Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth Clearwater

K A P I T E L 37

Als Mila das erste Mal angegriffen wurde, brauchte es sieben Tage bis sie im Krankenhaus erwachte. Seitdem Treffen zwischen den Cullens und den Gestaltenwandlern waren zweieinhalb Wochen vergangen. Und es verging kein Moment in der Seth nicht auf sein Handy starrte in der Hoffnung es würde endlich Neuigkeiten geben. Jedes Mal wenn das Telefon bei Sam und Emily klingelte und sein Alpha doch nur den Kopf schüttelte, sackte der jüngere Clearwater zusammen. Alice Cullen hatte versprochen sich zu melden sobald Mila ansprechbar war, doch egal wie oft er nachfragte bekam er immer wieder die gleiche Antwort: Mila war noch nicht wieder bei Bewusstsein.
Als die dritte Woche dem Ende nahte hielt er es nicht mehr aus.

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"Ist Dr. Cullen hier?" Nicht nur der Genannte horchte auf als eine bekannte Stimme nach ihm fragte. Alice und Jasper welche sich gerade mit ihm unterhielten dachten sie würden halluzinieren als sie den braungebrannten Jungen an der Anmeldung sahen. Sie nickten ihrem Vater zu und wanden sich dann ab.
"Was kann ich für dich tun Seth?" Überrascht sah der Gestaltenwandler auf, hatte nicht so plötzlich mit dem Auftreten des Arzt gerechnet. Carlisle lächelte der Schwester zu, sagte er würde übernehmen.
"Hab ich einen Anruf verpasst? Ist etwas vorgefallen?", hinterfragte er dann. Doch bevor er seinen Pager überprüfen konnte schüttelte Seht den Kopf. "Die anderen wissen nicht, dass ich hier bin.", begann der Gestaltenwandler zuerst ruhig, nur um dann hektisch weiter zu sprechen. "Ich weiß Alice wollte mir Bescheid sagen wenn sie aufwacht und sie hat es nicht, aber-", Carlisle Hände legten sich behutsam auf Seths Schultern und stoppten so seinen überforderten Redefluss. "Atme einmal tief durch.", forderte er ihn auf und sein Körper schien sich wenigstens etwas weniger zu verkrampfen. "Darf ich sie besuchen?" - "Natürlich.", ohne zu zögern nickte der Arzt und Seth blinzelte überrascht. "Ich kann dir nur leider nicht viel Zeit mit ihr geben. Wir- vor allem Rosalie und Emmett sind immer noch sehr vorsichtig mit Mila.", setzt der Vampir hinterher. Erkannte aber an der Mimik des Wolfes, dass ihm wahrscheinlich sogar nur wenige Minuten mit Mila gereicht hätte. Er bat Seth ihm zu folgen und gemeinsam wanderten sie den Korridor des Krankenhauses entlang. Es dauerte nicht lang bis Seth das vermeidliche Zimmer erkannte, Alice und Jasper schienen dort bereits zu warten. Sie wechselten kein Wort mit ihrem Vater, nickten nur wissend als dieser an der Zimmertür klopfte.

Emmett und Rosalie sahen zur Tür, eigentlich bereit ihre Mutter erneut abzuwimmeln da sie der Meinung war die beiden brauchten selbst eine Pause vom Krankenhaus. Stattdessen sahen sie Jasper und Alice, perplex hielten sie inne als sie nicht nur zusätzlich ihren Vater sahen, sondern einen gewissen Gestaltenwandler hinter ihm. "Wir wollen euch ablösen.", brach Alice dann die Stille. Das Paar tauchte einen kurzen Blick, bemerkte auch wie unsicher Seth im Raum stand und seinen Blick auf den Boden gerichtete hielt. "Wenn etwas ist, wir sind nicht weit entfernt.", Carlisle Hand legte sich auf seine Schulter und einen Moment später war er allein mit ihr. Allein mit Mila.
Zum ersten Mal sah er auf und sie an. Sie war blass, noch blasser als sie es sowieso schon war. Ein großer Verband schlang sich um ihren Hals und soweit er sehen konnte wohl auch um den Großteil ihrer Schulter. Am liebsten würde er sich einreden, dass sie nur schlief. Aber die unzähligen Schläuche hielten ihn in der Realität. Er nahm zögerlich auf dem Stuhl welcher bereits an ihrem Bett war Platz. Seth wusste nicht wo er beginnen sollte, es hatte wochenlang nur an sie gedacht und dann als er sie endlich sehen konnte schien sein Kopf wie leer gefegt. Sie sah so zerbrechlich aus, auch wenn sie weniger Wunden und blaue Flecken hatte als bei der Attacke zuvor. Er wusste nicht genau was ihr passiert war, nicht mehr als die Cullens Preisgeben wollten. Aber selbst die wenigen Details hatten ihm das Herz zerrissen. Er erinnerte sich an ihre ängstliche Stimme als sie ihn panisch angerufen hatte als der Nomade das erste Mal eingebrochen war. Er erinnerte sich an ihre Schreie und ihr Flehen als er sie zur Klippe gejagt hatte. Und er erinnerte sich daran wie ihre Hand leblos zu Boden gefallen war und er dachte sie verloren zu haben.