Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth Clearwater

K A P I T E L 42

"Was wenn sie nicht wieder in ihr Zimmer will?", Jaspers Frage ließ seine Geschwister irritiert aufsehen. Esmes Aussage über Mila und Seth hatte dazu geführt, dass das ganze Thema erst einmal auf Eis gelegt wurde. Den niemand, nicht mal Rosalie welche die Wölfe verabscheute, könnte sich damit abfinden die beiden zu trennen. Carlisle befürwortete, dass sie sich mit dem Thema befassen sollten wenn der Zeitpunkt gekommen war. Und ihr Hauptfokus sollte auf Mila und ihrer Gesundheit liegen. Diese war auch nach einigen Tagen noch immer im Krankenhaus, Rosalie und Esme bei ihr, während die anderen das Haus für ihre hoffentlich baldige Rückkehr vorbereiten wollten.
"Wieso sollte sie nicht wieder in ihr Zimmer wollen?", hinterfragte Emmett irritiert. "Sie wurde hier im Haus angegriffen, schon das zweite Mal.", erwiderte sein Bruder. "Dieses Mal sogar in ihrem Bett, etwas was Menschen eigentlich Ruhe und Geborgenheit schenken sollte.", erklärte Jasper und Alice Gesicht verzog sich bei dem Gedanken schmerzlich. "Sie könnte wieder bei uns schlafen.", antwortete Emmett dann nach einigen Minuten der Stille. Nach dem ersten Vorfall hatte Mila fast nur in Anwesenheit von ihm und seiner Frau schlafen können. "Ich spreche von eine Langzeit Lösung. Sie braucht einen Rückzugsort und würde sicher nicht lange euer Zimmer belagern wollen." Widerwillig musste sich der Brünette eingestehen, dass Jasper recht hatte. Es war egal, dass das Paar ihr Zimmer nicht wirklich nutze, allen voran das Bett nicht. Mila würde sich nach nur wenigen Tagen schuldig fühlen und wieder in ihrem Bett schlafen oder wie zuvor auf dem Sofa wenn sie keine Ruhe fand.

"Wie wäre es mit Edwards altem Zimmer? Er und Bella haben schließlich ihr eigenes Haus.", warf Alice dann ein. Ihr Bruder war seitdem er Isabella geheiratet hatte so oft im Haus gewesen, dass sie es an einer Hand abzählen konnte. Außerdem hatte er alles was in aus diesem Raum interessierte bereits aus diesem entfernt und in sein neues Zuhause verfrachtet. "Sein Zimmer ist auf den anderen Seite des Hauses, vielleicht würde es ihr gut tun. ", nickte Jasper auf den Vorschlag seiner Frau. "Aber es ist offener.", sprach Emmett besorgt dazwischen. Er hatte gemerkt, dass Mila sich immer wieder in die Ecke ihres Betts drückte wenn sie schlief und bevorzugte wenn diese an einer Wand stand. Als bräuchte sie Schutz. Edwards Raum war dagegen das komplette Gegenteil, zwei der vier Wände waren aus Glas und eine konnte sogar komplett geöffnet werden, ähnlich wie Balkontüren. "Vielleicht fühlt sie sich dort nicht wohl mit dem Ausblick in den Wald.", murmelte Alice dann, plötzlich selbst kritisch über ihre eigentlich Idee. "Sie liebt den Wald.", erwiderte Jasper und drückte aufmunternd die Hand seiner Frau. "Nachdem ersten Angriff hat sie auf dem Sofa vor dem großen Fenster geschlafen was in Richtung Wald zeigte.", redete er.

Für einen Moment herrschte Stille zwischen den Geschwistern. Mila sollte sich wieder wohl bei ihnen fühlen, jeder Störfaktor sollte beseitig werden. Aber vielleicht machten sie sich zu viele Gedanken oder sie dachten nicht an die wichtigsten-
"Sprecht erst mit Edward und dann mit Mila." Wie aus dem Nichts tauchte Carlisle auf, hatte ungewollt der Unterhaltung seiner Kinder zugehört, während er sich bereit machte wieder ins Krankenhaus aufzubrechen. "Sollte Edwards damit einverstanden sein können wir das Zimmer herrichten und Mila die Wahl lassen. Falls er nicht damit einverstanden sein sollte finden wir eine andere Lösung.", aufmunternd lächelte er in die Runde und verschwand dann aus dem Haus. Wider sahen sich die drei an, als würden sie darauf warten, dass jemand das los für ihren Plan geben würden.
"Dann statten wir den beiden Mal einen Besuch ab.", klatschte Emmett in die Hände.

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"Auf keinen Fall." - "Bella-", versuchte Alice sofort zu vermitteln. Bereute es jedoch sofort als die Brünette vehement den Kopf schüttelte und ihre Worte wiederholte. "Die Frage ging eigentlich an Edward.", erwiderte Emmett sichtlich angespannt. Mila stand kurz vor der Entlassung und er wollte, dass sie sich wohl fühlte wenn sie wieder nach Hause kam. Damit hing eben auch die Zimmersituation zusammen und sollte Edward nicht einverstanden sein, musste sie eine andere Lösung finden. "Ich sehe kein Problem damit ihr das Zimmer zu überlassen.", meldete sich dann endlich Edward zu Wort. "Aber es ist dein Zimmer.", sprach seine Frau sofort dazwischen. Krallte sich regelrecht in seinen Arm, als würde dies ihn dazu bringen ihren Willen durchzusetzten. "Es war mein Zimmer.", schmunzelte der Vampir dann. "Wieso sollte ich daran festhalten wenn wir jetzt unser Haus haben?" Sein Blick war ihr wie so oft liebevoll, während die Sterbliche aussah als würde sie irgendetwas quälen. "Ich finde-", versuchte sie erneut ihren absolut unsinnigen Standpunkt klarzumachen, doch die zierliche Vampirin schnitt ihr ins Wort. "Ich sag es dir noch einmal Bella.", begann Alice dann und sah ihre eigentliche beste Freundin durchdringend an. "Du bist nicht mehr und wirst auch nie wieder der Mittelpunkt dieser Familie sein." Jasper und Emmett beobachteten still die Interaktion der beiden Frauen. Die Situation schien nicht einschätzbar, vieles konnte passieren. Bella die erneut versuchen würde zu argumentieren, Edward der sich einmischen könnte weil Alice sich seiner Frau gegenüber unfair benahm.