K A P I T E L 18

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 "Oh da bist du ja schon, Seth durfte gleich hier sein. Er musste noch kurz etwas erledigen. Komm mit rein." Emily lug gerade den Rest ihres Einkaufs aus dem Auto als Mila ausstieg. Sie nahm ihr eine Einkaufstüte ab und versuchte diese nicht fallen zu lassen als Emily sie umarmte und dann zur Veranda folgte.
Ein anerkennendes Pfiffen schnitt durchs Haus und überrascht sah Mila auf. "Ich sag doch sie sieht viel zu gut aus für Seth.", Paul grinste sie breit vom Küchentisch an und lachend schlug ihm Embry gegen die Schulter.  "Was geht McCarty?", schmunzelnd schlug Mila in Embrys ausgestreckte Hand ein als sie an ihm vorbei zur Küche lief. "Schön dich zu sehen Pup.", Jared zwinkerte ihr zu während Sam sie mit einem einfachen Lächeln begrüßte.  "Sei froh, dass Quil nicht hier ist. Sonst würde er nie das Ende von Claire hören." Fragend sah Mila von Embry zu Emily. "Claire fragt ziemlich oft nach dir.", antwortete sie schmunzelnd. "Oft? Ich bin mir sicher ihr komplette Wortschatz dreht sich um dich." - "Ihr Wortschatz ist mit Sicherheit auch schon größer als deiner.", wie kleine Kinder begannen Jared und Paul zu streiten. Mila wechseltet einige Blicke mit Emily und beide unterdrückten es zu lachen als sie Sams genervten Gesichtsausdruck sahen. "Du siehst wirklich schön aus.", lächelte Emily und drehte eine perfekt gelockte Strähne um ihren Finger. "Danke.", sofort erhitzten sich Mila Wangen und sie zog schüchtern den Kopf ein. "Rose hat mir geholfen.", fügte sie hinzu. Ein abwertendes Schnaufen ließ die Köpfe der anderen in Richtung des Sofas sehen. "Gibt es auch einen Tag an dem du nicht von einem von ihnen redest?", Jacob sah angesäuert zu der Brünetten. Ermahnend zischte Sam seinen Namen und die gute Stimmung kühlte schlagartig ab.

"Was ist dein Problem Jacob?", es war das erste Mal, dass Mila seinen Namen verwand und jeder im Raum versteifte sich. Es war auch das erste Mal, dass sie ihre Stimme in ihrer Anwesenheit erhob. "Mein Problem?", humorlos lachte er auf, doch bevor er weiter sprechen konnte fixierte Mila ihn. "Ich weiß, dass es hart für dich gewesen sein muss deine beste Freundin zu verlieren, aber dass ist etwas zwischen dir und Isabella. Dafür kann weder ich, noch irgendjemand anderes etwas. Und ich werde nicht hier sitzen und zuhören wie du meine Familie in den Dreck ziehst, nur weil dein Ego verletzt ist."  Für einen Moment stockte Jacob als ihm bewusst wurde, dass Mila nicht die ganze Geschichte wusste. Das er für sie lediglich Bellas im Stich gelassener bester Freund war und nicht die Person welche mit Edward konkurriert hatte. Sie war wirklich einfach nur ein junges Mädchen, was unwissend in die Welt des übernatürlichen gerutscht war. Doch genau diese Erinnerung, an das was er verloren hatte, ließ sein Blut erneut aufkochen.
"Deine ganze Familie ist mein Problem. Allen voran , dass du denkst du könntest im Reservat ein und aus spaziere wie es dir passt wenn du unerwünscht bist." - "Jacob!", Sams Stimme donnerte durch Haus, doch der genannte ignorierte ihn. "Lass es sie doch hören, ich spreche nur aus was alle hier denken.", doch anstatt zurück zu zucken stand Mila genauso wie er auf und sie trafen sich in der Mitte des Wohnzimmers. "Bist du es nicht leid anderen mit reinzuziehen nur um deine Meinung zu verstärken?", auch wenn Jacob auf sie herab sehen konnte und ihr mit seiner Körpergröße deutlich überlegen war, ließ sich Mila nicht einschüchtern. "Weil du genau weißt niemand vertritt deine Meinung und fühlst dich nur bestärkt wenn du so tust als würdest du für alle sprechen." - "Wer denkst du, wer du bist?", Jacobs Körper begann gefährlich zu zittern als er die Worte herauspresste. "Du wirst schon sehen wie schnell deine geliebte Familie das Interesse an dir verliert, du verwöhntes-" - "JACOB!", Sam schlug mit der flachen Hand auf den Esstisch und die anderen zuckten zurück.

"Hey Leute- was ist los?", Leah krachte fast in ihren Bruder als dieser plötzlich stehen blieb. Aufgeschreckt sahen ihn alle an und tauschten unschlüssige Blicke aus. "Seth,hey. Kanns losgehen?", er schloss seine Arme um ihren Körper und begrüßte sie ebenfalls. Mila lächelte Leah über seine Schulter an, im Gegensatz zu ihrem Bruder lächelte sie nicht ganz überzeugt zurück.  Irritiert stand Jacob immer noch in der Mitte des Raumes, ignorierte Emilys und vor allem Sams Blicke auf ihm. "Er hat die ganze Zeit von nichts anderem geredet.", peinlich berührt schubste Seth seine Schwester zur Seite und grinsend lief sie an den beiden jüngeren vorbei Richtung Küche. Erwartend sah Mila ihn an, fragend ob sie jetzt noch etwas davon abhalten würde zu gehen. "Ach ja Sam, könnte ich- also ich hab ja gestern schon-", plötzlich nervös unter der ganzen Aufmerksamkeit stotterte Seth vor sich hin und war froh als ihn sein Alpha unterbrach. "Pass ja auf.", er warf ihm den Autoschlüssel plus einen warnenden Blick zu. "Na los geht schon.", ein Grinsen brach auf seinem Gesicht aus und er deutete auf die Tür. Schmunzelnd schnappte sich Mila Seths Hand und zog ihn unter den Kommentaren seine Freunde nach draußen."Kommt nicht zu spät wieder, Welpen müssen um sechs zuhause sein!" - "Leg los Loverboy!" - "Treibts nicht zu wild!" - "Passt auf euch auf.", Emilys Worte gingen fast unter dem Geschrei der Jungs unter.
"Jacob was ist in dich gefahren?", als sie sicher was, dass die beiden jüngeren außer Hörweite waren, trat Emily fassungslos hinter dem Küchentresen hervor noch bevor Sam ausholen konnte. "Du bist wirklich ein Arsch Jake.", pflichtete Embry bei und senkte schüttelnd seinen Kopf. "Ich wusste irgendwas ist passiert.", Leahs Kommentar ging unter als Jacob begann mit Sam zu diskutieren. "Ich habe ihr deutlich gesagt, dass sie hier willkommen ist. Du bist nicht in der Position ihr etwas anderes zu sagen!" - "Ich darf also nicht mal mehr meine Meinung vertreten?", bereits nach wenigen Sekunden begann Jacobs Körper zu beben. "Du hast sie einfach nur angegriffen, dass war nicht deine Meinung vertreten.", Pauls Worte trafen genau ins schwarze. "Ihr wolltet sie auch nicht hier haben! Was tut ihr jetzt so scheinheilig?", Jakes Vorwurf ließ die anderen wegsehen, auch wenn sie gerne dagegen argumentiert hätte, wussten sie es besser als einen bereits aufgewühlten Jacob nur noch mehr zu provozieren. "Du wirst doppelt Patrouille übernehmen, bis du dich bei ihr entschuldigst.", Sam Blick ging durch Mark und Bein und selbst Emily hielt sich zurück. "Entschuldigen, ich-" - "Keine Widerrede Jacob! Wenn du Teil dieses Packs sein willst hast du dich an die Anweisungen und Regeln zu halten. Entweder du entschuldigst dich oder du hälst dich fern solange sie hier ist."
Die Tür knallte laut zu als Jacob aus dem Haus und in den Wald stürmte.

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"Und was hast du für uns geplant?", vorsichtig sah Mila zu Seth als sie ihre Neugier nicht mehr unterdrücken konnte. "Ich dachte ich zeig dir erstmal ein paar Plätze im Wald und dann fahren wir in die Stadt?", sie lachte als er sie nicht ganz überzeugt ansah. "Wieso fragst du mich? Hört sich gut an. Außerdem vertrau ich darauf, dass du dir was gutes überlegt hast." - "Gut, ich dachte das Essen im Diner heben wir uns für den Schluss auf.", sie nickte erneut und so überkam eine angenehme Stille den Innenraum des Wagens. Während sein Blick zum größten Teil auf der Straße vor ihnen lag, erwischte sich Seth immer wieder dabei wie er Mila ansah. Sie sah schön aus, schöner als sie es sowieso schon war. Verlegen lächelte er als seine Augen ihre trafen und sie seinen Gesichtsausdruck erwiderte.
Schneller als sie es erwartet hatte kam das Auto zum stehen. Für sie wirkte die Umgebung nicht besonders  spektakulär, doch wie sie es gesagt hatte vertraute sie darauf was Seth für sie geplant hatte. Kurz in Gedanken versunken schreckte sie auf als sich unerwartet ihre Tür öffnete und ihr Seth entgegen strahlte. "Die Dame?", Mila lachte als Seth sich verbeugte und ihr auffordernd seine Hand hinhielt.  "Wir müssen ein Stück laufen, ich hoffe es ist nicht so schlimm.", murmelte er nachdem Mila durch seine Hilfe ausgestiegen war. "Wir könnten auch den ganzen Tag durch den Wald laufen und es wäre nicht schlimm.", zog ihn die Brünette auf und er lachte auf. "Ist ja gut. Ich will nur sicher gehen, dass du dich nicht langweilst." - "Sollte dies der Fall sein, sag ich dir bescheid.", grinste sie.
Mit der Zeit begann der Weg etwas steiler zu werden und Mila beobachtete lächelnd wie Seth diese mit Leichtigkeit bewältigte. Und zu ihrem Glück nutzte er seine schnellen Reflexe als Mila über eine Wurzel stolperte und fing sie bevor der Kontakt mit dem Waldboden schmerzlich enden konnte. "Danke.", lächelte sie peinlich berührt und richtete sich unbeholfen auf.
Seth ignorierte seine Unsicherheit und ließ seine Hand von ihrer Seite in ihre Hand wandern als sie ihren Weg fortsetzten. Als Mila nicht reagierte setzt die Panik ein, aber ihre Hand drückte seine Sekunden später. "Willst du mir eigentlich verraten wo genau wir hinlaufen?", fragte die Brünette als sie nebeneinander her liefen. "Wir laufen zur Klippe, von dort kann man fast alles überblicken.", überrascht sah sie ihn an. "Eine Klippe, ist das sowas wie euer geheimer Treffpunkt?" - "Wir sind dort ab und zu zum Klippen springen.", Seth lachte laut als Milas Gesichtszüge entglitten. "Du machst Witze.", als er schmunzelnd mit dem Kopf schüttelte zog sie an seiner Hand. "Du musst Witze machen! Du- ihr könnt euch doch nicht freiwillig von einer Klippe stürzen!", er lachte nur noch mehr und die Haut welche sie berührte kribbelte. "Wir stürzen uns nicht einfach von dort, wir wissen genau wie wir springen müssen.", er lachte nur noch mehr während Mila den Kopf schüttelte.
"Dann sag mir wenigstens, dass es nicht mehr so weit ist.", etwas außer Atem legte sie ihre Hand um seinen Arm der mit ihrer Hand verschränkt war. "Ich dachte du könntest den ganzen Tag durch den Wald laufen?", spitzbübisch grinsend zog er seine Augenbrauen hoch. "Ja, damit meine ich auch normal durch den Wald und keine Berge besteigen.", schmollte sie. Seth blieb erneut stehen und überrascht tat sie es ebenfalls. "Was hast du vor?", skeptisch beobachtete wie er ihre Hand losließ und vor ihr leicht in die Knie ging. "Spring auf, die schöne Aussicht bringt dir nichts, wenn du sie nicht genießen kannst.", auffordernd sah er sie über seine Schulter an, doch Mila schüttelte nicht ganz überzeugt den Kopf. "Das ist doch zu viel für dich, so leicht bin ich nicht." - "Entweder springst du jetzt auf oder ich heb dich anders hoch.", er drehte sich zu ihr und lachend wich sie zurück. "Ist ja gut, aber wenn es dir zu schwer wird sagst du bescheid, in Ordnung?", Seth verdrehte spielerisch die Augen und ging erneut vor ihr in die Hocke.
Mila staunte nicht schlecht mit wie viel Leichtigkeit Seth sie den Weg entlang trug und immer wieder kleine Fakten über LaPush erwähnte. "Du hörst dich an wie eine Reiseführer.", lachte sie und legte ihr Kinn auf seiner Schulter ab. Seine Hände waren fest um ihre Oberschenkel geschlossen, während ihre Arme locker um seinen Hals lagen. "Ich versuche dir lediglich das volle LaPush Packet zu geben." - "Gehört zu dem vollen LaPush Packet  auch diese Art von Transport?", sie lächelte breit während sich eine Gänsehaut auf ihrer Haut ausbreitete als er den Griff um ihre Oberschenkel verstärkte. "Nein, dass ist nur für die V.I.P's.", schmunzelte er. "Und-" - "Und du bist der einzige V.I.P.", ertappt biss sie sich auf die Lippe, drehte ihren Kopf zur Seite und drückte diese auf seine Wange.

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"Du musst mir unbedingt dein Fitness Programm verraten, du bist nicht mal außer Atem.", Mila schmunzelte als Seth sie runter ließ. Sie hatten einen Punkt erreicht an dem die Bäume immer weniger wurden. "Mach die Augen zu.", fragend sah sie ihn an. "Dir passiert schon nichts, vertrau mir einfach.", sie zögerte nicht und schloss ihre Augen. Seth strahlte sie mit solch einer Freude an, dass sie seinem Blick nicht lange stand hielt und sich die Wärme auf ihrer Haut ausbreitete. Kaum war sie seiner Bitte nachgekommen berührte seine Hand zögerlich ihren Arm. Der Boden war uneben und sie hatte Mühe ihr Gleichgewicht zu behalten, kein Vergleich zu dem Waldboden. Eine Steinkante ließ sie stolpern und erneut fing Seth sie. "Vielleicht sollte ich dir erstmal etwas Gleichgewicht beibringen.", er lachte und Mila schob ihre Unterlippe hervor. "Ich sehe nichts, dass ist unfair." - "Ist ja gut. Wir wollen ja nicht, dass du noch Klippen springen ausprobierst." - "Seth.", quengelnd stampfte sie mit dem Fuß auf und sein lachend verstärkte sich nur noch mehr. "Du vertraust mir, richtig?", die spielerische Stimmung kippte, sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr und seine Präsenz nicht neben sondern hinter ihr. "Richtig.", murmelte die Brünette und ihre Atem stockte, seine Hände legten sich auf ihre Taille. Vorsichtig aber bestimmend drückte er sie nach vorne. Sie war sich sicher er konnte ihren Herzschlag hören so laut wie es gegen ihre Brust hämmerte.
"Ok, vorsichtig stehen bleiben.", wieder war seine Stimme ihr so nah und verbreitete eine Gänsehaut auf ihrer Haut. "Deine Augen sind immer noch zu?", er stand nun genau hinter ihr, stockend bestätigte sie seine Frage. Er war froh, dass sie nicht sehen konnte wie er selbst mit heißen Wangen seine Arme von hinten um sie schlang und sein Kinn auf ihrem Kopf ablegte.
"Mach sie auf."

Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now