dass ich meine oberste Regel gebrochen hab?"
Ich schluckte. ,,Oberste Regel?"
Daryl war jetzt so nah, dass sich unsere Nasenspitzen berührten.
,,Meine oberste Regel..heißt..Verlieb dich unter keinen Umständen.."

Noch bevor ich schalten konnte, legte er seine Lippen auf meine. Ich grinste in den Kuss hinein. Alle Zweifel waren wie weggeblasen. Ganz langsam bewegten unsere Lippen sich im Rhytmus bis sie sich schließlich lösten.

Daryl sah mich an. Ich lächelte.
,,Also..Sind wir jetzt..beste Freunde?", neckte ich ihn.
,,Pff", stieß er hervor, ließ von mir ab und hob seine Armbrust auf.  Ich grinste. Dann verflog es wieder.
,,Nein wirklich, was sind wir jetzt?"
Daryl schaute mich an.
,,Ich..Ich weiß nicht..Ich will..Ich will dass du mein bist. Andererseits würde ich es nicht verkraften wenn du stirbst und du? Ich will nicht dass du in ein Loch fällst, falls ich.."
Ich lief einen Schritt auf ihn zu, zog ihn wieder zu mir. Unsere Nasenspitzen berührten sich. Natürlich musste er sich ein wenig ducken, er war schließlich ein Wenig größer als ich.
,,Das was du gerade erwähnt hast, würde so oder so eintreten, egal ob wir zusammen sind oder nicht. Ich würde innerlich sterben", hauchte ich.
Daryl nickte. ,,Ich auch."
,,Dann lass uns jede Sekunde nutzen die wir leben, Daryl. Ich bleibe am Leben. Für dich."
Erneut berührten sich unsere Lippen.
,,Okay.", hauchte Daryl als wir uns lösten.
,,Wir sollten zurückgehen", sagte er. Es war mittlerweile dunkel und ohne Taschenlampen konnte man nur schwer sehen.
Ich nickte.
Glücklicherweise dauerte es nicht lange bis wir wieder bei den anderen waren und es gab auch keine Zwischenfälle mit Streunern.

,,Wo zur Hölle wart ihr?!", fuhr Andrea mich an. ,,Wir haben nach euch gesucht!"
Daryl sah mich an und legte einen Arm um meine Hüfte. ,,Wir haben Dinge geklärt.", sagte er und zog mich näher zu ihm.

Andrea sah uns mit offenem Mund an.
,,Also seid ihr beide jetzt..?"
Ich nickte.

,,Na endlich, wenigstens eine gute Nachricht.", rief Dale aus dem Hintergrund, was mich zum auflachen brachte.

,,Wann brechen wir auf?", fragte ich in die Runde.
,,Morgen früh", murmelte T-Dog und zündete sich eine Zigarette an.

Ich lief zu ihm.
,,Woher hast du die?", fragte ich und deutete auf die Zigaretten.
,,Gefunden, in nem Wagen.", antwortete er und hielt mir eine hin. Nickend nahm ich sie an und er zündete sie mir an. Ich merkte Daryls Blick auf uns, als würde er warten mich da weg zu ziehen.
,,Du und Daryl, hm?"
Ich nickte. ,,Wie gehts'n deinem Arm?"
,,Ich hatte Fieber. Bin durchgedreht. Meine Adern haben sich verfärbt. Dale meint, das könnte 'ne Blutvergiftung sein. Was 'ne Ironie..Die toten werden wieder lebendig und Theodore Douglas stirbt an 'ner Blutvergiftung..Wir haben Ibuprofen gefunden, das hat geholfen, mehr oder weniger."
Ich zog ein paar mal an der Zigarette und hörte ihm aufmerksam zu.
,,Du wirst nicht sterben", sagte ich schließlich. ,,Nicht du."
T-Dog lächelte mich leicht an. ,,Ich hoffe, du hast Recht."

Schweigend rauchten wir die Zigaretten auf.
,,Wir sollten uns jetzt hinhauen", sagte Dale.
Es war wahrscheinlich tatsächlich schon spät.

,,Gute Nacht zusammen", sagte ich in die Runde.

Allgemeines Nicken.

,,Du schläfst aber bei mir", legte Daryl fest.
,,Wie könnte ich auch nur was anderes wollen?", fragte ich lachend und folgte ihm in Richtung eines Autos.
---
Ich wachte in Daryls Arm auf. Er war schon wach.
,,Morgen", sagte er und küsste meinen Kopf.
,,Wie lange bist du wach?",fragte ich verschlafen.
,,Ich hab' nicht lange geschlafen. Sagen wir, eine Weile. Ich wollte dich nicht wecken."
Ich lächelte.
,,Na komm", sagte ich schließlich und öffnete die Tür des Autos. ,,Wir müssen aufbrechen."

Daryl nickte und wir liefen zu den anderen.

,,Morgen.", begrüßte Glenn uns.
,,Morgen.", erwiederte ich.

,,Also..Die Frau meinte sie lebt auf einer Farm?", fragte Dale.
,,Ja, sie meinte die Fairbourn Road runter bis eine Farm nach circa Zwei Meilen kommt.", sagte Glenn nachdenklich und schaute auf die Karte. ,,Das ist in etwa..Hier", sagte er und zeigte mit dem Finger drauf. Dale nickte.
,,Na dann, auf geht's."

,,Nein..Ich mach' das nicht mit. Wir können nicht einfach fahren!", sagte Carol aufgebracht.
,,Bei allem respekt", begann ich. ,,Die Gruppe ist verteilt, dadurch sind wir schwächer. T-Dog..Vielleicht kann man T-Dog dort wo man Carl hilft auch helfen",sagte ich.
,,Ja und wenn Sophia zurückkommt? Und wir sind nicht hier? Könnte doch passieren"

Ich seufzte genervt.

,,Sollte das wirklich passieren und wir sind nicht hier, wär das furchtbar", fügte Andrea hinzu.

,,Okay. Wir machen einen neuen Plan. Wir können auch noch morgen früh aufbrechen. Dann malen wir ein großes Schild und lassen ihr Vorräte da. Ich bleibe heute Nacht hier im..Wohnmobil.", schlug Daryl vor.
,,Dann werd ich dir Gesellschaft leisten", sagte Dale.

,,Ich danke euch! Euch beiden!", sagte Carol erleichtert.
Daryl nickte.

,,Ich bleib auch", sagte Andrea
,,Ich auch..", murmelte ich.

,,Nein, du fährst. Du nimmst eins der Autos die noch fahren können.", sagte Daryl. ,,Ich will dass du Sicher bist. Wir werden ja nachkommen"

Ich schnaubte.

,,Glenn, du fährst mit ihr. Ihr müsst unsere Leute finden, und rausfinden was passiert ist.", sagte Dale. ,,Und das wichtigste ist, dass ihr T-Dog dahin bringt. Es gibt keine andere Möglichkeit. Seine Wunde hat sich entzündet, und er hat eine sehr ernste Infektion. Vielleicht haben die dort Antibiotika. Und wenn nicht, wird er sterben."

Ich schaute zu T-Dog. Er lehnte am Wohnwagen.

Daryl hingegen lief zu seinem Bike und kramte einen Beutel voll mit Medizin aus dem Rucksack der an dem Bike befestigt war.

Meine Augen weiteten sich.

,,Nimm deine Öllappen von dem Bike", sagte er zu Dale. ,,Warum hast du nichts davon gesagt?"
Er kramte in dem Beutel herrum.
,,Ich hab hier noch Merles Zeug..Crystal Meth, X..Brauchen wir nich..Das hier sind Starke Schmerzmittel..", Er holte eine kleine Dose aus dem Beutel und warf sie zu Glenn, dann wandt er sich wieder dem Beutel zu. ,,...Doxycylin, sogar das richtige, nicht der fake." - Das warf er Dale zu und verstaute den Beutel wieder. ,,Merle hatte ab und zu mal 'nen Tripper."

Dale lachte leise auf.
Ich schaute T an. Er fror.
,,Gib ihm jetzt was davon", bat ich.
Dale nahm Glenn die andere Dose ab und lief zu T-Dog.

Ich lief zu Daryl, die anderen redeten noch ein wenig über den großen, tollen neuen Plan.

,,Warum darf ich nicht bleiben?", fragte ich.
,,Es is' nur für eine Nacht", sagte Daryl leise.
,,Das beantwortet nicht meine Frage."
,,Du bist echt zäh, Mädchen."
,,Das beantwortet nicht meine Frage.", wiederholte ich.
Daryl platzierte seine Hände an meine Wangen.
,,Ich will dich in Sicherheit wissen."
,,Ich dachte du magst es nicht, wenn ich allein mit Glenn oder Shane bin"
Daryl schnaubte.
,,Wenn du da ankommst, wird das erste was du sagst sein dass du und ich was offizielles sind, klar? Und wenn irgendwer dich auch nur im Ansatz schief anguckt dann-"
Ich lachte und entfernte seine Hände aus meinem Gesicht. ,,Schon klar."
,,Pass auf dich auf", sagte Daryl und gab mir einen viel zu kurzen Kuss.

Ich nickte und lief zu dem Auto, an dem Glenn mittlerweile stand. T-Dog wurde schon in das Auto gesetzt. Konnte sich kaum allein auf den Beinen halten.

Ich verabschiedete mich von den anderen. Dale gab uns noch Waffen und los fuhren wir..

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt