K A P I T E L 4

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Das mehr Leute als Seth in diesem Haus wohnten war Mila bewusst, doch trotzdem schien ihr Herz für einen kurzen Moment stehen zu bleiben als ihr eine erwachsene Frau die Tür öffnete. Ihre Hände begannen zu schwitzen und verschlossen sich fester um die Jacke. Sie wusste nicht was sie mehr einschüchterte, die Tatsache dass sie nicht wusste wer diese Frau war und in welcher Verbindung sie zu Setz stand oder wie schön sie war. Trotz der deutlichen Narbe die sich über die Hälfte ihres Gesichts zogs, hatte sie eine Ausstrahlung wie es nicht viele besaßen.

„Hallo,kann ich dir irgendwie helfen?", ihre Stimme war sanft und schien direkt eine beruhigender Wirkung auf das Mädchen zu haben. „Ich-ähm...tut mir leid. Ich bin Mila, Mila McCarty.",leicht unbeholfen stammelte sie vor sich hin und streckte zum Ende ihres Gemurmels ihre Hand aus. Sogleich zog sich ein Schmunzeln über das Gesicht der unbekannten Frau. „Freut mich dich kennen zu lernen Mila, ich bin Emily. Komm doch rein", wie selbstverständlich trat sie einen Schritt zur Seite und zögernd betrat die Brünette das Haus.
„Ich möchte wirklich nicht stören, ich wollte nur Seths Ja-" - „Emily wer war denn an der Tür? Haben die Jungs wieder-oh.", eine weiter Frau betrat den Flur, deutlich älter als Emily, doch stoppte als sie das unbekannte Mädchen sah. Milas Wangen schien zu glühen, die Nervosität stieg langsam wieder in ihr auf. „I-ich wollte nicht stören, tut mir leid. Ich gehe einfa-",noch bevor sie ihren Satz beenden konnte oder Emily Seths Jacke in die Hand drücken konnte, meldete sich die ihr noch unbekannte zu Wort. „Wieso lässt du unsere Gast nicht komplett rein Emily? Wir wollten gerade etwas Tee trinken, dir muss bei diesen Temperaturen bestimmt kalt sein, komm."
Und sie stand Emily in nichts nach, der gleiche sonnen geküsste Teint, die dunklen Haare und genauso tief dunklen Augen und ein so herzerwärmendes Lächeln, dass sich Emily wie selbstverständlich von ihr ins Wohnzimmer führen ließ.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

„Ich wusste ich kenne dein Gesicht irgendwoher.", schmunzelte Sue und führte die dampfende Tasse zu ihrem Mund. Verlegen richtete sich Milas Blick auf die ebenfalls heiße Tasse in ihrer Hand, vor lauter Aufregung hatte sie ihr Gegenüber nicht erkannt: Sue, Seths Mum. Welche sie gestern noch auf der Hochzeit gesehen hatte. Emily hatte sich als die Frau herausgestellt die ihr die Tür geöffnet hatte. Die Nervosität von vor wenigen Minuten war wie weggeblasen, alle drei hatten sich im Wohnzimmer mit einer Tasse Tee im Wohnzimmer nieder gelassen und führten eine ausgelassene Unterhaltung.

....

„Es wird langsam spät-",erneut wurden Sues Worte durch ihr eigenes Husten unterbrochen. Schmunzelnd richtete Emily sich auf, während Milas Mund ein Gähnen verließ. „Ich denke ihr könnt beide ins Bett, soll ich dich nach Hause bringen Mila?" Diese richtete sich ebenfalls auf, schüttelte jedoch den Kopf. „Danke, aber nein ich bin selbst mit dem Auto hier. Warten sie, ich mach dass schon.", lächelnd nahm sie Sue das Geschirr ab, welche sie versucht hatte zu balancieren. „Sue nimm doch etwas Medizin und dann kannst du dich hinlegen, wir machen das schon, oder?", beruhigend strich Emily der Älteren über den Rücken, als Mila die Aussage mit einem Nicken bestätigte. „Es würde mir vielleicht wirklich etwas helfen, es war mir eine Freude dich kennen zu lernen Mila.", lächelte sie dann der Brünetten entgegen. „Ging mir genauso Ms.Clearwater.", strahlte diese dann zurück. „Wir sehen uns morgen Emily.", wurde dann auch diese verabschiedete bevor sie sich in Richtung Tür begab, doch sie stoppte bevor sie aus dem Raum trat. „Ach und Mila?", ihr Kopf schnellte von dem Geschirr nach oben. „Sue, nicht Ms Clearwater."

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Während Mila Esme glücklich beim Abendessen von ihrem Morgen bei Sue und Emily erzählte, konnte niemand ahnen was sich auf dem Land der Quileute zusammen braute.

...

Als Emily wieder zuhause ankam, sah sie bereits Billys Truck an der Seite geparkt und hörte die lauten Stimmen ihrer Jungs. Doch je näher sie heran trat, desto klarer wurde ihr, dass die Stimmung nicht all zu gut zu sein schienen. Es hörte sich nach einer Diskussion an.
„Billy du kannst doch nicht einfach-" „Ich hab allen Grund da-",sowohl Bills als auch Sams laute Stimmen halten durch das kleine Haus, doch stoppten abrupt als Emily die Tür aufschlug. Bevor sie jedoch überhaupt den Mund zur Begrüßung öffnen konnten, verzogen alle Gestaltenwandler angewidert das Gesicht. „Wieso stinkst du so?", kam es dann stumpf von Jared, welcher sogleich auch Sams Hand auf den Hinterkopf bekam.
„Liebling wo warst du?", fragte er dann gepresst als er auf seine Verlobte zuging. Worüber auch immer die beiden gerade diskutiert hatten, schien in irgendeiner Art und Weise eine deutliche Unruhe in ihrem Verlobten auszulösen „Bei Sue, was ist denn los? Und wo ist Seth?", völlig verwirrt wanderte ihr Blick von Sam zu den anderen. „Sue hat angerufen und ihn gebeten ihr noch etwas aus der Apotheke zu holen.", kam es dann kleinlaut von Collin, so leise, dass sie ihn fast nicht verstanden hätte. „Beantworte die Frage Emily.", zischte dann der Man im Rollstuhl. „Bei Sue ,wie ich es gesagt habe, ich versteh nicht was all das hier soll." „Wart ihr irgendwo anders? Habt ihr jemanden getroffen-" - „Ich habe Mila kennen gelernt, Billy du kennst sie von der Hochzeit." Plötzlich schien alles wie eingefroren, jeder im Raum versteifte sich, Sams Augen weiteten sich augenblicklich.

„Ich habe es dir gesagt Sam.", raunte Billy dann. „Was hat er dir gesagt Sam? Was ist denn los?" - „Die Cullens verwandeln also einfach so Menschen und wir stehen hier noch und tolerieren es?" ,zischte Jacob. „Sie haben die Grenzregel nicht eingehalten" - „Sie bewegen sich schon so lange auf dünnen Eis wir sollten-" „Schluss jetzt!", schrie Sam dann. Doch die Zornesfalte auf seiner Stirn glättete sich als er in die Augen seiner Verlobten sah. „Diese Mila welche du getroffen hast, sie scheint ein Neuzugang der Cullens zu sein. Hat sie dir weh getan? Hat sie irgendetwas-"
„Etwas angetan? Sam ich bitte dich, diese Mädchen-" - „Diese Mädchen ist nicht harmlos Emily, sie gehört zu den kalten Wesen.", mischte sich Jacobs Vater erneut ein. „Mir war es schon auf der Hochzeit klar. Wie sie mit den Cullens umging, ihr Aussehen ,selbst Seth-" - „Was hat sie mit Seth zu tun?", Leahs Stimme klang gefährlich ruhig. Dieser ganze Regelbruch konnte ihr herzlich egal sein, doch wenn eines dieser Dinger ihrem Bruder zu nah kam sah sie rot. „Ich habe sie beobachtet, den ganzen Abend lang schien jeder an ihren Lippen zu hängen, dieses Mädchen konnte jeden in ihren Bann ziehen, Vampir, Mensch oder Gestaltenwandler." - „Du willst mir also erzählen, dass du mitbekommen hast wie sie den ganzen Abend Leute mit ihrer verdammten Vampir Kraft um den Finger wickelst und dann lässt du Seth mit ihr alleine?!",ihre Stimme wurde Wort für Wort lauter und die Gefahr, dass sie sich verwandeln würde stieg immer mehr. „Leah beruhig dich." - „Ich habe nicht mitbekommen wie die beiden verschwunden sind ,was hätte ich den tun sollen? Wir waren auf einer Hochzeit!" - „Es ist schon schlimm genug, dass du auf die Hochzeit dieser Swan gehst, nachdem was wir alles wegen ihr durch machen mussten!"
„Leah raus!" „Aber-" „LEAH RAUS!" ,Sams Timing schien perfekt zu sein, den nur Sekunden nachdem Leah durch die Tür gestürmt war, hörten sie eine all zu bekannten reisen und aufheulen.

„Wir müssen mit ihnen reden." - „Reden, wie wärs wenn wir ihnen die Köpfe abreißen?" ,zischte Paul. „Sie haben genug Regeln gebrochen um ihnen den Krieg zu erklären Sam. Einfach so Menschen verwandeln, sie auf unsere Land lassen, sie in die Nähe unsere Leute zu lassen." - „Ich weiß was sie getan haben Jacob, aber solange ich hier das Sagen habe, werden wir tun was ich sage und nicht unüberlegt handeln.", sein Blick war eindeutig und hätte die meisten dazu gebracht sich reumütig zurück zu ziehen, doch Jacob schnaufte nur und wand sich ab. „Emily du bleibst hier, Billy fahr nach Hause. Ihr anderen macht euch bereit und sorgt dafür, dass Leah sich beruhigt. Wir treffen uns an der Grenze. Los!", wie auf Kommando stürmten die Jungs aus der Tür und verschwanden wie Leah zuvor im Wald.
So waren innerhalb von Minuten nur noch Emily und Sam in ihrem Haus, doch bevor auch er diese verlassen konnte hielt sie ihn zurück. „Ist all das wirklich nötig? Sie wirkte gar nicht wie eine Cullen. Billy könnte alles falsch verstanden haben.", versuchte sie es, doch sie merkte wie ihre Worte an ihm abprallten. „Du hättest verletzt werden können Emily, du, Sue und noch so viele andere Leute, nur durch den Regelbruch der Cullens. Dass können wir nicht so stehen lassen.", mit einem kurzen Kuss auf ihre Stirn verabschiedete er sich und nun war auch er aus der Tür und Emily alleine.





Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt