29 - Samstag Nacht

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"Name des Mädchens, die dir deinen ersten Kuss gegeben hat.", sage ich leise und lächle ihn an, während er nach oben in den Himmel guckt.

"Sahra.", antwortet er und guckt zu mir runter. Gegenseitig fragen wir uns irgendwelche Fragen.

"Beste Freundin. Du darfst nur eine sagen.", guckt er herausfordernd zu mir runter und streicht erneut meine Haarsträhne hinter mein Ohr.

"Das ist fies. Du weißt das kann ich nicht.", erwidere ich und drehe mich in seinem Schoß zu ihm, sodass mein Kopf nun nach oben gerichtet ist, statt zum Feuer.

Inzwischen liege ich vor dem Baumstamm in meinem Schlafsack mit dem Kopf auf seinen Beinen, während er noch immer davor sitzt und sich hinten anlehnt. Die anderen sind nach ihrer kleinen Schwimmaktion in die Zelte verschwunden. Nate und ich sitzen hier allerdings noch immer. Die Zeit vergeht so schnell, dass ich nicht mal sagen kann wie spät es gerade ist.

"Ich sag es auch nicht Avery oder Joey.", lacht er leise und ich spüre die Vibration an seinem Bauch.

"Ich denke..... in der High School war Liz diejenige, mit der ich am meisten gemacht habe und jetzt ist es Avery.", erwidere ich ehrlich und noch leiser als wir ohnehin schon reden, damit Joey mich auch ja nicht hört.

Wobei sie sich wohl denken kann, dass Avery und ich uns nochmal ein bisschen näher sind. Dadurch, dass wir Zimmergenossinnen sind, reden wir teilweise noch bis spät in die Nacht und sie verbringt viel Zeit mit Rocky.

"Du bist zu gut für diese Welt.", er streichelt weiter über meine Haare und lässt mich geborgen fühlen.

"Wieso?", frage ich und werde neugierig.

"Anstatt zu sagen, dass du Liz und Avery am liebsten magst sagst du, dass ihr am meisten miteinander macht.", antwortet er und ich zucke mit den Schultern.

"Ich kann nicht sagen wen ich am liebsten mag. Ich habe das Glück viele fantastische Freundinnen zu haben. Das war nicht immer so, deswegen ist es mir umso wichtiger, dass es so bleibt.", entgegne ich und denke daran zurück wie es war bevor ich die Mädels kennengelernt habe.

"Warst du früher nur mit Jungs befreundet, oder wieso?", fragt er nach und ich schüttle meinen Kopf.

"Nein. Bevor ich mit Hannah, Liz und den anderen befreundet war, gab es da nicht wirklich jemanden. Naja, nicht ganz. Es gab da einen Jungen namens Jason, mit dem ich mehr oder weniger befreundet war, aber sonst nur meinen Bruder und mich.", antworte ich und gucke in den Sternenhimmel. Die Nacht ist klar und man kann alles sehen. Ich wünschte ich könnte Sternenbilder erkennen, aber außer dem großen Wagen, habe ich noch nie eins entdeckt.

"Das kann ich mir kaum vorstellen.", erwidert er und guckt überrascht zu mir runter.

"Du weißt doch wie schüchtern ich bin.", lache ich und gucke wieder in seine Augen.

"Ja schon... aber Mädchen wie du werden eigentlich immer von Jungs wie mir mitgenommen und in die Gruppen eingegliedert.", sagt er und denkt nach.

"Mädchen wie ich und Jungs wie du?", erwidere ich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Grinsen auf den Lippen. Was auch immer das bedeuten mag.

"Schüchterne, hübsche, schlaue, Mädchen und Jungs die immer nur Ärger machen."

"Du weißt schon. Das liebe Mädchen von nebenan und der Junge, der sie bekommen will.", fügt er hinzu und muss ebenfalls lächeln.

Outsider - Beneath the SurfaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt