K A P I T E L 23

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Nichts änderte sich. Auch wenn Jasper bestätigen konnte, dass Mila Gefühle deutlich positiver waren als zuvor. Sie redete trotzdem kaum  mit den Cullens. Hin und wieder schafften es Rose oder Jasper einige Worte aus der Jüngere heraus zu bekommen, doch es war weit von einer vernünftigen Konversation entfernt.
Selbst Emmett hatte eingesehen, dass sein Verhalten nicht richtig war, doch es schien zu spät. Milas Verhalten streute nur noch mehr Salz in die Wunde. Sie informierte immer einen der Cullens wo sie war und wann sie zurück sein würde. Antworte auf Nachrichten und Anrufe wie es sich gehörte. Er hatte erwartet, dass sie sich wieder zurück ziehen würde. Aber sie verschwand nicht einfach wortlos ins Reservat, ihr Verhalten war nichts was er ihr vorwerfen konnte. Doch wie so oft bemerkte man seine Fehler erst wenn es zu spät war. Ihr Streit mit Emmett war jedoch nicht der einzige Grund weshalb Mila immer öfter das Weite suchte. Edward und Bella waren ihr mehr als unangenehm. Edward sah sie an als würde er nach irgendeiner Antwort suchen und er tat dies nicht so unauffällig wie er dachte. Und Isabella? Ihr Blick war undeutbar und unlesbar für Mila. Von Emily erfuhr sie, dass es vielleicht daran liegen könnte, dass sie dachte Mila hätte ihren Platz eingenommen. So formulierte es sich zumindest Mila. Emily hatte ihr lediglich erzählt, dass das Swan Mädchen früher genauso oft bei ihr und Sam war. Doch anstatt Seth hatte Jacob sie dazu geholt. Aber die Freundschaft der beiden übertrug sich nie so stark auf das Pack wie es bei Mila der Fall war. Außerdem war es Mila suspekt, dass Bella und Edward immer bei Edwards Eltern und seinen Geschwistern waren, wenn nur einige hundert Meter weiter ihr eigenes kleines Traumhaus stand. Bis auf Mila hatten sich die Bogen im Hause Cullen jedoch wieder geglättet. Emmett war zwar noch nicht wieder ganz der Alte, aber immer öfter lies er sich zu einigen Streichen und Witzen hinreißen. Auch wenn Rosalie nicht gerne sah wie verzweifelt ihr Mann wegen seiner Nichte war, so war es zumindest ein Anfang für den sie dankbar war.

"Mila?", überrascht sah sie vom Küchentresen auf dem ihr Essen stand auf als kein geringere als Carlisle sie ansprach. "Ja?", fragte sie vorsichtig. Das Oberhaupt der Familie war der einzige welche noch nicht versuch hatte auf sie einzureden oder sie insgesamt zum reden zu bringen. Aber es lag nicht daran das er desinteressiert war. Carlisle war schon immer ein geduldiger Man gewesen und wusste die Zeit würde kommen wenn Mila bereit war und wieder mit ihnen interagieren wollte. "Ich wollte dir lediglich das hier geben, bevor die Einladung auf meinem Schreibtisch untergeht.", lächelnd reichte er ihr einen Umschlag den sie perplex musterte. "Eine Einladung?", hinterfragte sie zögernd. "Jedes Jahr findet eine Spendengala verschiedenen Kliniken statt. Dort treffen sich die Wohlhabenden und Einflussreichen-", er machte eine auffordernde Bewegung und Mila öffnete den Brief. "Es ist eine Weile her, dass ich daran Teil genommen habe. Doch dieses Jahr dachte ich wäre es passend wenn du uns begleitest." Ungläubig sah sie von dem Papier welches bereits unheimlich teuer aussah auf. "Wieso sollte ich euch begleiten? Würde normalweise nicht nur Esme mit dir mitgehen?", ihr Blick wanderte ungläubig zwischen dem Arzt und dem Schriftstück hin und her. Tatsächlich stand dort in einer schönen geschwungene Schrift ihr Name, eine persönliche Einladung für Mila. "Diese Veranstaltung ist mehr sein als Schein. Gespendet wird auch ohne all dies, aber es ist ein Grund die schönsten Kleider und Anzüge heraus zu holen. Somit ist auch die Anzahl der Gäste nicht begrenzt, solange man unter meinem Namen erscheint kann ich jeden mitnehmen. Selbst Isabella hatte bereits die Chance, doch sie wollte diese nie wahrnehmen.", erklärte er und Mila begann verstehend zu nicken. "Sie ist nächsten Samstag?", murmelte sie dann als sie das Datum auf dem Papier fand. "Richtig, ich hoffe dies gibt dir noch genug Zeit ein passendes Kleid zu finden. Ich wusste nicht Recht ob du überhaupt Interesse daran hättest uns zu begleiten." - "Wer wird alles dabei sein?", fragte Mila ohne zu zögern nach. "Außer Edward und Isabella werden alle dabei sein. Und die Einladung ist natürlich nicht verpflichtend , deine Anwesenheit ist ganz dir überlassen.", setzte Carlisle hinterher als er bemerkte sie Milas Hand unruhiger wurden. "Gerne.", ihre Antwort wäre im normal Fall zu leise für menschliche Ohren gewesen, doch dies ignorierte Carlisle und lächelte zufrieden. "Sehr schön, sollte dich noch etwas beschäftigen ich bin in meinem Arbeitszimmer.", dass er nicht nur von der Gala sprach konnte sich Mila denken, doch die Einladung interessierte sie in diesem Moment viel mehr. Schmunzelnd wand sich Carlisle ab und hörte bereits wie Jasper eine begeisterte Alice stoppen musste. Mila konnte sich unter dem Thema absolut nichts vorstellen Frankreich Mitte des 15. Jahrunderts.
Doch lange blieb ihr nicht darüber nachzudenken, ihr Handy erinnerte sie an ihr eigentlich vorhaben. Sie war mal wieder mit Emily verabredet. Seitdem Vorfall mit Bella hatte das Pack die jüngere noch tiefer in ihre Reihen aufgenommen. Sie bemerkten es selbst immer wieder, dass Mila nicht eine von ihnen war aber doch so wirkte. Nie hatte es ein Außenstehender so weit in die Mitte des Reservats geschafft. "Wirst du abgeholt oder fährst du selbst?", fast ließ Mila ihre Schüssel härter als gewollt in die Spüle fallen. Zum ersten Mal suchte Edward den direkten Kontakt mit ihr. "Ich werde- Emily holt mich ab.", sie stolperte über ihre eigenen Worte und musterte den Man vor sich irritiert. Dieser nickte und sah die dunkelhaarige weiter an. "Hab ich etwas im Gesicht?", hinterfragte sie ungewollt schroff. Vielleicht wirkte Edward auf andere mysteriös, doch für sie war er einfach nur unangenehm. "Nein, hast du nicht.", er schüttelte zusätzlich den Kopf und richtete sich von seinem Stuhl auf. "Ich dachte nur etwas Smalltalk würde nicht schaden. Du bist seit Monaten hier und ich denke wir haben noch keine volle Konversation geführt." - "Liegt vielleicht daran, dass du die meiste Zeit nicht hier sondern auf deiner Hochzeitsreise warst.", erwiderte Mila stumpf. Sie wusste selbst nicht wieso sie so kalt , schon fast unhöflich gegenüber Bellas Mann war. Doch irgendetwas in ihr sträubte sich gegen jeglichen Kontakt zu ihm. "Richtig, da hast du recht." - "Ich geh dann mal.", Mila deutete zur Treppe. "Ich muss mich noch umziehen bevor Emily kommt.", fügte sie hinzu und drehte sich um nachdem Edward nickte.

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"Sie verbringt anscheinend zu viel Zeit mit Jacob.", murmelte Edward als er neben seinem Bruder zum stehen kam. Das Auto von Emily Young verschwand bereits am Horizont. "Was meinst du?", hinterfragte Jasper und auch Emmett drehte interessiert seinen Kopf. "Sie verhält sich wie er wenn ich sie anspreche. Als wäre es ihr unangenehm mit mir zu interagieren.", erklärte Edward. "Jacob hat eine komplett andere Ausstrahlung als Mila.", erwiderte Jasper. "Mit Menschen konntest du noch nie gut.", kam es dann plötzlich von Rosalie welche sich zu ihnen gesellte. "Bella ausgenommen natürlich, sie ist genauso merkwürdig wie du.", murmelte die Blondine und entlockte zumindest ihrem Mann und Zwilling ein Schmunzeln.



Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now