70 - Sonntag Morgen

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"Tut mir leid wegen gestern.. ich war echt beschissen zu dir.", sagt Tyler und runzelt nachdenklich die Stirn.

Ich lege mich näher an seine Brust und spüre seinen Herzschlag.

"Kann ich dich was fragen?", sage ich und gucke hoch zu ihm.

Er nickt und deutet mir los zu legen.

"Findest du es wirklich so schrecklich, dass ich jetzt nicht mehr die unschuldige Brooke von früher bin?", frage ich und mein Herz setzt ein mal aus.

Gestern im Auto hat er mir das Gefühl gegeben als wäre ich irgendeine Schlampe, die nach ihrer Trennung direkt mit dem nächsten ins Bett springt.

"Es geht nicht darum, Brooke. Wäre es irgendein fremder Typ gewesen, dann wäre es mir scheiß egal gewesen. Der Fakt, dass Ryder dich angefasst hat bringt mich dazu ihm das Gesicht einschlagen zu wollen. Er ist einer meiner längsten Freunde und auch, wenn wir uns seit der High School auseinander gelebt haben, hätte ich sowas von ihm nie erwartet. Ich bin und war nie sauer auf dich, aber ich habe meine Wut gestern auf dich projiziert, weil seine Worte mich getroffen haben. Das diese Aktion für mich so schrecklich ist und für dich gut war, bringt mich um.", erklärt er und ich seufze.

Das er die ganze Sache so sieht, hätte ich nie erwartet. Ich kann seine Gefühle jetzt viel besser nachvollziehen. Damals, in dem Moment als Peyton und Tyler Sex hatten, lag ich weinend in meinem Bett und habe gedacht die Welt geht unter, weil wir nicht zusammen sein konnten. Dass er währenddessen meine beste Freundin flachgelegt hat.. und spaß hatte, hat mich zerstört.

"Ich wusste nicht, dass es dir darum geht.", erwidere ich kleinlaut.

Er zieht mich auf sich und drückt mich fester an seine Brust. Mein Gesicht gräbt sich in seinen Pullover und ich umklammere den Stoff an seinem Hals.

"Es war unfair von mir dich gestern so anzufahren. Wir waren quasi Monate getrennt. Du kannst nichts dafür. Ryder ist der einzige auf den ich sauer sein sollte.", spricht er in meine Haare und ich stütze meinen Kopf hoch.

"Und bist du es?", frage ich und er zieht fragend seine Augenbrauen zusammen.

"Nur noch auf Ryder sauer?", füge ich hinzu und er grinst.

"Ja. Zwischen uns ist alles gut.. oder?", fragt er und ich erwidere sein Lächeln und lecke mir über die Lippen.

"Mehr als gut.", antworte ich und schließe die 5 Zentimeter, die sich zwischen unseren Lippen befinden.

Seine eine Hand fährt von meiner Taille zu meinem Po und greift heftig zu, bevor sie weiter nach unten rückt und meinen Oberschenkel umfasst, um mein Bein zur Seite zu schieben.

Meine Beine legen sich rechts und links von ihm und ich ziehe ihn an seinem Halsausschnitt näher zu mir und schiebe seine Kapuze von seinen Haaren.

"Brooke!", ruft Jonah und ich schrecke auf und runter von Tyler, der nur genervt grummelt.

"Oh... Tyler?", fragt Jonah ungläubig und steht in meiner Tür, bevor ich irgendetwas sagen kann.

"Klopfen ist nicht mehr?", frage ich augenrollend und Tyler lacht.

"Sorry. Ich wusste nicht, dass du.. dass ihr.. was tust du hier Tyler?", mein Bruder steht wie vom Auto angefahren in der Tür.

Ich kam noch nicht dazu ihm zu erzählen, dass Tyler und ich wieder ein Paar sind.

"Hast du nicht eine Freundin?", fragt Jonah und ich merke, wie sich Wut hinter seiner Verwirrung verbirgt.

So kenne ich ihn nicht. Ganz und gar nicht. Er hat Tyler immer vergöttert. Kein Wunder, jeder an unserer Schule hat das. Wahrscheinlich will er mich nur beschützen.

Outsider - Beneath the SurfaceWhere stories live. Discover now