Sehnsucht (Special Chapter)

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Hinten redete Abraham mit Tara, ich lief vorne mit Glenn und die anderen beiden liefen mittig.

,,Es dämmert.", stellte ich fest. ,,Werden wir eine bleibe suchen über Nacht?"

,,Ich weiß es nicht.", antwortete Glenn. ,,Ich weiß es wirklich nicht. Ich will nur Maggie finden. Und du Daryl. Und dann den Rest. So schnell wie möglich."

,,Dann machen wir die Nacht durch.", sagte ich entschlossen. ,,Finden Maggie und Daryl und dann die anderen. Oder im optimalfall haben sie sich schon alle gegenseitig gefunden und suchen uns zusammen. Dann haben wir Zeit, um um Hershel zu trauern und ziehen weiter. Und wenn mich und Daryl ab dem Zeitpunkt an dem ich ihn wieder hab noch irgendwo, irgendwas trennt, lauf ich amok. Höchstpersönlich. Töte alles, was nicht zu uns gehört. Ich würde für Daryl sterben, und das ist 'n Fakt."

,,Und ich für Maggie."
,,Ich weiß."

Wortlos liefen wir nebeneinander her. Jeder in seinen eigenen Gedanken, aber mit dem selben Ziel. Unsere Familie finden. Lebend.

Im Endeffekt blieb uns keine Wahl als durchzumachen. Wir hatten keine einzige Möglichkeit, uns irgendwo bis zum nächsten Morgen zu verschanzen. Aber wir machten Pause. Eine Pause, in der ich wie verrückt ein Reh jagte, damit wir was zu essen hatten.

,,Wo hast du das gelernt?", fragte Rosita mich irgendwann als wir weiter liefen. ,,Das jagen, anschleichen.. Häuten..?"

,,Der Mann den ich suche hat's mir beigebracht.", sagte ich. ,,Meiner. Naja, er hat 'ne Armbrust.. Das ist leichter als etwas mit nem Messer hinterherzurennen, weißt du.."

Ich zupfte nervös an dem Poncho herum. Immer wenn ich an Daryl dachte, oder über ihn redete, hoffte ich, dass er und unsere Gruppe einfach  neben uns liefen und uns fanden, oder aus irgend nem Bush herraus sprangen.

,,Wir sollten wieder ein Feuer machen und Wache im drei Stunden Takt halten.", sagte Abraham. ,,Wenn die Sonne aufgeht gehen wir weiter. Aber wir  müssen uns ausruhen. Dringend."

Glenn schaute mich an. ,,Er hat Recht.."

Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich kann nicht.."

Er legte mir eine Hand auf die Schulter. ,,Für Daryl und Maggie."

Ich schluckte. ,,Okay."

Die halbe Nacht lag ich wach. Meinen Kopf auf Glenns Bauch und Glenns Hand auf meinem Kopf. Nicht in einer romanischen Art, nein. Wir waren einfach nur wie Geschwister, und nebenbei das einzige, was wir noch übrig hatten. Abraham und den anderen vertrauten wir kaum, und Tara kannten wir nicht gut genug um sie einzuschätzen. Alles was ich und Glenn noch hatten waren wir beide und wir wussten beide nicht, wie lange das noch anhielt. Also mussten wir auf uns aufpassen, gegenseitig.  Hielten sogar zusammen Wache, obwohl nur einer dran war. So wie jetzt.

,,N Handy wär super..", murmelte ich. ,,Ich hab meins weggeschmissen als es keinen Empfang mehr gab und der Akku leer war"

,,Meins wurd mir geklaut, eine Woche bevor die Welt vor die Hunde gegangen ist..", antwortete Glenn grübelnd. ,,Meinst du, wir können denen vertrauen?"

Ich schaute auf die anderen. Sie lagen dort Seelenruhig am Feuer und schliefen tief und fest.

,,Abraham? Nein. Rosita kommt mir ziemlich hochnäsig rüber. Eugene glaub ich nichtmal dass er so'n hohes Tier ist. Er ist sicher nur bei Abraham und Rosita gewesen weil er nicht mit Waffen umgehen kann. Und Tara.. Sie war ein Teil vom Governor. Und nach dem was er mit dir, Maggie Andrea und Michonne gemacht hat.. Nein. Kurz gefasst bist du gerade der einzige Grund wieso ich nicht längst über alle Berge bin."

Glenn nickte. Schaute dann auf seine Taschenuhr. Die hatte er von Hershel..

,,Zeit weiter zu ziehen und die anderen zu wecken."

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt