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Die letzten Tage vor Weihnachten waren alles andere als angenehm. Die Zwischenprüfungen fanden am Mittwoch und Donnerstag statt und ich freute mich schon sehnlichst auf Heiligabend, da an dem Tag die Ferien begannen.

Seit ich am Sonntagmorgen aufgewacht war, hatte ich den Muskelkater des Todes. Ich hätte Dale ja um eine Massage gebeten, aber mit Mom und John im Haus war mir das zu unangenehm, sollte diese wieder ausarten. Stattdessen ging ich nachmittags eine Runde laufen, um meine Muskeln zu lockern und mir eine Pause vom Lernen zu gönnen.

Dale und ich setzten uns am Abend zusammen, um unser Wissen für den Englischkurs zu testen und ich musste mich stark zusammenreißen, seinen Blicken zu widerstehen. Während er sich auf seinem Schreibtischstuhl drehte, hatte ich mich weit weg auf sein Bett gesetzt, was er aber nach kurzer Zeit als Einladung ansah.

Als er zu mir aufs Bett kroch, konnte ich mich auch nicht mehr zurückhalten. Innig küsste er mich und drückte mich langsam auf die Matratze. Seine Hand strich meine Seite entlang und mit den Knien drückte er meine Beine auseinander, die ich daraufhin um seine Hüfte schlang.

Die Stimmen von Mom und John im Erdgeschoss wurden gerade wieder lauter. Über was auch immer stritten sie schon den ganzen Tag. Seufzend rollte Dale von mir herunter und starrte an die Decke. Ich drehte mich auf den Bauch und nahm mir wieder meine Notizen und mein Englischbuch vor. Dale nahm eine Strähne, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte, zwischen Daumen und Zeigefinger.

„Ich freue mich schon darauf, wenn sie über Silvester wegfahren", murmelte er etwas abwesend.

Lächelnd beugte ich mich über ihn. „Mhm. Dann wird's ganz schön ruhig im Haus sein." Sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen und ich verdrehte die Augen. „Hast du eigentlich schon Silvesterpläne?"

Dale zuckte mit den Schultern. „Eigentlich sollte was bei Carter gehen. Aber seine Eltern feiern wohl doch zuhause."

„Ich habe überlegt, hier was zu starten. Nur was Kleines, nur das Schwimmteam und Cathy natürlich. Ich habe nämlich auch am ersten Januar Geburtstag", sagte ich.

Dale setzte sich auf. „Echt, direkt am ersten?"

Ich nickte.

„Wow, ja klar, dann müssen wir ja hier feiern. Ich schreib mal in die Gruppe. Wir haben ja eh sturmfrei." Er legte sich wieder auf den Rücken und zückte sein Handy aus der Tasche seiner Jogginghose.

„Danke", sagte ich und drückte meine Lippen auf seine.

Dale ließ das Handy auf das Bett fallen und zog mich auf ihn herauf. Seine Lippen machten mich verrückt. Als die wütenden Stimmen von unten wieder lauter wurden, riss ich mich aber von ihnen los und stand seufzend auf. Dale sah mich mit Hundeaugen an, während ich meine Lernsachen zusammenkramte.

„Ich versuche mal, etwas Schlaf zu bekommen", verkündigte ich in einem nicht sehr zuversichtlichen Ton. „Gute Nacht."

„Gute Nacht, Tillie", sagte Dale lächelnd, bevor ich sein Zimmer verließ.

***

Durch das viele Schwimmtraining hatte ich weniger gelernt, als ich wollte, aber dennoch verliefen die Prüfungen ganz in Ordnung. Als Heiligabend endlich kam, kochte Mom ein riesiges Menü mit einer großen Auswahl an Braten, Kartoffelvariationen, Gemüsebeilagen und Soßen. Zum Nachtisch hatte ich einen Pflaumenkuchen gebacken, der noch warm war, als wir ihn genüsslich aßen, während es draußen tatsächlich wieder schneite.

„Wie schnell das Jahr vergangen ist", sagte Mom seufzend und schaute dann zwischen Dale und mir hin und her. „Und plötzlich seid ihr erwachsen. Seid mit der Schule so gut wie durch. Bald geht's an die Uni..." Mom verlor sich in ihren nostalgischen Gedanken.

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