K A P I T E L 46

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"Die Schreie die wir vereinzelt Nähe des Grenzgebietes wahrgenommen haben-", begann Sam und hatte innerhalb Sekunden die Aufmerksamkeit der Gruppe. "Von ihnen geht keine Gefahr aus und wir können sie ignorieren." Er merkte selbst wie skurrile diese Aussage klang und konnte sich denken, dass es damit nicht getan war.  "Ich habe mich mit Dr. Cullen in Verbindung gesetzt, weil ich davon ausgegangen bin, dass sie es auch hören.", erzählte er dann weiter. Die Schreie schallten durch den Wald, immer wieder in der tiefsten Nacht, ließen die Gestaltenwandler den Atem anhalten. Verursachte gleichzeitig aber auch eine unglaubliche Unruhe im Pack, da sie selbst nach mehreren Tagen nicht wussten woher es kam. Von wem es kam und was es auslöste. 
"Er konnte mir den Grund nennen und somit bestätigen, dass wir nicht alarmiert sein müssen." -  "Und der Grund ist?", fragte Jared dann direkt heraus. Selbst Emily wurde neugierig, obwohl sie sich normalerweise aus Pack Angelegenheiten raus hielt. Sie bekam mit wie Sam plötzlich zusammen zuckte oder die anderen erstarrten. "Es ist immer die gleiche Person-", versuchte Sam es wage zu halten, jedoch ohne Erfolg. "Kannst du aufhören darum zu reden und uns sagen was los ist?", murrte Jacob und ignorierte den bösen Blick der Alphas. "Es ist Mila.", erwiderte er dann forscher als gewollt. "Wir hören ihre Schreie.", setzte er hinterher. "Laut den Cullens hat sie Alpträume die sie so reagieren lassen." Sans Aussage schien für einen Moment im Raum zu schweben.

"Und das soll uns jetzt beruhigen oder wie soll ich es verstehen?", hinterfragte Jared perplex.
"Sie schreit so laut, dass wir es bis in den Wald hören und dann sollen wir es ignorieren?", setzte Embry hinterher. Seths Blick sofort zu Boden, nicht nur hatte er das Schreien durch den Wald schallen gehört. Nein, er hatte nur wenige Meter entfernt versteckt in den Wäldern sitzen müssen, als Mila das erste Mal in der Nacht aufschrie.  Und ihre Stimme schallte immer wieder durch seine Gedanken, schien sich regelrecht eingeprägt zu haben. Seine Gedanken schweiften ab während Sam versuchte die Situation zu entschärfen. Wusste selbst wie skurrile es klang zu wiederholen, dass das Ganze nicht in ihre Zuständigkeit viel.
Während immer mehr Dunkelheit über die Gemüter in LaPush zog, schien in Forks endlich wieder einige Sonnenstrahlen durch zu dringen.

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"Das war keine Frage Kleines." Fast hätte Emmett aufgelacht als Mila regelrecht schmollend ihre Lippen verzog. Er wollte ihren Geburtstag schon viel früher ansprechen, doch nie schien sich der perfekte Moment dafür zu ergeben. Und nun sollte es ein Versuch sein sie aus ihrem Loch heraus zu holen. Er wusste sie war kein Fan davon ihren Geburtstag zu feiern, doch Emmett wollte dies ändern. Vielleicht war dieser Tag für sie früher wie jeder andere, aber hier bei ihm und seiner Familie sollte er ihr gerecht werden. Deswegen ließ er sich auch nicht damit abwimmeln einfach ihren nächsten Geburtstag zu feiern. Auch wenn sie ihren Geburtstag durch ihren Krankenhausaufenthalt verpasst hatte, ließ ihr Onkel nicht locker.

Als Mila die Treppe herunter ins Wohnzimmer kam, klappte ihr überrascht der Mund auf. Emmets Lachen füllte ihre Ohren als er ihren Gesichtsausdruck sah.
Sie dachte es würde etwas zu essen geben, so wie es ihr Onkel eigentlich behauptet hatte.
Stattdessen war das ganze Wohnzimmer der Cullens voller Deko, überall lagen Ballons und eine große Girlande zog dich durch den Raum. Es war definitiv nicht so entspannt wie es ihr Emmet versprochen hatte. Gleichzeitig auch eine fast unmögliche Aussage, wenn man bedachte, dass Alice involviert war. Diese stand breit lächelnd neben den restlichen Mitgliedern ihrer Familie und klatschte freudig in die Hände als Mila auf sie zuging.
Sie erreichten ihr Ziel und beobachteten glücklich wie Mila lächelnd von den Cullens umgeben war. Ihr lieblings Essen stand bereit, genauso wie ein Kuchen der deutlich zu teuer aussah. In großen Buchstaben zog sich ihr Namen und Alter über diesen, überzogen von Blumen welche in ihren liebsten Farben strahlten. Sie wurde überhäuft von Geschenken, eins besser und als das vorherige und genau passend für die Brünette. Es schien als hätte jeder einzelne der Cullens Mila beobachtet und genau das gekauft was sie irgendwann mal erwähnt oder nur in der Hand gehalten hatte.

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"Mila?", überrascht sah sie von ihrem neuen Buch auf, ein Geschenk von Jasper. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Bella und Edward an ihrer Geburtstagsfeier teilnehmen würde. Noch weniger, dass nur Edward erscheinen würde. Sie hatte es so empfunden, dass beide nur gemeinsam auftraten. Wo Bella war, war Edward nicht weit entfernt.
"Hättest du einen kurzen Moment für mich?" Er deutete zur Treppe, hinauf zur Küche. Ihr Gespräch würde nicht unter ihnen bleiben, dass war ihm bewusst, jedes Mitglieder seiner Familie könnte zuhören wenn sie es wollten. Aber er wollte Mila wenigstens etwas Privatsphäre und Ruhe geben. Auch weil er hoffte so eine ehrliche Unterhaltung mit ihr führen zu können. Seine Schultern senkten sich minimal als sie ihn mit großen Augen musterte und schließlich nickte. Stumm folgte sie dem älteren die Treppe hinauf und nahm dann unschlüssig am Küchentresen platz.

"Zu aller erst-", überrascht sah Mila auf das kleine Päckchen was Edward ihr plötzlich entgegen hielt. "Ich habe mich an den Büchern orientiert welche du aus Carlisle Sammlung gelesen hast. Ich hoffe ich habe deinen Geschmack getroffen.", erklärte er im gleichen Moment als sie zögern das Geschenkpapier entfernte.
Zuerst hatte er darüber nachgedacht ihr Schmuck zu schenken. Hatte einige Stücke gesehen die vielleicht ihr Interesse geweckt hätten. War ebenfalls der Meinung, dass junge Mädchen in der heutigen Generation nicht abgeneigt von teurem Schmuck waren. Doch Mila passt nicht in sein eigentliches Denken, sie trug kaum Schmuck, zumindest nichts außer das Armband, welcher er erfahren hatte von Seth stammte. Und er bezweifelte stark, dass etwas von ihm mit dem Geschenk des jungen Quileute mithalten könnte. 

Seine Auswahl war nicht schlecht, doch er merkte sofort, dass ihre Reaktion ihm gegenüber eine andere war als dem Rest seiner Familie. Sie wirkte überrascht und doch gleichzeitig ehrlich erfreut. Jedoch hatte Jasper mit seinem Buch ihren Geschmack etwas besser getroffen. Er hoffte nur, dass sie zumindest etwas mit seinem Buch anfangen konnte.
"Danke.", erwiderte sie zögerlich und ein minimales Lächeln zog sich über ihr Gesicht. "Ich habe gehört du bist umgezogen-", man merkte deutlich wie schwer es dem Vampir viel eine richtige Unterhaltung zu beginnen und das Fragezeichen in Milas Gesicht wurde immer größer. Wusste nicht wieso er überhaupt mit ihr sprechen wollten wenn es ihm so unangenehm war. "Ich gehe davon aus, dass du die Aussicht wahrscheinlich genauso genießt wie ich früher." Die Brünette blinzelte perplex und Edward hätte in diesem Moment zugern ihre Gedanken gelesen
"Es ist dein Zimmer?", hinterfragte sie. "War mein Zimmer.", erwiderte Edward ohne zu zögern. "Als Alice und Emmett erwähnten dein Zimmer umzugestalten bot es sich an. Wofür brauche ich ein Zimmer wenn ich ein eigenes Haus habe.", erwiderte er ruhig. Wusste nun, dass sie nicht darüber informiert war wem das Zimmer vorher gehörte. "Die Aussicht ist schön ja.", nickte sie leise, unschlüssig wie sie sonst antworten sollte.

"Ich weiß du und Bella hattet bis jetzt noch keine wirkliche Möglichkeit zu interagieren-", begann er dann plötzlich. Wusste nicht wie er auf das Thema überleiten könne und wollte gleichzeitig endlich den eigentlichen Grund für ihr Gespräch anschneiden. Log im gleichen Moment sich selbst und Mila an. Bella hatte schnell gezeigt, dass sie keinerlei Interesse an jeglicher Interaktion mit Emmetts Nichte hatte. Isabella war eigensinnig, eine Eigenschaft die ihr Mann eigentlich an ihr Liebe. Doch bezügliche Mila machte für ihn vieles keinen Sinn. Es fühlte sich schuldig nicht mal eine richtige Konversation mit der Person geführt zu haben die seine ganze Familie enger zusammen geschweißt hatte. Gleichzeitig galt seine Loyalität Bella, auch wenn ihre Reaktionen manchmal nicht mit seinen eigenen übereinstimmten.
"Und ich selbst hätte vielleicht schon einmal daran arbeiten können, dass du dich in meine Nähe nicht ganz so unbehaglich fühlst." Auch wenn er ihre Gedanken nicht lesen konnte, sprach ihre Körpersprache Bände. Sie war auf ihrem Stuhl zurück gelehnt, die Hände vor sich auf der Arbeitsplatte verschränkt. Suchte Abstand und schien angespannt, als würde sie auf jede ihrer eigenen Bewegungen ihm gegenüber achten. 

"Wegen eurer Hochzeit bin ich hergekommen, damit hat alles angefangen.", Milas zögerndes Lächeln wurde breiter und ehrlicher, als wollte sie Edward beruhigen, gleichzeitig bestärken. Egal wie sie zu dem Paar stand, ohne die Hochzeit der beiden, wäre sie vielleicht nie nach Forks gekommen. Hätte nie ihre Familie in Emmett gefunden und Seth kennen gelernt. Die Feier war für die jüngere der Anfang eines schöneren und besseren Lebens. "Da kann ich damit Leben wenn mich eine Person nicht unbedingt mag oder meine Nähe vermeidet.", setzte sie hinterher und nahm das Buch in die Hände. "Ich denke wir sollten vielleicht wieder nach unten, sonst isst Emmett den Kuchen allein.", sie stand auf und lief Richtung Treppe, sah wartend nach hinten. Und es dauerte einige Sekunden bis Edward verstand, dass sie ihn aufforderte mitzukommen und nicht versuchte dem Gespräch zu entfliehen. "Sie braucht manchmal etwas Zeit um sich an Menschen zu gewöhnen.", murmelte Edward dann regelrecht entschuldigend, minimal grinsend als er ihr nach unten folgten. "Wenn du es so ausdrücken willst.", murmelte Mila und sah nicht wie Edwards Grinsen breiter wurde.

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⏰ Last updated: May 21 ⏰

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Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now