7- Dienstag Morgen

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Als ich gestern etwas zu viel Alkohol konsumiert habe, haben mich Nate und Rocky nach hause begleitet, da Joey und Avery schon früher gegangen sind, um heute zum Früh-Flohmarkt der Abgangssemester zu gehen. Nun wache ich von einem lauten Klopfen an der Zimmertür auf.

"Was?", genervt reiße ich die Tür auf und sehe Nate mit einem Lächeln tiefenentspannt am Türrahmen lehnen.

"Zieh dich an. Wir gehen ins Gym.", ohne Aufforderung geht er an mir vorbei ins Zimmer und setzt sich auf Averys Bett.

"Was?", frage ich nun mit einem verwirrten Blick und gucke auf mein Handy. 10:00 Uhr. Viel zu früh dafür, dass ich gestern bis 5 Uhr unterwegs war und erst um 15 Uhr bei der Kneipentour der Erstsemester sein muss. Die erste Woche soll doch spaßig sein, fünf Stunden Schlaf klingen nicht so spaßig. Ich bemerke das leere Display. Immer noch keine Rückmeldung von Tyler. Genervt werfe ich mein Handy aufs Bett.

"Du hast gestern gesagt du willst lernen dich zu verteidigen. Nüchtern auch noch der Meinung, oder nicht?", fragt er und guckt mich auffordernd an. Mir fällt wieder das Gespräch in der Küche ein und auch der Fakt, dass er nichts trinkt. Jetzt erklärt es sich von selbst, dass er so frisch aussieht. Ich hingegen sehe aus wie ein Waschbär, denn um Avery nicht zu wecken, habe ich mich gestern nicht mal abgeschminkt und bin einfach in meinem Kleid ins Bett gefallen. Naja, wegen Avery und weil ich so betrunken war wie schon lange nicht mehr.

"Gib mir eine viertel Stunde und warte vor der Tür.", entgegne ich und ziehe ihn an seinem Arm aus dem Zimmer. Ich ziehe mir eine schwarze Sportleggings an und ein kurzes T-Shirt über meinen Sport-BH. Dann laufe ich geradewegs an Nate vorbei und wasche mir im Badezimmer das Gesicht und putze mir die Zähne.

"Wir können.", sage ich nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht habe.

Ich folge ihm raus auf den Hof zum Parkplatz und er öffnet mir die Tür zu seinem alten Auto. Ein schwarzer Mercedes, bei dem der Lack schon leicht abgeblättert ist.

"Danke", erwidere ich auf seine Geste hinweg und setze mich auf den Beigen Ledersitz. Die Bäume rauschen an uns vorbei bis er nach einer 15 minütigen Autofahrt an einer relativ abgelegenen Halle ankommt. Vielleicht war es nicht die beste Idee mit einem beinahe Fremden ins Auto zu steigen.

„Sei ehrlich. Hast du vor mich umzubringen?", frage ich ironisch mit einem Fünkchen Wahrheit.

Er guckt mich nur an und schüttelt seinen Kopf mit einem 'du bist bescheuert' Blick.

„Hier trainieren wir. Ein paar Jungs und ich haben das aufgebaut.", erklärt er auf dem Weg zur großen Stahltür, die er nun mit einer Hand schwungvoll aufschiebt, wobei sich sein Bizeps in dem engen, dunkelblauen T- Shirt deutlich abzeichnet.

In der großen Halle sind bereits 3 Jungs. Zwei von ihnen erkenne ich, weil sie bereits auf der Party gestern waren. Der eine, recht schlanke, mit den hellbraunen Haaren, hat uns außerdem die Flyer im Danas in die Hand gedrückt. Der andere, ein rothaariger Junge der Oberkörperfrei am Sandsack steht, war gestern den ganzen Abend am Bier Pong Tisch.

„Jungs, das ist Brooke.", verkündet er laut und kurz unterbrechen der braunhaarige Junge und der hellblonde Fremde ihren Kampf um mich zu grüßen.

„Brooke, dass sind AJ, Parker und Logan.", er zeigt zu erst auf den rothaarigen, dann den braunhaarigen und zum Schluss den blonden. Schüchtern lächle ich und Winke kurz in die Runde.

„Hey, wie geht's?", fragt nun AJ, der rothaarige der nun auf mich zu kommt und mir die Hand reicht.

„Etwas verkatert, aber sonst gut und selbst?", frage ich etwas unbeholfen, weil das Muskelpaket vor mir immer noch kein T-Shirt trägt und ich auf Augenhöhe seiner breiten Schultern bin. Ich zwinge mich dazu, nicht auf sein Sixpack zu gucken, was auch er zu merken scheint, weil er nun doof grinst.

Outsider - Beneath the SurfaceWhere stories live. Discover now