K A P I T E L 3

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"Guten Morgen", Esmes melodische Stimme ließ Mila schon am frühen Morgen lächeln. "Morgen.", erwiderte sie immer noch müde, während sie in die Küche trat. Es roch köstlich, der einzige Grund wieso sie schon um halb neun aus dem Bett gestiegen war. Der gestrige Abend/die gestrige Nacht war Wahnsinn gewesen, aber auch lang, sie wusste nicht mal wann sie ins Bett gefallen war.
"Gut geschlafen, Liebes?", kaum hatte Mila sich gesetzt, stand schon ein Teller voller Köstlichkeiten vor ihr. "Wie ein Stein.", erwiderte sie dann schmunzelnd und bedankte sich ebenfalls für das Frühstück. "Wo sind die anderen?", fragte sie nach dem ersten Bissen. "Carlisle ist in seinem Büro. Jasper und Alice sind spazieren gegangen. Emmett und Rose wollten dich mit zum frühstücken nehmen, aber haben sich dann doch dazu entschieden dich etwas länger schlafen zu lassen.", erklärte Esme während sie begann ab zu waschen. Stille herrschte in der Küche, während Mila in Ruhe aß, säuberte Esme diese bereits wieder. "Kann ich euch nachher noch helfen auf zu räumen?", fragte Mila dann, während sie ihren Teller sowie das Besteck in die Spülmaschine räumte, so wunderschön alles gestern Abend ausgesehen hatte, so anstrengend und lang würde es auch wohl werden alles wieder aufzuräumen. "Oh Liebes, dass ist schon alles erledigt, kümmer du dich ruhig erstmal darum deinen Koffer auszuräumen." - "Ihr hättet mich doch wecken können. Ich hätte helfen können." Lächelnd streichelte die Brünette über den Handrücken des Mädchen. "Der Abend war sicher aufregend genug, da müssen wir dich nicht auch noch in der Frühe aus dem Bett holen. Jeder war entzückt von dir." Röte stieg ihr ins Gesicht. "Es war spannend alle kennen zu lernen und von Emmetts Tanzkünsten hat er mich auch oft genug überzeugt.", beide lachten, unterhielten sich noch eine Weile bevor Mila sich in ihr Zimmer begab um ihren Koffer auszupacken.

Nicht mal eine halbe Stunde später hatte Mila so gut wie alles aus ihrem Koffer in die Schränke geräumt ,gelangweilt ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Doch sie konnte gar nicht weiter nach denken, als bereits ihre Zimmertür aufging. Esmes warmes Lächeln erfüllte sofort den Raum, sie blieb im Türrahmen stehen und klopfte leicht gegen das Holz der Tür. „Ich wollte dich nur fragen was du nachher essen möchtest? Dann kann ich noch früh genug einkaufen fahren.", fragte sie dann. „Du musst doch nicht extra für mich einkaufen fahren. Ich esse mit was auch immer ihr nachher esst.", antwortet dann die Brünette, doch Esme schüttelte nur schmunzelnd den Kopf.„Oh glaub mir, es macht Spaß mal etwas anderes zu kochen als meine Kinder essen.", ehe Mila etwas erwidern konnte, fixierte sich der Blick ihrer Gesprächspartnerin auf den Stuhl an ihrem Schreibtisch. Verwirrt folgte sie ihrem Blick. Über dem Stuhl hin eine Jacke, eher ein Jackett. Seths Jackett. „Oh..die gehört...Seht." - „Und wieso ist sie dann bei dir und nicht bei Seth?", grinsend beobachtete Esme wie Mila errötete und verlegen auf ihre Hände sah. Sie sah erst wieder hoch als sie Esmes Hand auf ihrer spürte.
„Ich habe gesehen wie ihr euch gestern unterhalten habt." - „Ja das haben wir, er war sehr nett." - „Seth ist ein netter Junge.", zwinkerte sie und Milas Wangen erhitzen sich nur noch mehr. „Wir haben uns gut unterhalten, er hat mir sogar etwas vom Wald gezeigt. Doch er war auf einmal verschwunden, als dieses Wolfsgeheul-"- „Vielleicht siehst du ihn ja mal wieder, so weit entfernt ist LaPush nun auch nicht." ,für Mila schien es nur eine Ermutigung zu sein. Doch Carlisle, welcher aus seinem Arbeitszimmer zuhörte wusste den wahren Grund wieso seine Frau Milas Erinnerung abwürgte.
„Ich könnte ihm seine Jacke vorbei bringen?", es schien mehr eine Frage als eine Aussage zu sein. Denn Mila konnte nicht von Esme verlangen sie einfach mal so bis nach La Push zu fahren, geschweige den sie alleine in einer fremden Stadt herum laufen zu lassen. „Ich weiß nicht ob es so eine gute Idee ist dich einfach so in einer fremden Stadt allein zu lassen.", Milas Blick schoss zu ihrer Tür, wo vor wenigen Minuten Esme gestanden hatte, stand nun Carilse.„Aber es wäre eine Möglichkeit mich zu beschäftigen bis die anderen wieder da sind?", Unsicherheit schwang noch immer in ihrer Stimme mit. Gerade als der Blonde seinen Mund erneut öffnen wollte, sprach seine Frau und stand gleichzeitig auf. „Ich denke es wäre gut wenn Mila selbstständig die Umgebung erforscht, sie macht ja keine halbe Weltreise.", sanft fuhr sie den Arm der Brünetten auf und ab, während sie mit ihrem Mann eine lautlose Unterhaltung zu führen schien. Seufzend nickte Carilse dann,  „Aber nehm wenigstens Edwards Wagen, so sind wir sicher, dass du heil wieder Zuhause ankommst. Außerdem hat es ein Navi-" - „Und seit bitte pünktlich zum Essen zurück.", unterbrach Esme erneut ihren Man, strich ihm lächelnd über die Brust bevor sie seine Finger mit ihren verschränkte. Schon war Mila aufgesprungen, schnappte sich das Kleidungsstück und huschte an dem Ehepaar vorbei. Sie konnten das Klimpern von Schlüsseln hören und so etwas wie ein sehr schnelles Danke, bevor die Tür zuschlug und nur Momente später ein Motor aufheulte.
„Du hast sie praktisch auf direkt Weg zu den Quileute geschickt, denkst du Emmett wird es gut heißen?" - „Du weißt wie sich Seth verhält ,er ist ein guter Junge. Ihr wird schon nichts passieren.", lächelnd neigte Carlisle seinen Kopf zur Seite und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange, welche nach all den Jahren immer noch leicht kicherte und sich glücklich an ihren Mann schmiegte.

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Bis auf die Taxifahrt ,hatte Mila nicht viel von der Umgebung gesehen, weder Forks noch La Push. Doch dies holte sie nun nach, sie kam aus dem staunen nicht mehr raus, während sie an den Landschaften vorbei fuhr. Die Klippe, das Meer und vor allem der Wald. Etwas mehr als zwanzig Minuten Fahrt erkannte sie das Ort Schild La Push und schon stieg die Aufregung in ihr. Was wenn sie Seth nicht antreffen würde? Wie würde er reagieren sie zu sehen? Denn, mal ehrlich: weil er sein Jackett vergessen hatte, war sie den ganzen Weg zu ihm gefahren, anstatt zu warten bis er sie sich selbst holen würde.
„In 20 Metern haben sie ihr Ziel erreicht.", sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, warf einen kurzen Blick auf ihr Navi bevor sie es ausschaltete. Der Wagen kam zu stehen, die Brünette hatte sich entschlossen die letzten Meter zu laufen. Zum einem um sich etwas zu beruhigen und es schien ihr nicht ganz richtig einfach mitten in ein kleines Dorf zu raßen, ohne wirklich zu wissen wo sie genau halten sollte. Sie atmete noch einmal tief durch, zog dann den Schlüssel aus dem Zündschloss  und griff nach dem Kleidungsstück auf dem Beifahrersitz. Etwas lauter als gedacht schlug sie die Tür zu, zog sich ihre Jacke enger um den Körper und begab sich auf den Steinweg. Ihr eigentlicher Plan sich zu beruhigen schien nicht auf zugehen, mit jedem Schritt den sie tat, wobei die Steine und ihren Füßen immer lauter werden zu schien, ließ ihr Herz immer schneller schlagen. Ihr war keine Hausnummer bekannt, sie hatte nur die Angabe von ungefähr 20 Metern, mehr nicht. Clearwater, schoss es ihr dann durch den Kopf, ihre Augen fixierten jeden Briefkasten dem sie begegnete.

Familie Clearwater  sprang ihr dann ins Blickfeld und sie blieb abgrubt stehen, was durch den Untergrund deutlich lauter war als gedacht. Erleichtert atmete sie aus, als ihr klar wurde, dass die Straße und insgesamt das Dorf wie leer gefegt war. Somit hatte niemand ihre kleine, verplante Suche mit bekommen. Ihre Hand umschloss das Jackett fester und langsam nahm sie jede Stufe um auf die kleine Veranda zukommen. Kurz schoss ihr der Gedanke durch den Kopf einfach wieder zugehen, doch dann wäre die ganze Aufregung und Überredung von Carlisle umsonst gewesen. Ihre Hand formte sich zu einer Faust, schwebte einige Minuten über dem Holz, bevor sie ihre Knöchel auf die Tür treffen ließ. Sie versuchte sich zurecht zu legen was sie sagen sollte, wie sie Seth begrüßen sollte, doch als sich die Tür öffnete stockte Mila der Atem und sie wünschte sich, sie wäre vor einigen Sekunden doch einfach gegangen.





Bis(s) sie die Wahrheit kennt | Seth ClearwaterWhere stories live. Discover now