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Am nächsten Tag, gegen Mittag, hatte Daryl sein Bike fertig gemacht während ich Haley drinnen eine Flasche gab.

,,Was hast du vor?'', fragte ich, als ich mit ihr raus kam.

Daryl sah mich an und seufzte.
,,Ich hatte gehofft dass du es nicht merkst.''
,,Schätzchen, ich merk alles. Also was hast du vor?''

Daryl zögerte. 
,,Ich geh Dwight suchen.''
,,Nein, wirst du nicht.''
,,Doch, werd ich.''
,,Daryl.''
,,Ich muss. Ich schulde es Denise.''

Ich seufzte.
,,Gib mir Zehn Minuten um deine Tochter zu Gabriel zu bringen. Du gehst da nicht allein raus. Wer weiß, wie viele Leute Dwight noch hat. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du heute mal halblang machst und nicht versuchst die Welt zu retten, oder so.''

Daryl zögerte.
,,Ich kann dich eh nicht umstimmen.''
,,Stimmt genau.''

-
Als wir zusammen auf seinem Bike saßen, und Rosita das Tor aufmachte, da sie grad Wache hatte, schaute sie uns an.

,,Wo wollt ihr hin?''
,,Raus.'', sagte Daryl nur. Rosita schaute mich erwartend an.
,,Dwight suchen'', brummte ich. 

Bevor irgendwer irgendwas sagen konnte, fuhren wir los. 

,,Das was du machst ist dumm!'', schrie ich nach ner Weile in sein Ohr.
,,Nein, es is'nur fair diese Arschlöcher umzulegen!'', brüllte er zurück. Wir stoppten an den Gleisen von gestern. Daryl versteckte sein Bike im Gebüsch und wir liefen die Gleise entlang.

,,Wir schießen sobald wir irgendwelche Fußstapfen hören'', sagte Daryl bestimmend. ,,Und du bleibst hinter mir''

,,Hör auf damit'', sagte ich und nahm seine Hand. ,,Ich versteck mich nicht.''
,,Wenn jemand von uns stirbt, dann ich.'', murmelte er. ,,Dein Leben ist zu wertvoll''

,,Hör auf'', wiederholte ich. ,,Niemand stirbt''

Wir liefen auf das Feld hinterm Wald, wo wir Dwight gestern zuletzt gesehen hatten und suchten nach Spuren, als wir es im Wald rascheln hörten. Sofort schoss Daryl mit seiner Armbrust in die Richtung aus der es kam und traf einen Baum, hinter dem Michonne und Glenn hervorkamen.

,,Pass gefälligst auf, du Arschloch!'', fuhr Glenn ihn an.

,,Das hab ich!'', fauchte Daryl. ,,Ihr hättet nicht kommen sollen!''

,,Und ihr nicht abhauen'', sagte Michonne.

,,Als ich Cassy, Sasha und Abraham verloren hatte, da hockte er in diesem Wald und seine Leute hielten mir 'ne Kanone an den Kopf! Haben mich gefesselt! Und ich wollte ihm helfen!'', sagte Daryl.

,,Du denkst es ist deine Schuld?'', fragte Glenn ihn. 

,,Ich weiß es'', antwortete Daryl. ,,Was ich tun will, hätt ich von Anfang an tun sollen.''

,,Was? Für Denise?'', fragte Glenn nun. ,,Sie ist tot, mein Gott. Du tust das für dich. Und Cassy folgt dir nur, weil sie Angst hat dass du auch drauf gehst!''

Daryl sah ihn an. 
,,Man, ist mir Scheiß egal.''

Aua.

,,Daryl.''

Glenn lief auf ihn zu und hielt ihn zurück.
,,Wir müssen zurück fahren und uns von Zuhause aus was einfallen lassen. Von Zuhause aus. Wir brauchen euch. Und die anderen brauchen uns jetzt noch mehr. Das hier geht nicht gut aus.''

Ich nahm Daryls Hand zur Beruhigung, verschränkte unsere  Finger inenander und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. 

,,Wir regeln das'', sagte Michonne. ,,Ich werds tun. Ich verspreche es. Aber kommt mit zurück.''

Straight into my Heart || Daryl Dixon || PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt