Outsider - Beneath the Surface

4 - Montag Morgen

Müde öffne ich die Augen die von den Sonnenstrahlen, die ihren Weg durch den Gardinenspalt finden, geblendet werden. Nachdem Avery und ich uns die halbe Nacht unterhalten haben, während sie noch weiter ihre Sachen eingeräumt hat sind wir irgendwann völlig müde eingeschlafen.

Ich drehe mich zu meinem Handy und sehe die Uhrzeit: 10:30 Uhr.

Avery schläft noch tief und fest, weshalb ich nun leise aufstehe und mit meinem Kulturbeutel ins Badezimmer verschwinde.

„Guten Morgen.", sage ich als ich die zwei Mädchen sehe die sich an den Waschbecken die Zähne putzen. „Morgen", erwidern die eine mit vollem Mund was uns beide kurz zum grinsen bringt.

Sie hat schulterlange blonde Haare, die entweder aufwendig in Beach Waves verwandelt wurden, oder sie ist eine der glücklichen, die von Natur aus solche Haare haben.

Ich fange an mir die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen um danach leichtes make up aufzutragen. Nichts besonderes. Wimperntusche, Augenbrauenstift, Concealer, getönten Labello. Meine vier Heiligtümer.

„Darf ich mal deine Wimperntusche benutzen?", fragt mich das blonde Mädchen und ohne zu zögern gebe ich ihr die Mascara.

„Danke. Ich habe meine vergessen und wir beide wohnen in der Mitte des Ganges.", stöhnt diese genervt und benutzt danach zufrieden meine Wimperntusche. Interessant, also sind sie und das Mädchen neben ihr mit den roten Locken wohl Mitbewohnerin.

Diese hüpft nun ohne ein Wort zu sagen vom Waschbeckenrand runter und geht danach mit ihrem Ladekabel und dem Handy in der Hand raus.

„Oh man. Ich habe echt Glück. Wir haben das Zimmer gleich an der Ecke.", erwidere ich und bürste mir meine struppigen Haare.

„Oh wie toll. Ihr habt das größte Zimmer.", antwortet sie und schwärmt vor sich hin.

„Hey, wie heißt du? Ich bin Joey.", berichtet sie und streckt ihre Hand entgegen.

„Ich bin Brooke.", antworte ich und nehme ihre Hand.

„Haben du und deine Mitbewohnerin vielleicht Lust mich zum Frühstück zu begleiten? Drei verlorene Seelen sind doch besser als zwei.", sie bindet zwei Strähnen von vorne hinten zusammen und guckt mich durch den Spiegel erwartungsvoll an.

„Ich denke schon. Ich geh mal in mein Zimmer und frage Avery. Was ist mit deiner Mitbewohnerin?", frage ich und gucke zur Tür, aus der gerade das rothaarige Mädchen gestapft ist.

„Sie kann mich nicht leiden, glaube ich. Sie war nur hier im Bad um ihr Handy zu laden, weil die Steckdosen bei uns im Zimmer Schrott sind.", antwortet sie augenrollend. Ich hab echt Glück mit meinem Zimmer, oh man.

„Na dann. Wir kommen gleich zu dir.", spreche ich weiter, während sie nickt und ich kurz darauf den Waschraum verlasse.

Ich laufe zurück in mein Zimmer und verstaue meine Tasche im Regal.

„Avery. AVERY. Wach auf.", sage ich und schüttle ihre Schulter was sie zum aufwachen bewegt.

„Was ist los?", fragt diese leicht benommen und guckt auf ihr Handy.

„Es ist erst 10:50 Uhr.", grunzt Avery woraufhin ich mir mein Kichern nicht verkneifen kann. Anscheinend eine Langschläferin. Das war ich auch mal, aber durch meine Alpträume ist mein Schlaf sehr unruhig geworden.

„Du musst aufstehen. Ich habe ein Mädchen kennengelernt und wir gehen gleich mit ihr essen.", lache ich noch immer leicht und schon springt diese auf.

„Mist. Nate wollte uns abholen um uns die Mensa zu zeigen.", redet Avery drauf los und schnappt sich schnell ein lockeres knielanges Kleid aus ihrem Koffer.