23 - Sonntag Abend

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Ich presche die Fäuste in den Sandsack, aber kann meine Gedanken einfach nicht von den Ereignissen der letzten Nacht nehmen. Ich habe Nate gesagt ich will es mit Freundschaft plus versuchen.

Eigentlich war das das letzte was ich wollte, aber nur durch seine leichte Berührung an meinem Rücken, als wir in seiner Küche standen habe ich schon Gänsehaut bekommen.

Ich habe direkt gemerkt, dass ich mich nicht von ihm fern halten kann und er hat mir mehr als ein mal gezeigt und gesagt, was er von mir will. Ich wollte nicht nochmal sagen, dass wir nur Freunde sein sollten, wenn ich ganz genau spüre, dass ich das selbst nicht kann.

Tyler ist zwar immer noch in meinem Kopf und so bald verschwindet er wohl auch nicht, aber Nate hat Recht. Es ist aus. Tyler ist weg und Nate ist hier. Abgesehen davon weiß Nate worauf er sich bei mir einlässt und das meine Gefühle für Tyler nicht schlagartig verschwinden. Wenn es jemanden gibt mit dem ich darüber reden kann, dann ist das Nate, auch wenn wir jetzt was miteinander haben.

Ich habe nicht wirklich viel darüber nachgedacht als ich ihn in sein Zimmer gezogen habe und diese Regeln aufgezählt habe. Gut, die Regeln habe ich für mich schon seit längerem fest gemacht. Eigentlich habe ich schon über Freundschaft plus mit Nate nachgedacht als wir damals an dem See waren.

Die Vorstellung hat mir schon immer gefallen, jedoch konnte ich mich nicht darauf einlassen... bis jetzt.

Und jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken als den Sex mit ihm. Sexuell gesehen sind Tyler und er ziemlich ähnlich, aber mit Nate ist es irgendwie... besser. Er hört darauf wie ich reagiere und auf meine Anweisungen. Es ist nicht Tylers schuld. Bei ihm war ich einfach noch zu unsicher. Ich habe ihn machen lassen und wusste nicht genau was mir gefällt. Er war sehr vorsichtig, weil er wusste, dass ich vor ihm niemanden hatte und nach der Sache mit Chase hatten wir einige Schwierigkeiten mit Nähe. Er hat das alles nun mal erster Hand mitbekommen.

Jetzt mit Nate ist es anders. Ich weiß was ich will und anders als ich früher gedacht hätte, mag ich es ... härter. Ich liebe es, wenn Nate tut was er will, weil er vorsichtig ist und bisher keine Grenze überschritten hat. Das Mal gestern war unbeschreiblich. Bei dem Gedanken daran wie er mich hochgehoben hat und mich gegen die Tür gedrückt hat, wird mir direkt wieder heiß. Man merkt, dass Nate viel Erfahrung hat, aber ich liebe es, dass ich ihn noch nie mit einem anderen Mädchen gesehen habe. Mal abgesehen von Joey...

Brooke: Hey, ich bin im Gym. Lust her zu kommen... für eine kleine Cardiorunde?

Nate: 10 Minuten. Bei dir.

Ich muss grinsen bei seiner Antwort. Haben wir jetzt nicht mal mehr Zeit für ganze Sätze? Ich hoffe er hält mich nicht für verzweifelt, dass ich mich ihm drei Tage in Folge aufdränge. Na gut das erste Mal war von ihm initiiert und aufdrängen sieht auch anders aus, aber dennoch.

Ich höre die große Stahltür und laufe um die Ecke um Nate zu empfangen.

„Kannst du fliegen?", rufe ich lachend, weil er höchstens 5 Minuten gebraucht hat.

„Koda.", spreche ich den Namen des dunkelhaarigen Jungen Mannes aus, dessen Gesicht mit der Hakennase mir für immer ins Gehirn gebrannt ist.

Warum jetzt? Nicht wenn Nate gleich kommt, bitte nicht. Noch einen Kampf überlebt er nicht.

„Na, meine schöne.", spricht er mit kräftiger Stimme als er seine Hemdärmel hochkrempelt und auf mich zu tritt. Seine goldene Uhr verschwindet in seiner Hosentasche.

Er macht eine drehende Handbewegung mit seinem Zeigefinger und schon tritt einer seiner Handlanger auf mich zu und hält mich fest. Wenigstens sind sie heute nur zu zweit. Dennoch wehre ich mich nicht, es hat keinen Sinn sich zu wehren.

Outsider - Beneath the SurfaceWhere stories live. Discover now