4 | Eine Reise

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Violet

„Da. Da führen alle Gleise hin, alle Routen, die Wicked anstrebt.
Da muss die Stadt sein, von der Aris gesprochen hat.", vermutete Thomas und deutete auf eine Stelle auf der selbst zusammengetragenen Landkarte.

„Da war ich noch nie. Unbekanntes Gebiet.", meinte Vince daraufhin nur und betrachtete die Stelle genauer, schüttelte daraufhin aber bloß erneut den Kopf.

„Irgendwer muss doch wissen, was da ist.", murmelte Pfanne, der außer mir und Judie der einzige war, der ebenfalls um die Karte herumstand.

„Ich weiß es."
Wir blickten synchron auf zur Tür, durch die Jorge marschiert kam und sich anschließend zu uns stellte.

„Ich erinnere mich grob, aber sollte ich mich nicht täuschen, ist das der letzte Ort, an den du willst, Hermano.", meinte Jorge ernst und tippte auf den Fleck, den Thomas uns gezeigt hatte, umkreiste ihn mit einem Filzstift und schrieb in großen Buchstaben "die letzte Stadt" daneben.

„Die letzte Stadt? Kreativer Name!", stellte Judie ironisch fest.

„Das ist Wicked's Heim. Die Hölle des Löwen."

Meine erste Frage war daraufhin natürlich, woher Jorge das wusste, doch ich behielt diese zunächst für mich.

„Dann gehen wir da erst recht nicht hin.", beschloss Vince und klappte die Karte ruckartig zu.

„Was meinst du damit?! Sol und Minho sind da noch!", rief Thomas leicht aufgebracht, woraufhin ich ihm leicht über den Arm strich.

„Was hast du denn vor, Thomas? Die Stadt überfallen und sie rausholen? So wie gestern die anderen Kinder?
Das wird nicht wieder funktionieren!
Hier hatten wir Zeit zu planen und einen Überraschungsmoment und bei der Sache haben wir nichts von beidem.
Wie lange glaubst glaubst du dauert es, bis Wicked und nach der gestrigen Aktion finden wird?
Wir haben zu viele Kids.
Wir bringen sie rüber und retten ihr und euer Leben, das war der Plan.", rief nun Vince aufgebrachter und stellte sich Thomas direkt gegenüber.

„Es muss einen Weg geben.
Ich habe es versprochen.", beharrte Thomas jedoch und sah zu dem Erwachsenen hinauf.

„Versprechen können gebrochen werden, wenn es die Umstände erfordern.", wies ihn Vince zurecht, woraufhin Thomas nur den Kopf schüttelte und gerade etwas erwidern wollte, als über dem Dach der Halle ein lautes Geräusch ertönte.

Flugschiffe.

„Macht die Lichter aus und seid ruhig!", stieß Jorge aus und begann überall die Lichter auszuschalten.

Ich rannte zu Llu und nahm sie auf den Arm, um sie zu beruhigen, da sie, dank der Flugschiffe total ok Panik geriet.

Einige Zeit nach mir kam Thomas in unser bescheidenes Zimmer nachgeeilt und legte die Arme beschützend um uns.

„Alles wird gut", flüsterte mein Freund mir zu, als auf einmal stark gegen die Tür gehämmert wurde.

Panisch kniff ich die Augen zusammen und strich über Lluvia's Kopf.

„Sie sind vorbei geflogen, alles gut.", ertönte Jorge's Stimme, woraufhin ich erleichtert durchatmete und auf das Haar meiner kleinen Tochter küsste.

Jorge verschwand genauso schnell wieder, wie er auch gekommen war.

Erschöpft fütterte ich Llu mit etwas Brei und legte mich anschließend ins Bett, diesmal ohne Thomas, da dieser, laut ihm selbst, noch etwas mit Jorge und Vince besprechen wollte, doch ich kannte ihn besser.

Ich traf Vince in seinem Schlafzimmer an, in natürlich keiner Besprechung mit Thomas.

„Vince? Kann ich dich um etwas bitten?", bat ich seufzend und setzte mich zu ihm aufs Bett, wozu er mich zuvor freundlich aufgefordert hatte.

Violet 3 - The Death Cure Where stories live. Discover now