17 | Alles nach Plan

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Violet

Wir waren drinnen.. waren wirklich, wirklich drinnen!
Während wir Seite an Seite, als würden wir Teresa beschützen, neben ihr herliefen, versuchte ich wirklich alles um nicht so nervös auszusehen, wie ich in Wirklichkeit war.
Ich befand mich in akuter Lebensgefahr und noch schlimmer; Thomas befand sich in akuter Lebensgefahr.

Tommy war der von uns, der eine Art kleines Mikrofon mit Lautsprecher unter der Maske trug, von dem er Anweisungen von Lawrence und Judie bekam, die zur selben Zeit dabei waren das Sicherheitssystem zu knacken, nachdem Gally irgendwo in demselben Gebäude wie wir war und einen Adapter, einen Hacker an die Stromverbindung gekoppelt hatte.

Der Plan war so gut.. und doch konnte so viel schief gehen.
Ich versuchte an Llu zu denken, um mich abzulenken, aber dieser Gedanke verschlimmerte nur alles.
Wenn wir hier drauf gehen würden, wäre sie Elternlos.. das hatte sie nicht verdient.

Aber jetzt war keine Zeit dafür sich selbst zu bemitleiden.

Mit schnellen Schritten gingen wir durch die langen, hell beleuchteten Flure des WCKD-Gebäudes und ich sag euch, es fiel mir wirklich unglaublich schwer mich nicht erstaunt umzusehen.
Es war riesig, es war enorm, beinahe schön, wenn ich nicht bereits ahnen würde, was für grausame Dinge hinter jeder einzelnen dieser Türen vorgehen würden.

Aber die Architektur war beeindruckend. Und die Digitalisierung, von der ich allerdings dann doch nicht so viel mitbekam.
Ich war so damit beschäftigt, fast panisch auf den Boden zu starren, dass ich fast in Teresa reingerannt wäre, als diese plötzlich stehenblieb.
Langsam hob sich mein Blick und als ich erkannte, wer da vor uns stand, traf es mich wie ein Blitzschlag.

„Teresa.
Du wurdest gestern vermisst, wo warst du?", fragte mein Vater, der mit seinem hässlichen Lächeln auf Teresa und uns herab sah.
Wobei er uns als Wachen natürlich keine Aufmerksamkeit schenkte, was natürlich ein Vorteil für uns war.

Ich hatte einen derartigen Hass auf diesen Mann, dass bereits seine Stimme ausreichte, um mich fast zum Kochen zu bringen.
Das, und der Fakt, dass es unter diesen Uniformen unendlich heiß war.
So heiß, dass ich kaum Luft bekam.
Trotzdem konnte ich mich erstaunlich gut beherrschen.

„Ich hatte am Rande der Stadt Probleme.
Ich geriet in Aufstände, aber ich hab's rausgeschafft, keine Sorge.", antwortete Teresa unglaublich gelassen und ruhig.
In diesem Moment war ich tatsächlich einmal froh darüber, dass sie so eine falsche Schlange war.
Lügen konnte sie wie gedruckt.

Kurz schaute Janson ein wenig ernst drein, was sowohl mir als auch Thomas kurz einen temporären Herzinfarkt verpasste, doch dann lockerte er sich wieder und schüttelte empört den Kopf.

„Diese verdammten Aufstände.
Irgendwann werden sie noch versuchen die Hauptstadt oder das Hauptgebäude zu stürmen."
Na, was du nicht sagst.

„So weit werden sie nicht kommen.", meinte Teresa daraufhin bloß, bevor sie sich aufmachte, weiter zu gehen, in Richtung eines Fahrstuhls in den sie, gefolgt von uns einstieg.
Mein Herz entspannte sich sofort wieder ein wenig, allerdings hielt diese Erleichterung nicht allzu lange, denn gerade als die Türen sich wie durch Zauberhand schlossen, reichte die Hand meines Vater dazwischen, sodass sie stehen blieben.

Es war unmöglich, dass er mich unter der ganzen Verkleidung erkannte und dennoch schlug mir das Herz bis zum Hals und Thomas ging es da ganz sicherlich nicht anders. Auch war ich davon überzeugt, dass es Teresa's Herzen - wenn sie denn eins hatte, genauso gehen musste. Sie musste ja schließlich mit ihm sprechen, nicht wir.

"Ehrlich gesagt, Teresa, habe ich gehört, dass Thomas in der Stadt gesehen worden sein soll.", sprach Janson, nachdem er sich genau zwischen Teresa und den eben Genannten gestellt hatte. Ich spürte, wie ich unter den ganzen Schichten Klamotten immer mehr zu Schwitzen begann und ich wollte nichts mehr, als so schnell wie möglich hier rauszukommen.

Violet 3 - The Death Cure Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin