60 - Mittwoch Abend

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"Ich hab's geschafft!", rufe ich, als ich meine Tasche auf die Kücheninsel schmeiße und Nate in die Arme springe.

"Wie lief's?", fragt er in meine Halsbeuge, als meine Beine sich um seine Hüfte schlingen und er mich fest an sich drückt.

"Toll. Ich habe ein wirklich gutes Gefühl.", gebe ich zurück und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.

"Was ist das?", frage ich und deute auf den Tisch.

Der Esszimmertisch ist mit Kerzenständern und Tellern ausgestattet, auf denen schon zwei große Portionen Lasagne bereit liegen.

"Zur Feier des Tages, wollte ich für dich kochen.", sagt er und lässt mich wieder runter als ich meine Unterlippe vorschiebe und ihn gerührt angucke.

"Das hättest du doch nicht.."

"Ich weiß, aber ich wollte. Setz dich.", unterbricht er mich und legt seine Hand auf meinen Rücken, um mich zum Esstisch zu schieben und mir den Stuhl hinzuhalten und ran zu rücken, als ich mich setze.

"Danke.", erwidere ich als er sich neben mich setzt.

"Endlich bist du auch durch.", sagt er und gießt uns beiden Wasser ein.

Meine letzte Prüfung ist endlich vorbei und ich kann in Ruhe Weihnachten entgegenfiebern.

Aus unserem Haus bin ich die letzte, die noch eine Prüfung hatte. Die anderen sind alle schon zu Hause. Rocky ist gestern gefahren, er hat Montag Morgen noch eine Prüfung geschrieben und ist dann direkt zu seinen Eltern gefahren.

Nate ist schon seit Freitag mit seinen Abgaben durch, aber er hat für mich gewartet, damit wir noch ein bisschen Zeit zusammen haben, bevor wir uns über die Weihnachtsferien nicht sehen.

Wir haben beschlossen bis zum Wochenende zu bleiben und erst Samstag zu fahren. Die Zeit alleine können wir gut Mal gebrauchen. In einem Haus mit so vielen Leuten findet man selten wirklich Zeit zu zweit.

"Und du bist sicher, dass du nicht mit zu meiner Mom und Jonah willst?", frage ich und setze meinen Hundeblick auf.

"Du weißt, dass ich will, aber es geht nicht. Meine Eltern bestehen darauf, dass ich Weihnachten mit ihnen verbringe.", antwortet er und nimmt mit einer Hand mein Gesicht in seine Hand, um mich schnell zu küssen.

"Vergiss nicht die beiden zu grüßen.", warne ich ihn und gucke ihn ernst an.

"Du auch nicht.", entgegnet er und ich lächle ihn an.

"Niemals."

Endlich ist alles perfekt zwischen uns. Dieses ganze Drama die letzten Monate und das ständige hin und her war anstrengend. Wie wir uns damals so schnell geküsst haben und dennoch bis jetzt gebraucht haben, um in eine Beziehung zu kommen ist für mich unbegreiflich.

Ich weiß, dass es so am besten war. Die langsame Art und Weise ist für mich die richtige. Gerade nach der ganzen Sache mit Tyler, hätte ich nicht wieder in eine Beziehung hüpfen können, als wäre nichts passiert. Ich brauchte die vier Monate, um Gefühle zu entwickeln und mir über diese sicher zu sein.

Nach dem Essen, können wir endlich mal die Teller stehen lassen, ohne direkt aufzuräumen und in sein Zimmer gehen. So alleine in dem Haus zu sein, hat echt seine Vorteile.

Ich laufe aus seinem Badezimmer direkt ins Bett und lasse mich in seinem schon ausgebreiteten Armen fallen.

Das Shirt, welches ich von ihm trage rutscht hoch, was mich nicht stört, weil ich weiß, dass Nate es eh gleich hochschieben wird, um mir den Rücken zu kraulen. Das ist für uns inzwischen beinahe zur Routine geworden.

Outsider - Beneath the SurfaceTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon