29 | ende einer era

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Thomas

„Verdammter Mist.", stöhnte ich mich vor Schmerzen windend und drückte meine Handfläche mit aller Kraft gegen meine linke Seite.
„Thomas!", konnte ich Teresa schreien hören, doch meine Sinne waren viel zu überfordert, als das ich ihren Ton dabei zuordnen konnte.

Ich spürte, wie mir das Blut über die Hände rann und von dort aus auf den Boden tropfte, als mich Teresa ruckartig mit sich in den nächsten Raum zog und wir gerade so noch weiteren Schüssen entgehen konnten.

Dieser verdammte Mistkerl hatte wirklich auf mich geschossen!
Ich hatte immer noch nicht realisiert, was gerade passiert war, als mir bereits schwindelig wurde.
Glücklicherweise hielt ich auch nur mehr aus Reflex weiter meine Hand auf die frische Wunde gepresst.

Ich bekam jetzt schon kaum mehr richtig mit, was passierte, so geschockt war ich.
Ich spürte bloß, wie ich von Teresa hinter eine Art Tisch gezogen wurde, sodass wir uns vor Janson verstecken konnten.

Ich hatte natürlich nach wie vor keine Ahnung, wo wir waren. Der Raum war auch ziemlich dunkel, doch ich war mir sicher, dass ich irgendwo eine Art gruseliges Klicken vernehmen konnte.
Eine Mischung aus Klicken und Knurren. So in etwa die Geräusche, die wir von den Cranks kannten..

Eine panische Angst durchfuhr mir, doch ich versuchte mich irgendwie mit dem Gedanken zu trösten, dass Cranks uns sofort angegriffen hätten, sollten sie sich in diesem Raum aufhalten.
Vielleicht hatte ich mir die Geräusche auch nur eingebildet. Bei meinem Zustand hätte mich das nicht gewundert.

Millionen Dinge schwebten mir durch den Kopf und das alles zur selben Zeit.
Das erste, an was ich dachte, waren Violet und Lluvia.
Ich wollte nachhause, verdammt.
Ich versuchte stark zu bleiben, doch mir war zum heulen zumute.
Mein Körper brannte wie Hölle und ich hatte unendlich Angst.
Angst davor, meine Familie nie wieder zu sehen.
Wie sollten wir es denn jetzt auch bitte noch rechtzeitig aus dem Gebäude schaffen, ohne dabei von Janson umgebracht zu werden.
Mit dieser Wunde wäre ich auch niemals schnell oder kräftig genug, um vor ihm wegzurennen.
Ich musste ihn zuerst überwältigen und wenn er dabei zurück blieb und unter der Stadt begraben wurde, dann wäre es so.

Als Nächstes dachte ich an Teresa. Wieso nur verdammt?!
Auch wenn alle meine Moralen dagegen sprachen, wollte ich, dass, wenn ich es schon nicht schaffen würde, sie wenigstens überlebt.
Auch, wenn sie mich dafür zurücklassen musste.

Wenn mich meine Schusswunde gerade nicht umbrachte, dann waren es zumindest meine Gedanken und ich wusste, dass ich mich irgendwie beruhigen musste.

Müde und erschöpft blickte ich auf und sah Teresa direkt vor mir sitzend.
Ihre blauen Augen waren so glasig, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sich eine Träne aus ihnen lösen und zu Boden tropfen würde.
So sollte es nicht sein, so hatten wir uns das nicht vorgestellt.

Ich konnte an ihrem Blick sehen, dass sie etwas sagen wollte, doch ihr die Worte im Halse stecken blieben.
Stattdessen brachte sie bloß ein leises „Thomas" heraus, woraufhin ich sofort meine Hand auf ihren Mund legte und ihr eindringlich in die Augen sah.
Mit einem leichten Wink mit den Augen deutete ich in die Richtung der Tür, die sich nun wieder leicht öffnete, was sich an dem Lichtspalt, der sich auf dem Boden auftat, erklären ließ.

Janson war hier.
Teresa schien verstanden zu haben, was ich ihr zeigen wollte, sodass ich meine Hand wieder von ihrem Mund nehmen und zurück auf die Wunde drücken konnte, um die Blutung wenigstens etwas zu stoppen.

Violet 3 - The Death Cure Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum