58 - Donnerstag Morgen

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Nates fester Griff ist unmöglich zu verlassen. Müde reibe ich mir durch die Augen und streichle dann seine Nackte Brust, an die ich gedrückt bin.

Seufzend wacht er auf.

"Noch nicht.", sagt er, seine Augen noch immer geschlossen.

"Wir müssen aufräumen.", erwidere ich und spüre nur, wie er mich noch näher zieht.

"Das können die anderen machen. Ich will noch liegen bleiben.", seine Morgenstimme ist rau und kratzig.

"Dann lass mich los, damit wenigstens ich helfen kann.", erwidere ich und streiche sanft über seine Bauchmuskeln.

"Nein. Ich will mit dir liegen bleiben.", er zieht mich nur noch enger an sich.

"Wenn du so weiter machst, erdrückst du mich noch.", lache ich und er lockert seinen Griff.

"Sorry.", er öffnet seine Augen und dreht sein Gesicht zu mir, als ich merke, dass er knapp über der Augenbraue getrocknetes Blut hat.

"Nate. Was ist passiert?", ich setze mich auf und nehme sein Gesicht in die Hände, um mir seine Wunde anzusehen.

"Kommt vom Kampf. Ist passiert, als ich AJ helfen wollte.", entgegnet er leicht lachend.

"Das habe ich gestern gar nicht gesehen.", erwidere ich besorgt und löse meine Hände von seinem Gesicht.

Es war gestern ziemlich dunkel hier im Zimmer. Eigentlich hat nur das Mondlicht rein geleuchtet, Licht hatten wir nicht an. Trotzdem hätte ich das merken sollen.

"Mir geht's gut. Mach dir keinen Kopf, Brooke.", sagt er und zieht mich wieder zu sich in den Arm.

Allmählich kommen die Erinnerungen der letzten Nacht wieder zurück. Das ich was mit Ryder hatte, ist mir wirklich unangenehm. Zum Glück ging es nicht weiter. Ich frage mich, ob er es Tyler erzählen wird und wie er reagiert, wenn er es tut. Ryder ist einer seiner besten Freunde, dass er überhaupt mit mir schlafen wollte ist schon komisch. Vielleicht haben die beiden auch keinen Kontakt mehr.

Eigentlich sollte es mir egal sein, aber ich kann nicht dagegen machen und muss einfach daran denken.

Der nächste Gedanke holt mich ein: Was war das gestern mit Nate? Wo stehen wir jetzt? Ich kenne seine Meinung. Ich weiß, dass er nur mit mir befreundet sein kann und trotzdem landen wir immer wieder in so einer Situation. Wir dürfen nicht zusammen sein, aber können nicht ohne einander.

"Nate?", sage ich sanft und gucke hoch.

"Hmm?"

"Jetzt wo unsere gemeinsame Nacht vorbei ist.. sind wir wieder nur Freunde?", frage ich und er seufzt.

Ich will wirklich nichts zwischen uns ruinieren und ich kenne die Antwort, aber ich muss sie nochmal hören.

"Ich weiß es nicht.", antwortet er unerwartet und bringt mich dazu mich wieder aufzusetzen und meinen Körper gegenüber von ihm zu platzieren, damit ich ihn ansehen kann. Auch er schiebt sich hoch um zu sitzen.

"Kein 'Brooke ich kann nicht anders'"?, sage ich neckend und er rollt mit den Augen.

"Ich weiß auch nicht... immer wieder sage ich dir es geht nicht und dann landen wir im Bett und ich muss mich schlecht fühlen, weil ich schwach geworden bin.",  antwortet er und wirkt sichtlich genervt von sich selber.

"Alsooo?"

"Was, wenn wir dem ganzen kein Etikett geben? Jedenfalls für eine Weile. Ich will mich nicht immer schlecht fühlen müssen, weil ich dich bei mir haben will, oder was mit dir habe.", seine Worte bringen mich zum überlegen.

Outsider - Beneath the SurfaceOù les histoires vivent. Découvrez maintenant