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Besonders gut konnte ich nicht schlafen und als ich am Sonntagvormittag erwachte, war mir etwas flau im Magen. Das lag weniger am Alkohol, sondern eher daran, Dale gegenübertreten zu müssen. Die Party war noch eine Weile weitergegangen und ich hatte die restliche Zeit mit Cathy, Claire und Brianna verbracht, während ich Dale aus dem Weg gegangen war. Gegen drei hatten sich auch die letzten verabschiedet, während Cathy und ich uns in meinem Bett schlafen gelegt hatten.

Als Cathy und ich herunterkamen, waren Dale und Carter, der auf dem Sofa übernachtet hatte, schon dabei, das Haus aufzuräumen. Ich war froh darum, Gesellschaft zu haben, und auch Dale schien ein Gespräch mit mir zu vermeiden. Die ganzen Flaschen und Dosen packten wir in Dales und Carters Kofferräume, die sie dann bei Gelegenheit entsorgen wollten, und wir saugten, wischten und lüfteten, um das Haus wieder elternkonform zu machen. 

Danach machten wir uns über die Pizza- und Kuchenreste des Vorabends her und sahen uns zu viert noch einen Film an. Ich wachte auf, als ich Mom und John hörte, die uns schlummernd auf dem Sofa vorfanden. Ziemlich verschlafen durfte Dale nun Geschenke auspacken, während wir die Cupcakes mampften, die Mom bei ihrem Lieblingsbäcker gekauft hatte.

Nachdem Carter und Cathy gegangen waren, hakte ich bei Mom nach, wie die Besichtigungen gelaufen waren.

„Gut, gut", druckste sie herum, während sie in ihrer Handtasche kramte.

Ich runzelte die Stirn. „Aber?"

„Aber..." Mom knallte die Tasche auf den Esstisch. „Aber es ist mein Haus, Tillie! Unser Haus. Ich sehe einfach gerade nicht die Notwendigkeit, es zu verkaufen. Vielleicht möchtest du auch eines Tages darin wohnen! Und dein Vater sieht das genauso."

Wann hatte Mom mit Dad gesprochen? In der Küche rumpelte es. John bereitete gerade das Abendessen vor.

Mom senkte die Stimme. „John ist nicht so begeistert davon", gab sie zu. „Er ist der Ansicht, ich würde mich mit dem Hausverkauf zurückhalten, weil ich mir nicht sicher bin, ob es mit uns hält." Niedergeschlagen setzte sie sich an den Tisch.

„Aber... ihr seid doch glücklich miteinander... oder etwa nicht?", fragte ich leise und setzte mich ihr gegenüber.

„Natürlich", sagte Mom und nickte vehement. „Aber ich dachte, ich hätte meinen Lebenspartner bereits gefunden und wurde bitter enttäuscht und John hat die Liebe seines Lebens verloren. Wir haben beide unsere Laster zu tragen und das kann sich auch mal negativ auf unsere Ansichten auf eine Beziehung auswirken." 

Sie seufzte und lächelte mich an, während sie nach meiner Hand griff. „Aber keine Sorge, Tillie. Es besteht keine Eile mit dem Hausverkauf und wir werden uns schon einig werden. Hast du überhaupt Hunger oder schläfst du auch gleich wieder ein?" Dale hatte sich bereits wieder hingelegt und auch ich könnte mich wieder aufs Ohr hauen.

„Ich bin gerade tatsächlich gut gesättigt vom Kuchen und müsste eigentlich auch noch ein paar Hausaufgaben erledigen." Ich stand auf und drückte Mom einen Kuss auf die Wange. „Guten Hunger!"

Ich verabschiedete mich auch von John und ging dann nach oben. Dales Zimmertür war geschlossen. Kurz überlegte ich mit ihm zu sprechen, entschied mich aber doch dagegen und verschwand in meinem Zimmer. 

Was hätte ich ihm auch sagen sollen? Ich beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Sowohl er als auch ich waren betrunken gewesen und hatten kurz vorher Cathy und Kevin beim Rummachen erwischt, was beides meiner Meinung nach Faktoren waren, die zu dem Beinahe-Kuss geführt hatten. 

Beinahe hätten wir uns geküsst. Mit klopfenden Herzen lag ich im Bett, starrte an die Decke und verlor mich in meinen Gedanken, bis ich einschlief.

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