Die Herde

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,,Naja", murmelte ich. ,,Es muss nicht unbedingt der stärkere überleben. Ich denke, es kommt auch auf die Strategie und die Intelligenz an, nicht nur auf die Stärke. Wären die Neandertaler nur etwas schlauer gewesen, und sie waren recht intelligent, hätten sie genauso gut den Menschen wieder ausrotten können. Von deiner These, wieso wir leben und sie nicht, mal abgesehen. Schau dir die beißer an, sie sind stark, vom beißen, kratzen und so. Und wenn so einer auf dir liegt und nur wenige Zentimeter von deinem Gesicht entfernt ist, merkt man dass das mal ein Mensch war. Aber sie sind dumm. Sie blenden praktisch aus, dass wir mit Waffen auf sie zielen. Alles was sie sehen und riechen, ist lebendiges Fleisch. Schau dir Rehe an, sie könnten stärker als Menschen sein, aber sie sehen dir direkt in die Augen, wenn du mit einem Auto auf sie zu fährst, oder mit einer Armbrust vor ihnen stehst. Sie schrecken nur auf, wenn sie gerade fressen und du auf einen Ast trittst. Es nützt dir nichts wenn du stark bist, aber nichts im Hirn hast."

,,Gut, so hab ich das nicht betrachtet..", murmelte Luke. ,,Aber wir müssen teilen. Zusammen stark UND Intelligent sein. Das ist es, was uns noch stärker macht."

,,So ist es", lächelte ich. ,,Als ich gefunden wurde, war ich nur darauf fokussiert, zu überleben, und das hat mich dumm gemacht. Ich hab nicht viel nachgedacht und wäre ein paar mal fast draufgegangen. Und in dem Moment, in dem ich wirklich sterben wollte, bin ich einige Augenblicke später  mit meinem Mann zusammen gekommen. Wir haben jetzt eine tolle Tochter, Haley. Sie und Judith haben euch gefunden. Es gibt immer etwas, für das es sich lohnt, weiterzumachen."

Ich konnte sehen, wie Luke lächelte. Er legte eine Hand auf mein Bein.
,,Du bist großartig"
,,Danke!"

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Als die Sonne aufging, fingen wir an, Sachen, die die neue Gruppe unbedingt mitnehmen wollte, auf die Kutsche zu packen und und fertig zu machen.

,,Ich bin wahrscheinlich schneller wieder in Alexandria als ihr in Hilltop", sagte Michonne. ,,Also wenn ihr noch Vorräte braucht, sagt bescheid."

Ich saß auf dem Boden mit Hund und bürstete mit meinen Fingern durch sein Fell, um es vor Knoten, Ungeziefern oder ähnlichem zu befreien.

,,Uns wäre es lieber, wenn du mitkommst", sagte Siddiq. ,,Das ist das mindeste was du tun kannst, nachdem du Lukes Violine gemeuchelt hast"

Ich musste leise auflachen und erntete einen belustigten Blick von Siddiq.

Michonne seufzte.
,,Es ist besser so. Das wisst ihr."

,,Mach dir doch keinen Kopf wegen Maggie."

Achja. Ich war die einzige, die wusste, dass Maggie zu Georgie gereist war. Nach dem Plan, Negan umzubringen, und sie daran gehindert wurde, redeten Alexandria und Hilltop nicht mehr viel. Ich hielt stetig über Walkie Kontakt mit Jesus und Tara, und als eines Tages die Pläne für die anbauten mit einigen saaten und Samen vor unserem Zaun lagen, erklärte Jesus mir, sie wäre mit Hershel jr. Für unbestimmte Zeit fort gegangen, und ich solle es erstmal niemandem sagen. Das war jetzt einige Zeit her..

Sollte ich es ihnen sagen? Nein.. würde nur zu viel Erklärung sein, wieso ich davon nichts gesagt hab, wieso ich das verschwiegen hab..

,,Ich weiß nicht, wie sie reagieren wird, wenn sie mich sieht", sagte Michonne leise und kratze sich am Arm.

Egal.

,,Michonne, Maggie ist nicht mehr da."
,,Maggie ist weg"

Spross es aus mir und Siddiq gleichzeitig raus.

Oh

Verwundert schaute Michonne mich und Siddiq an, noch verwunderte schauten wir beide uns gegenseitig an.

,,Woher weisst du das?", fragte wir nun gleichzeitig.

,,Ich hatte Kontakt mit Jesus", sagten wir erneut gleichzeitig.

,,Lass das", lachte ich leicht und stand auf.

,,Sitz, bleib" befahl ich Hund und lief zu Michonne und Siddiq rüber.

,,Maggie ist nicht mehr da?", fragte Michonne.

,,Ja, und Hershel hat sie mitgenommen. Die Pläne für die anbauten hat sie vor unserem Zaun ablegen lassen. Als Friedensangebot. Daraufhin ist sie weg.", erklärte Siddiq.

,,Jesus hat jetzt in Hilltop das sagen", sagte ich nun und Michonnes Blick konnte ich nicht deuten.

,,Wo ist sie?", fragte sie aufgebracht.

,,Michonne!", rief Dj nun und klang sehr sehr panisch. ,,Beißer! Wir müssen los!"

Wir rannten. Keine Zeit mehr für Erklärungen. Es war eine ganze Herde die auf uns zukam. Michonne zog ihr Schwert, ich und Siddiq unsere Messer und Dj hatte eine Axt.

,,Michonne, Dj muss uns unsere Waffen geben!", bat Yumiko, aber Michonne sagte nichts.

,,Michonne, alles klar?", fragte Dj nun.

,,Wir brauchen unsere Waffen!", rief Magna.

Michonne hingegen entfernte sich, so hatten vier von neun Leuten eine Waffe, und die anderen fünf mussten sich mit herumliegenden steinen und Ästen verteidigen.

,,Michonne!", rief Dj wieder, und wieder gab es keine Antwort, und keine Aufforderung die Waffen zurück zu geben.

Einige Beißer konnte ich erledigen, aber ich sah, wie es immer enger für die neue Gruppe wurde.

,,Dj! Gib ihnen ihre Waffen!", befahl ich an Stelle von Michonne und Dj tat was ich sagte.

,,Danke!", brüllte Magna mir zu. Ich nickte kurz und nahm mich den nächsten drei Beißern an. Es waren zu viele als dass man auf Waffen verzichten konnte und einige davon waren auf dem weg sich an unseren Pferden zu vergreifen.

,,Fuck", murmelte ich.

,,Wir haben nur eine Chance die Pferde zu beschützen wenn wir uns aufteilen", stellte Yumiko fest. ,,Luke, du bleibst bei Siddiq, Cassy und Dj, der Rest folgt Michonne!"

Gesagt, getan. Meine Gruppe und Yumiko hatte ein paar Autos, die aneinander gereit waren aufgemacht, sodass eine kleine Mauer entstand wo sie nicht durchkamen. Ich hatte gerade die nächsten paar Beißer erledigt, da sah ich, wie einer Luke anfiel und bevor er gebissen werden konnte, hatte der Beißer schon mein Messer im Kopf.

,,Danke", keuchte er.

,,Dank mir später, wir müssen die Pferde retten!"

Wir rannten also zusammen zu den nächstmöglichen Beißern und töteten sie, als in der Nähe von uns ein kleines Dach zusammenstürzte. Aus der Nähe sahen wir Yumiko, die Pfeil und Bogen in der Hand hatte und den Pfeil in einen umgefallenen Holzphal stecken, der dafür sorgte, dass das Dach herunterkrachte. Direkt auf ein paar Beißer.

,,Guter Schuss!", schrie ich und hielt meinen Daumen nach oben. Yumiko lächelte.

Die nächsten Beißer hatten wir getötet, da blieb Luke stehen. Wir beobachteten wie ein Beißer direkt auf Yumiko und Magna zulief. Er trug dieses Hemd, von dem Gesprochen wurde, dieses hässliche, hässliche Hemd. Es musste Bernie gewesen sein. Sie hatten ihm nicht in den Kopf gestochen, als sie seine leiche fanden. Lukes Augen wurden wässrig und ich legte eine Hand auf seine Schulter.

,,Sieh weg", sagte ich. ,,Ich weiß wie schmerzhaft es ist, eine geliebte Person so zu sehen. Sieh nicht hin, Luke.", bat ich ihn. Ich konnte sehen wie der Rest seiner Gruppe die selbe Reaktion traf und schaute Michonne an, die direkt neben Yumiko und Magna stand. Ich nickte ihr zu, und sie beendete dieses Trauerspiel.

Heute ein etwas kürzeres Kapitel, weil ich von Sonntag bis gestern meine Familie besucht hab und heute ziemlich muskelkater hab, weil ich zwei große Taschen gestern durch halb Deutschland schleppen musste weil ich in einem anderen bundesland wohne als meine Familie:) Sonntag gibt's dafür eins mit 2-3k Wörtern dann wenn ihr wollt

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt