69 - Samstag Nacht

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"Kannst du bitte mit mir reden?", frage ich Tyler, als wir bei Peyton los fahren, die wir gerade abgesetzt haben.

Seitdem Ryder gegangen ist hat Tyler nicht ein Wort mit mir gewechselt, außer 'Lass uns gehen'.

Ich war mehr als glücklich zu gehen, weil die Stimmung, trotz Matt und Jasons Versuchen sie zu lockern, mehr als Kellertief gesunken ist.

"Ich habe dir nichts zu sagen.", antwortet Tyler und ich seufze und rolle meine Augen.

"Ich kann nichts für das was er sagt. Es tut mir leid, dass ich was mit ihm hatte, okay? Das war ein Fehler.", erwidere ich frustriert und sehe wie Tylers Hände das Lenkrad enger umklammern.

"Was genau lief da zwischen euch?", fragt er gereizt und dreht sich kurz zu mir.

Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich will ihm nicht erzählen was genau passiert ist. Es würde nichts bringen und ihn nur noch wütender machen.

"Letztes Mal wolltest du nicht wissen was vorgefallen ist.", entgegne ich und höre ihn aufschnaufen.

"Tja, jetzt will ich es aber wissen.", erwidert er gehässig und sein Kiefermuskel zuckt.

"Wir haben uns geküsst und er.. hat mich berührt.", sage ich leise und sehe wie er sich weiter anspannt und unruhig in seinem Sitz hin und her rutscht.

"Wo berührt?", fragt er mit dunkler Stimme.

"Tyler.."

"WO?", fragt er nun klarer und ich seufze laut und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen.

"Du weißt wo.", antworte ich und ich höre wie er tief knurrt, als würde er Ryder umbringen wollen.

"Mehr lief nicht, ich verspreche es.", füge ich hinzu und er beißt sich auf die Innenseite der Wange.

Niemals hätte ich gedacht, dass er nochmal so eifersüchtig auf Ryder werden könnte. Ich gucke aus dem Fenster und sehe, wie ein paar Regentropfen auf die Straße prasseln.

"Hat er Recht?", fragt Tyler nach und ich drehe mich wieder zu ihm.

"Womit?", frage ich zurück und er seufzt aus.

"Damit, dass du dich bei ihm frei gefühlt hast.", antwortet er und biegt um die letzte Ecke zu seiner Auffahrt.

Ich weiß nicht was ich antworten soll.

"Sag es mir bitte.", spricht er ruhiger die Worte aus und hält den Wagen auf seiner Auffahrt.

Ich atme tief ein.

"Teilweise. Die ganze Geschichte mit Nate war wirklich anstrengend. Es gibt vieles, was du noch nicht weiß, aber darüber will ich jetzt noch nicht reden. Ryder hat mich abgelenkt und ich hatte spaß, was aber auch an dem Alkohol gelegen haben könnte. Nate hat mir die ganze Zeit gemischte Signale gesendet und Ryder hat mit mir geflirtet. Es war so locker und ungezwungen. Ich wusste, dass ich mich nur auf eine einmalige Sache einlassen würde. Es war genau das, was ich brauchte.", antworte ich ehrlich und lasse mich erschöpft im Sitz zurück.

"Du bist doch gar nicht der Typ für locker und ungezwungen?", fragt er abschätzig und ich schließe meine Augen.

"Nach dir war ich es.. jedenfalls wollte ich es sein.", antworte ich und er atmet angestrengt aus.

Ich öffne meine Augen und drehe mich zu ihm. Sein Gesicht ist in seine Hände gegraben. Warum streiten wir schon wieder? Das mit Ryder war doch nur ein dummer Fehler.

"Das passt nicht zu dir.", seine Worte treffen mich.

Ich weiß, dass er mich wollte, weil ich unschuldig war. Er hat sich in mich verliebt, als ich Jungfrau war und alle Jungs von mir gewiesen habe, die es versucht haben. Das er jetzt anders denken könnte, macht mich traurig .. und wütend.

"Ich will es auch nicht zurück.", erwidere ich noch immer ruhig. Wenn ich diese Sache heute noch klären will, kann ich mich nicht aufregen.

"Das heißt du hattest vor zwei Wochen was mit einem Typen, der dich die ganze Zeit nur verarscht hat und Ryder, der dich nur für eine Nacht wollte?", fragt er und erniedrigt mich.

Wie kann er sowas sagen? Wie kann er mich so abwerten, wenn er es ist, der wahrscheinlich an die 30 Mädchen in den letzten Monaten flachgelegt hat?

"Es hat mir rein gar nichts bedeutet, Tyler.", spreche ich genervt aus. Seine Haltung macht mich langsam wirklich wütend.

"Freut mich für dich. Ich habe durch die Sache einen guten Kumpel verloren.", erwidert er und seufzt.

Autsch.

"Ich war wütend auf dich und Ryder hat mich angemacht. Ich war Single und wollte spaß haben. Ich bereue es zwar, aber ganz sicher nicht wegen dir. Du vögelst dich durch die halbe Weltgeschichte und ich soll mich schlecht fühlen, weil ich was mit zwei Typen in vier Monaten hatte? Krieg dich wieder ein, Tyler.", antworte ich bissig und schnalle mich ruckartig ab.

Ich schlage die Tür auf und laufe über die nasse Auffahrt zur Hecke.

"Brooke, warte!", ruft Tyler noch und ich höre seine Autotür zuknallen, aber bevor er bei mir ankommt stehe ich schon auf unserer Grundstücksseite.

"Brooke.", sagt er und zieht mich am Arm zurück.

Ich reiße mich aus seinem Griff und gucke ihn wütend an. Die Tränen laufen mir ungewollt die Wangen runter und vermischen sich mit den Tropfen, die auf uns runter fallen.

"Es tut mir leid, Kleine. Du hast Recht. Es geht mich nichts an was du gemacht hast in der Zeit.", entschuldigt er sich und will wieder nach meinen Schultern greifen, aber ich weiche einen Schritt zurück.

"Warum sagst du das dann alles?", gifte ich zurück.

"Ich bin ein Idiot, es tut mir leid. Ich war eifersüchtig wegen den Dingen, die er gesagt hat. Er hat Recht. Ich bin nicht gut genug für dich.", entgegnet er und ich schüttle meinen Kopf.

"Du musst aufhören dich von anderen beeinflussen zu lassen, Tyler. Es gibt für mich nur dich. Die kurze Zeit in der wir zusammen waren, war die schönste Zeit meines Lebens. Ich weiß wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber ich will dennoch nur dich. Ich liebe dich, Tyler. Der einzige Mensch, der sich zwischen uns stellen kann bist du.", erwidere ich und komme wieder auf ihn zu.

Ich lege meine Hände in seinen Nacken, während seine zögerlich an meine Taille fahren.

"Sag, dass du mich liebst.", füge ich lächelnd hinzu und stecke ihn mit meinem Grinsen an.

"Ich liebe dich.", antwortet er und küsst mich.

Outsider - Beneath the SurfaceDonde viven las historias. Descúbrelo ahora