K A P I T E L 29

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"Guten Morgen Mila.", trällerte Alice regelrecht als die genannte die Küche betrat. "Morgen?", es war eher eine Frage als Begrüßung. "Na los, Esme hat dir etwas frühstück gemacht, wir haben heute einiges vor.", sie deutete auf den Kühlschrank und begann bereits das Thema des Einkaufs. "Alice mach langsam, sie ist gerade erst aufgestanden. Verschreck sie doch nicht direkt.", Emmett stieß mit Rosalie zu den beiden und sofort rollte Alice mit den Augen. "Nicht jeder kann es so einfach haben und immer den gleichen einfachen Anzug anziehen.", feuerte sie zurück. "Oh.", dramatisch fasste sich Emmett an die Brust. "Das tat weh Alice, wirklich weh.", seine Miene brach als Mila begann zu kichern. Grinsend zwinkerte er ihr zu und wuschelte ihr durch die Haare. "Em.", schmunzelnd zog Rosalie seine Hand weg während Mila ihren Dutt richtete. "Ich habe mir schon einige Gedanken gemacht welcher Stil dir stehen würd, wobei ich glaube du könntest alles tragen.", Emmett nahm hin ignoriert zu werden. Wünschte ihnen grinsend viel Spaß und verschwand dann laut Alice in die gleiche Richtung in die Jasper gegangen war. "Hast du schon Vorstellung?", unterbrach Rosalie dann Alice. "Irgendeinen Schnitt oder Farbe?", fragte sie weiter als Mila sie mit großen Augen ansah. "Ich hab nicht viel Ahnung von dieser Art Kleidern.", war ihre schlichte Antwort. "Ich vertrau euch mit etwas schönes auszusuchen.", dieser Satz war regelrecht ein Startschuss für Alice. Keine halbe Stunde später parkte sie aus und zu dritt machten sie sich auf den Weg nach Port Angeles.

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Durch das viele an und ausziehen der Kleider löste sich Milas Dutt immer mehr, bis sie es irgendwann aufgab und ihre Haare ganz öffnete. Grob fuhr sie mit ihren Finger durch diese und öffnete dann den Vorhang. Alice schlug begeistert in die Hände. "Wieso hast du deine Haare nicht früher geöffnet? Die Locken stehen dir unheimlich.", lächelte sie. "Das Kleid kannst du aber direkt wieder ausziehen.", setzte sie hinterher und perplex sah Mila an sich herunter. Nun gut, ihre erste Wahl wäre es vermutlich nicht gewesen, doch mit so einer schnellen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. "Sie muss es tragen Alice. Es muss ihr gefallen.", widersprach Rosalie, schmunzelte als Mila den Kopf schüttelte und so Alice Aussage bestätigte. "Wir wäre es als nächstes mit dem schwarzen?", fragte Mila. "Das mit der Korsage? Brauchst du Hilfe?" - "Bitte.", schon huschte Rosalie in die Kabine und schnürte, wenn auch nur leicht das Kleid für Mila zu. "Alice hat recht, diese Frisur steht dir.", sie strich Mila eine Strähne hinters Ohr und begab sich dann wieder zu Alice. "Und?", fragte diese neugierig. "Es steht ihr." - "Mila steht vieles, wir brauchen etwas... etwas besonderes.", widersprach Alice empört. "Alice?", schallte Milas Stimme aus der Kabine. "Ja?", sofort setzte diese sich gerade auf. "Du hörst dich etwas an wie die gute Fee aus Cinderella.", irritiert blinzelte Alice mehrmals, während Rosalie begann zu lachen. "Mila!", lachte dann Momente später auch Alice auf. "Ich hab nicht gedacht, dass es etwas negatives ist.", murmelte Mila grinsend.  Der Vergleich war nicht mal weit hergeholt. Das letzte Mal hatte sie sich so gefühlt als sie als Kind Prinzessin gespielt hatte. Immer mehr Kleider in verschiedenen Farben, aus verschiedene Stoffen und Stilen probierte Mila an. Alice entschied bereits oft noch bevor Mila ganz die Kabine verlassen hatte, ob es ihr gefiel. Rosalie war etwas dezenter, ehrlich aber unauffällig. Und dann, irgendwann nach Mila wusste nicht wie viele Stunden es waren. Fanden sie das Kleid welches genau den Effekt hatte von dem Alice gesprochen hatte.

"Rose?", die Vampirin reagierte sofort und sah auf, während Alice weit das Schaufenster betrachtet, schon fast im Laden stand obwohl sie bereit alle Hände voller Tüten hatte. "Könnte ich bevor wir fahren noch einmal dort rein?", sie deutete auf den kleinen Buchladen fast genau gegenüber von ihnen. "Natürlich, soll ich dich begleiten?", Rosalie nickte, während Mila den Kopf schüttelte. "Nicht nötig. Ich will nur kurz schauen ob sie ein paar Bücher haben, es dürfte nicht lange dauern.", antwortete sie. "Reichen dir die Bücher zuhause nicht mehr?", fragte Rosalie schmunzelnd. "Doch, aber ich wol-" - "So war es nicht gemeint.", lachte Rose und wunk ab. "Geh ruhig. Entweder warten wir vor dem Laden oder so wie ich Alice einschätze bleiben wir hier noch etwas stehen." Rosalie behielt Mila für einen kurzen Moment im Blick, bis sie in dem  kleinen Laden verschwand. Wand sich ab, blieb aber trotz dessen aufmerksam.
Der Laden war klein, etwas staubig und alt. Genau was Mila gesucht hatte. Es gab keine große Auswahl der neusten Büchern auf dem Markt oder ein insgesamt variierendes Sortiment. Die meisten Bücher beinhalteten die Geschichte der USA oder von Washington, Forks. In einer Ecke sah Mila was sie sich erhofft hatte. Heimat, stand in kursiver Schrift auf dem kleinen Schild. Ein größeres Buch stach aus dem Regal hervor, Mila Fingerspitzen tanzten über den Buchrücken, bis sie es zaghaft hervor zog. Geschichte des Quileutestamm.



"Fündig geworden?", zu ihrer Überraschungen hatten es Alice und Rosalie tatsächlich geschafft vor dem Buchladen zu warten. Oder eher hatte es Alice geschafft sich von einem wieten Laden loszureißen. "Nicht wirklich, der Laden war kleiner als ich dachte.", erwiderte Mila. "Wir könnten auch noch nach einem größeren Geschäft schauen wenn du möchtest.", bot Alice an. "Nicht nötig, ich hab zuhause noch genug Bücher. Noch brauche ich keine neue.", antworte die jüngere. Zufrieden hackte sich Alice bei ihr ein und begann ein Gespräch über die kommende Gala. War begeistert Mila in ihrem Kleid zu sehen und hoffte auf einen schönen Abend mit der Familie. Rosalie lächelte als Mila endlich wieder von ihrem zuhause sprach und es nicht nur Haus der Cullens nannte. Sie erreichten das Auto und verstauten alle Einkäufe im Kofferraum. Kaum hatten sie Port Angeles verlassen fielen Mila die Augen zu. Als sie diese das nächste Mal öffnete parkte Alice den Wagen vor dem Anwesen der Cullens. Der restliche Abend war schneller vorbei als Mila lieb war. Sie saßen zusammen, unterhielten und lachte miteinander. Jasper musste sich regelrecht zügeln als Mila ihn fragte mit in den Garten zu kommen.
Kurz bevor sie erneut einschlafen konnte krampte sie das Buch aus ihrer Tasche hervor. Doch es lieferte ihr nicht die Antworten welche sie gehofft hatte. Frustriert legte sie das Buch auf ihrem Schreibtisch ab unter einigen anderen. Immer noch hatte sie keine hilfreichen Information und sie war regelrecht kurz davor laut aufzuschreien. Mila entschied zu etwas, was sie nie dachte wieder zu tun. Jemand anzurufen, mit dem sie schon lange nicht mehr geredet hatte. Sie wollte Antworten, zumindest auf die Fragen welche ihr derzeit am meisten im Kopf schwirrten. Billy Blacks Worte glichen fast haargenau denen ihrer Mutter. Und auch wenn es ein schlichter Zufall sein könnte ließ es ihr keine Ruhe. Es gab eine Person die ihr die Antworten geben konnte nach der sie suchte.

Morgen früh würde sie ihn anrufen, ihren Vater.

Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now