K A P I T E L 25

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"Mum ist heute noch bis spät mit Claires Mum unterwegs.", murmelte Seht in Milas Haare. "Irgendeine Party zu der sie nächstes Wochenende geht und sie braucht noch ein Kleid." Diesmal saßen die Freunde schon ziemlich früh um das Lagerfeuer, die Sonne war noch nicht mal komplett untergegangen. In letzter Zeit fanden diese immer öfter statt, jedoch nur unter dem Pack. Wie so oft saßen Mila und Seth auf einer Decke, er lehnte gegen den Baumstamm und Mila saßen zwischen seinen Beinen. Auch wenn er sie nicht braucht hatte er die Decke fest um ihn und die dunkelhaarige geschlungen. Sie wirkten wieder in ihrer eigenen kleinen Welt, fragten nach dem Tag des anderen. Auch wenn die beiden nie wirklich angesprochen hatte um genau zu klären was sie nun waren, sah es jeder Blinde wie viel die Teenager füreinander empfanden. "Nächsten Samstag? Diese Spendengala?", hinterfragte Mila neugierig. Sollte Sue von dem gleichen Event reden, so würde Mila wenigstens noch eine weitere Person außer der Cullen Familie kennen. "Ja vom Krankenhaus aus.", antwortete Seth und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. "Woher weißt du davon?", fragte er diesmal. "Carlisle ist auch dort oder eher die ganze Familie. Ich begleite sie dort hin.", erwiderte Mila. Noch hatte sie nicht den Mut gefunden Rosalie oder Alice wegen ihres Kleides zu fragen, langsam wurde es Zeit. Sie hatte noch eine Woche, in genau sieben Tage fand es statt. "Dann verpasst du das Lagerfeuer.", sein Ton klang schon regelrecht beleidigt und schmunzelnd drehte Mila ihren Kopf zur Seite. "Schon wieder ein Lagerfeuer? Habt ihr nicht langsam genug davon?", fragte sie belustigt. "Irgendwie sind alle viel entspannter in letzter Zeit. Ich meine selbst Leah beteiligt sich für ihre Verhältnisse ziemlich viel, dass muss man doch ausnutzen.", erwiderte Seth. In Gedanken fügte er hinzu, dass er ziemlich sicher sei Mila wäre der Grund für die Wandlung der Gruppe. "Aber lenk nicht ab von der Tatsache, dass du mich allein lässt.", er drückte sie enger an sich und schob schmollend seine Unterlippe hervor. "Ein Lagerfeuer Seth. Ich bin bei einem nicht dabei, es gab doch auch schon welche da kanntest du mich noch nicht.", lächelte sie und strich über seine Hand. Doch er grummelte nur etwas unverständliches und versuchte ihr einen bösen Blick zuzuwerfen. "Jetzt muss ich auch noch mit Mum um deine Aufmerksamkeit konkurrieren, als würde Claire nicht schon reichen.", grummelte er und Mila lachte herzhaft auf. "Vergleichst du dich gerade mit einem Kleinkind? Und siehst deine Mama als Konkurrenz?", hinterfragte sie belustigt. "Du hast immer meine volle Aufmerksamkeit.", lächelte sie  und drehte sich etwas in seinen Armen. Seth versuchte weiterhin beleidigt zu wirken, doch je länger Milas Hand seine Haut berührte und schließlich sogar gegen seine Unterlippe stupste desto schwerer viel es ihm. "Du müsstest jetzt eigentlich das gleiche erwidern.", flüsterte sie und ihr Mundwinkel zuckte. "Das weißt du doch schon.", erwiderte er mit dem gleichen Ausdruck. Mit geröteten Wangen versteckte sie ihr Gesicht an seiner Brust und schmunzelnd drückte er ihr einen Kuss auf ihren Scheitel.

"Dad was machst du denn hier?", plötzlich sah alles zur Seite und niemand anderes als Billy Black rollte auf die Gruppe zu. Mila war immer wieder erstaunt wie gut er mit seinem Rollstuhl umgehen konnte, selbst Sand behinderte ihn nicht. "Ich wollte nur mal nach dem Rechten sehen. Nicht das ihr noch den Strand abbrennt mit euren vielen Lagerfeuern.", seine Mundwinkel zuckten und sofort ertönte Gegenwehr auf seine Aussage. Auch wenn Jacobs Vater unheimlich ernst wirkte, so hatte er doch seine Moment in dem man merkte von wem Jacob seinen Humor hatte. "Was hast du denn so in deiner Jugend getrieben Billy?", hinterfragte Jared neugierig. "Wir sind schon von der Klippe gesprungen bevor ihr überhaupt auf der Welt wart Junge.", feuerte der alte Quileute zurück und Jared zog unter dem Gelächter seiner Freunde den Kopf ein. Sam reichte ihm ein Bier welches er problemlos öffnete. Und trotz seiner forschen Antwort siegte die Neugier selbst bei seinem Sohn. Billy Black sprach nicht all zu  oft von früher, von der Vergangenheit, jetzt hieß es die Chance zu nutzen. "Wart ihr genauso eine Gruppe wie wir?" Das Pack hatte sich dies schon öfter gefragt. Sie wussten lediglich, dass Billy seit seiner Jugend mit Quils Vater, Embrys und dem der Clearwater Geschwister befreundet war. Sue schien ebenfalls irgendwie dazu gehört zu haben und hin und wieder hatte sich Charlie Swan zu ihnen verriet. Hatte seine Freundschaft aber wohl lediglich regelmäßig mit Billy und später Sue gehalten. "Waren wir, aber nicht alle sind im Reservat geblieben, geschwiege den haben den Kontakt aufrecht erhalten.", antworte sein Vater. Überrascht tauschten sie einige Blicke aus. Es hatte für sie immer so gewirkt, dass die meisten im Reservat geborenen auch dort verweilten. Stolz auf ihren Geburtsort und Herkunft.  "Ich hatte eine Freundin.", plötzlich geriet Billy ins Schwelgen und Paul und Jared begannen zu lachen. "Nicht so eine Freundin.", mahnte er, doch erzählte trotzdem mit einem leichten Lächeln weiter. "Sie war eine gute Freundin von Jacobs Mutter, auch Sue hat sich gut mir ihr verstanden. Egal worum es ging, nichts schien sie aufzuhalten. Sie war eine richtige Träumerin. Hat immer davon geredet, dass sie das Reservat verlassen würde um Karriere zu machen. War aber immer darauf bedacht irgendwann mal ihre Kinder hier her zu bringen und ihnen ihre Wurzeln zu zeigen." - "Wieso ist sie nicht hier geblieben und hat Karriere gemacht?", hinterfragte Embry neugierig. "Dafür war sie ein zu großer Freigeist. Sie wollte schon immer die Welt sehen. Sie hat LaPush geliebt, doch es hat sie weiter gezogen." Es war ungewohnt Jacobs Vater so zu sehen. Er schien nicht wie sonst verbittert wenn es um Menschen ging die das Reservat verließen. Sie schien eine wirklich gute Freundin gewesen zu sein. Unter anderem verband er mit ihr auch schöne Erinnerungen an die Mutter seiner Kinder. "Hast du noch Kontakt zu ihr?", fragte Emily vorsichtig nach, doch Billy schüttelte den Kopf, lächelte traurig. "Sie hat das Reservat kurz nach ihrem 21 Geburtstag verlassen und ist nie wieder zurück gekehrt. Sue sprach einige Monate nach ihrer Abreise hin und wieder mit ihr. Wir haben einige Jahre Kontakt über Briefe gehalten, doch irgendwann kam auch dies zu einem Ende.", antworte er und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche, blickte ins Feuer als würde er dort etwas sehen wollen. Als würde ihm eine Erinnerung gezeigt werden schmunzelte er plötzlich.

"Sie hat nie vom Reservat gesprochenen. LaPush war für sie ihre Heimat, ihr kleines Paradise."

Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now