31 - Sonntag Abend

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Nates Sicht:

"Geht ihr mit den Campingsachen zu uns. Ich werde eure Taschen wegbringen.", sage ich und nehme Averys und Brookes Sachen aus dem Auto.

"Und Joey?", fragt Brooke und guckt zu der kleinen Blondine, die sich ihre Tasche selbst aus dem Kofferraum holt.

"Meine Tasche ist nicht so schwer, ich laufe mit Nate mit und komme gleich nach.", erwidert sie schnell und folgt mir zum Wohnheim, während die anderen schon mal zu unserem Haus gehen.

Ich erwarte auf jeden Fall einen Zettel an Brookes Tür vorzufinden, deshalb laufe ich schnell Richtung zweiter Stock. Joey scheint es auch eilig zu haben, da sie vorläuft.

"Nate.", sagt Joey, die schon im Türrahmen zum Flur steht und sich zu mir dreht, während ich auf sie zu laufe.

"Fuck.", erwidere ich, als ich sehe, wer links neben der Tür der beiden am Ende des Flures sitzt.

"Geh schon mal deine Sachen weg bringen, wir treffen uns gleich hier wieder.", meinen Blick auf Tyler gerichtet, gehe ich den Flur runter, bis auch er mich entdeckt und genervt seinen Kopf schüttelt.

Joey nickt und geht schnellen Schrittes in ihr Zimmer, während ich weiter gehe, um die Taschen von Brooke und Avery weg zu bringen.

"Du bist ja immer noch hier.", richte ich mich mit dunkler Stimme an den Jungen auf dem Boden, der nur genervt zu mir hoch guckt und dann aufsteht.

"Tja, du hast es wirklich geschafft sie das ganze Wochenende vor mir zu verstecken.", erwidert er und funkelt mich gereizt, durch zu schlitzen geformten Augen an.

Die aggressive Spannung ist deutlich zu spüren. War er etwa die ganze Zeit hier? Langsam mache ich mir wirklich Sorgen, ob irgendwas schlimmes passiert ist, dass er jetzt auf ein Mal bei ihr aufkreuzt, aber eigentlich stehe ich immer noch zu meiner Aussage, dass er Brookes Leben nicht einfach wieder auf den Kopf stellen kann, nur weil seins nicht so läuft wie er will.

Das er hier auftaucht und für ein ganzes Wochenende vor ihrem Zimmer kauert, ändert nichts an meiner Meinung. Als ich erfahren habe, was er ihr wirklich schon alles angetan hat, hätte ich ihn am liebsten eine reingehauen. Glücklicherweise hatte ich inzwischen Zeit mich zu beruhigen.

Obwohl er all diese beschissenen Dinge getan hat und sie definitiv besser ohne ihn dran ist, kommt das bedrückende Gefühl von Schuld immer wieder in mir hoch. Wie ich es hasse.

"Ich lass dich ganz sicher nicht in ihre Nähe.", ich drehe mich zu ihm und schließe wieder die Tür ab, nachdem ich die Taschen reingestellt habe.

"Will sie das, oder du?", fragt er ernst und lehnt sich gegen die Wand.

Seine ganze Haltung macht mich wütend. Vielleicht, weil er mich teilweise sehr an mich selbst erinnert. Vielleicht aber auch, weil er Brooke zurück haben will und ich ihn nur über meine Leiche die Chance dazu geben werde.

"Glaubst du nicht sie wäre hier, wenn sie dich sehen wollen würde?", frage ich zurück und verschränke die Arme, während ich mich gegenüber von ihn stelle.

"Ich will mit ihr reden.", mit jedem Wort das aus seinem Mund kommt steigt meine Wut. Normalerweise bin ich relativ gut darin sie zu kontrollieren, aber jetzt gerade ist es unmöglich für mich mich sie im Griff zu halten.

"Hör mal zu, du kleiner Wichser. Brooke gehört mir. Nichts was du sagen oder tun könntest würde sie jemals zu dir zurück bringen.", sage ich bedrohlich, während ich schlagartig seinen Kragen packe und ihn hart gegen die Wand hinter ihn drücke.

Er versucht mir mit seiner Faust einen Schlag zu verpassen, aber ich erkenne was er versucht, bevor er es schafft und packe sein Handgelenk um es nach unten zu drücken und kurz darauf meinen Ellbogen gegen seine Wange zu feuern.

Outsider - Beneath the SurfaceWhere stories live. Discover now